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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Jetzt stapften sie umher und verteilten Todesstöße unter den herumliegenden Sklavenhändlern.
    Weiter unten wieherten Pferde auf der Straße, und Männer schrien.
    »Karl!« rief Gwellin. Er stand mit erhobenener Streitaxt über einem Körper. »Sollen wir ...«
    »Nein. Warte, bis die Schießerei vorbei ist.« Den Rest umzubringen war Sache von Tennettys Reitern, nicht von Gwellins Zwergen oder Piells Abteilung. Für sie war der Kampf auch vorbei.
    Ein dumpfes Stöhnen erweckte Karls Aufmerksamkeit. Der Sklavenhändler, den Karl ins Gesicht getreten hatte, bewegte sich. Er hielt sein Kinn. Die Augen über den blutüberströmten Händen wurden groß, als Karl auf ihn zuging.
    »Karl!« rief Walter. »Wir wollen noch einen lebendig, denk dran!«
    Karl drehte den Mann mit dem Fuß herum und fesselte seine Hände auf dem Rücken.
    »Therol, such mal in den Wagen nach Heiltränken, und gib dem hier ein paar Tropfen aus jeder Flasche.« Es war notwendig, erbeutete Heiltränke an jemandem zu testen, den man entbehren konnte. Vor zwei Jahren hatte Karl einen Krieger verloren, weil der Trank, der aussah, als stamme er von der Gemeinschaft der Heilenden Hand, Gift gewesen war.
    »Wird erledigt«, rief Therol zurück. »Und was ist mit dir?«
    »Mit mir?«
    »Halte keine langen Reden, Therol«, rief Chak. »Beweg deinen Arsch rüber. Karl ist verletzt.«
    »Chak, bei mir ist alles in Ordnung.«
    »Aber sicher«, sagte Walter und strich mit der Hand über Karls Rücken. Als er sie Karl vors Gesicht hielt, war sie blutig.
    »Es ist nicht schlimm, Karl. Bloß 'ne Schramme, aber du solltest es lieber heilen lassen, ehe dein Adrenalinspiegel fällt und du Schmerzen bekommst.«
    Wie ein Peitschenschlag traf ihn plötzlich der Schmerz im Rücken. Er rang nach Luft, zwang sich aber mit Willensstärke, den Schmerz zu ignorieren. Es ist nicht gefährlich. Therol hat mich blitzschnell wieder heil. Schmerz war nur eine biologisch programmierte Warnung vor Gefahr. Hier bestand aber keine Gefahr mehr - also müßte der Schmerz weggehen. Das war zwar logisch, half ihm aber nicht.
    Am besten würde sein, wenn er sich ablenkte und so den Schmerz verdrängte. »Chak, du und Gwellins Leute durchsuchen die Wagen - bis auf den vom Zauberer. Stellt nur eine Wache davor und laßt die Hände weg.«
    »Meinst du, daß jemand drin ist?«
    »Ich weiß es nicht; aber ich muß davon ausgehen.«
    Chak rief Gwellin.
    Bei jeder Bewegung schmerzte die Wunde in seinem Rücken wie die Hölle. Mit schmerzverzerrtem Gesicht ging er auf die beiden Frauen zu, die sich in Decken gewickelt hatten. Eine war blond; aber ihre Mandelaugen und die hohen Backenknochen verrieten, daß ihre Vorfahren sowohl aus Kathard wie auch aus den Mittelländern stammten.
    »Nein!« wimmerte sie. »Ihr seid Karl Cullinane. Tötet mich nicht! Bitte, ich tue alles, was ihr wollt. Bitte ...«
    »Ta havath.« Ruhig. Karl versuchte zu lächeln. »T'rar ammalli.« Ich bin ein Freund.
    Therol kam mit einer Flasche Heiltrank und goß etwas auf Karls Rücken. Wie immer verschwand der Schmerz sofort, als hätte es ihn nie gegeben. Erleichtert streckte er die Arme aus.
    Die Blonde flehte ihn immer noch an. »Bitte, bitte, tut mir nichts ...«
    Verdammt.
    »Diese Schweine!« Slowotski schüttelte den Kopf. »Wieder?«
    »Jawohl.«
    Slowotski streckte die Hand hin. Karl nahm die beiden Messer von ihm.
    Die Frauen wichen zurück, als er sich ihnen mit den Messern näherte, obwohl er sie ihnen mit den Griffen anbot.
    »Alles, was ihr gehört habt, ist Lüge«, sagte er. »Ich will euch nicht töten. Ihr seid ab jetzt frei.« Es war ein riskantes Spiel, das aber noch nie fehlgeschlagen hatte, obwohl er immer noch die Narbe von damals am Hals trug, als es einmal beinahe nicht geklappt hätte. Die Blonde nahm ein Messer und hielt es ungeschickt mit ausgestrecktem Arm. Die Brünette machte es ihr nach.
    »Karl«, sagte Walter, »vielleicht bin ich schon zu lange von Kirah weg - aber diese Damen sind wunderbar.«
    »Ta havath«, murmelte Karl. Die beiden sahen wirklich verdammt gut aus. Es war ihm peinlich. Erstens wollte er Andy-Andy treu bleiben, und zweitens hätte er nur Mitleid empfinden dürfen für diese armen geschundenen Wesen, anstatt lüstern ihre Rundungen zu betrachten.
    Er sprach jetzt erenda. »Niemand wird euch etwas tun. Sobald es hier etwas ruhiger wird, besorgen wir euch Kleider.«
    »Du, das ist erstklassiges Material«, sagte Walter auf englisch. »Ich hätte es verstanden, wenn die

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