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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Sklavenhändler irgendwelchen Ramsch aus Pandathaway mitgenommen hätten; aber die beiden sind eine Menge Geld wert - überall.«
    Slowotski hatte recht, wie meistens. Aber was bedeutete das?
    Beim Klang der donnerden Hufe wirbelte Karl herum und hatte die Hand schon am Schwertknauf. Es war Tennetty. Sie schwang sich von Pirats Rücken und lächelte. »Alles bestens, Karl«, sagte sie. »Drei Ausfälle auf unserer Seite.«
    »Wie schlimm?«
    »Ich sagte, daß alles bestens sei. Weilern hatte es am schlimmsten erwischt. Er hat eine Salve in den Bauch abbekommen. Aber wir haben ihn rechtzeitig mit Heiltrank vollgepumpt.« Sie blickte auf den Sklavenhändler, um den Therol sich gerade bemühte. »Hm, ich habe auch einen gefangen. Damit wären es drei.«
    »Gut. Würdest du dich zuerst um die Frauen kümmern? Später kannst du immer noch das Messer in diese Dreckskerle stecken und sie zum Reden bringen.«
    »Einverstanden. Aber ich möchte mich um die Frauen auf meine Art kümmern, nachdem wir ja einen Reservesklavenhändler haben. Es sei denn, du willst es mir ernstlich verbieten?« Tennetty hielt die Hand vom Schwertgriff entfernt. »Ich bitte dich doch wirklich nett darum, oder?«
    Karl zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen.«
    Sie nahm eine Laterne vom Sattel und zog den Sklavenhändler an den Haaren auf die Beine.
    »Folgt mir!« sagte sie zu den Frauen und lächelte ihnen freundlich zu. »Nehmt die Messer mit. Keine Angst - das wird euch guttun.« Damit führte sie den Gefangenen in den Wald. Die beiden Frauen folgten ihr. Man hörte, wie sie sagte: »Ihr könnt euch Zeit lassen mit dem Schwein. Karl mag es nicht; ich würde gleich anfangen ...«
    Slowotski wollte protestieren; aber Karl schnitt ihm das Wort ab.
    »Walter, sie war selbst mal in dieser Lage - wir nicht.«
    »Deswegen muß es mir aber nicht gefallen. Nein, wirklich, Karl. Ich habe mich ans Töten gewöhnt, aber ...«
    »Nein, mögen mußt du es nicht.« Karl zuckte mit den Schultern. »Aber du darfst es auch nicht tragisch nehmen«, sagte er und schaute Walter ins Gesicht, wobei er Mühe hatte, nicht selbst zusammen zu zucken, als die Schreie aus dem Wald laut wurden.
    »Wir wollen uns mal die Wagen ansehen, komm!«
    »In Ordnung.«
    »Na und?« fragte Walter und ließ sich von der Decke nieder, die Karl im Gras ausgebreitet hatte. »Was hältst du davon?«
    »Ärger«, sagte Karl und streckte sich. Dann blinzelte er zur Mittagssonne hinauf, rieb sich den Nacken, seufzte und streckte die Hand nach dem Wassersack aus.
    Walter warf ihn herüber. Karl trank mit tiefen Zügen und spritzte sich noch etwas Wasser ins Gesicht, ehe er den Sack zurückgab.
    Walter nahm auch einen Schluck. »Wenn wir gerade von Ärger sprechen - wir haben nicht nur drei Flaschen Drachenbannextrakt in einem Wagen gefunden, sondern Daherrin hat die Bolzen ihrer Armbrüste geprüft. Viele sind mit dem Zeug dick beschmiert. Sieht aus, als wären die Sklavenhändler immer noch hinter Ellegon her.«
    Das war keine Überraschung. Ellegon war ein nützlicher Verbündeter für die Heimtruppen.
    »Habt ihr auch bestimmt alles verbrannt?« fragte Karl. War Drachenbann völlig verbrannt, schadete er Ellegon nicht mehr als verbrannter Blütenpollen einem Menschen mit Pollenallergie.
    »Selbstverständlich. Wir haben alle Pullen ins Feuer gekippt und jeden verdächtigen Bolzen gleich hinterhergeworfen.«
    Karl schaute zum Lagerfeuer der Sklavenhändler hin, das jetzt nur noch glimmte. »Daherrin soll das Feuer wieder anfachen, nur zur Sicherheit.«
    »Gut.«
    Karl schaute umher. Es war kein schöner Anblick. Das war es nie ein einer Schlacht; aber jetzt war es schon auf entsetzliche Weise zur Routine geworden.
    Gleich hinter dem Feuer lagen die Leichen in zwei Haufen geschichtet und zogen die Fliegen an. Der kleinere Haufen bestand aus bekleideten Sklavenhändlern. Er wurde noch kleiner, weil Daherrin und zwei Gehilfen die Leichen fledderten und alle Wertsachen, sowie was an Kleidung nicht allzu blutverschmiert war, beiseite legten. Dann warfen sie die Leichen auf den anderen Haufen.
    Den Wagen des Magiers hatte man in Ruhe gelassen, wie Karl es befohlen hatte. Darüber hatte sich niemand beschwert, weil man wußte, daß Magier oft verborgene Geheimzeichen anbrachten.
    Die anderen beiden Wagen waren durchsucht worden. Ihren Inhalt hatte man notiert und wieder aufgeladen. Piell hatte die Zunftzeichen der Sklavenhändler von Pandathaway - Welle und Ketten in Messing geritzt - entfernt und

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