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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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wohin Gewehre und Pulver von Enkian aus gehen sollten. Sie wissen nicht mal, wer das Pulver herstellt. Sternius hatte alle Fässer schon geladen, als er seine Mannschaft zusammenstellte.«
    »Und was ist mit den Gewehren?«
    Sie zuckte mit den Achseln. »Die haben sie bei einem Schmied in Pandathaway abgeholt. Arriken der Salke – er hat einen mittelgroßen Laden in der Straße des Stahls.« Sie kaute auf der Lippe.
    »Wir könnten nach Pandathaway reinreiten und ihn aufsuchen.«
    Karl nickte. »Keine schlechte Idee. Allerdings werde ich etwas nervös bei dem Gedanken, in Pandathaway herumzulaufen.« Er strich sich durch den Bart. »Ich könnte aber meinen Bart und die Haare färben und mich als Matrose verkleiden ...«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Slowotski. »Tausende haben in Pandathaway gesehen, wie du den Schwertkampfwettbewerb gewonnen hast. Viele leben noch dort.«
    »Ich habe ja nicht gemeint, daß Karl hinreiten soll, sondern ich. Und ...«
    »Großartig, Tennetty«, spottete Karl. »Es laufen ja jede Menge einäugige weibliche Krieger herum.«
    »Da ist ja noch das Glasauge, das Thellaren mir dauernd verkaufen will. Es sieht vielleicht nicht ganz natürlich aus, aber ...« Sie zog sich eine Strähne über die Augenklappe. »Wenn ich mein Haar so trage ...«
    »Hmmmmm.« Slowotski nickte. »Das könnte gehen. Aber warum fangen wir nicht am anderen Ende an. Pandathaway ist zu riskant - aber wie wär's mit Enkiar? Ich würde zu gern wissen, wer die Gewehre und das Pulver bekommen soll und warum - und vor allem, wieviel sie dafür zahlen. Es gibt einen Fachausdruck für die Lage, in der wir uns befinden, wenn das Zeug relativ billig ist.«
    »Und der wäre?« fragte Karl.
    »Wir sitzen tief in der Scheiße«, sagte Slowotski grinsend.
    »Aber wie machen wir das?« Karl stand auf und streckte sich. »Wir wissen nicht, nach wem wir suchen. Der Anführer kannte ihn vielleicht, aber ...«
    »Aber wenn der nun samt seinen Leuten von dem bösen Karl Cullinane überfallen und er selbst getötet wurde? Wenn er ein Viertel seiner Leute verlor, ehe sie den Schurken Cullinane wegjagen konnten?«
    Karl nickte. »Nicht schlecht.« Dann fragte er Tennetty: »Wann sollten sie in Enkiar sein?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Meiner Schätzung nach in drei Zehntagen. Sternius hat sich nicht übermäßig beeilt, aber auch nicht herumgetrödelt. Aber da ist noch ein Problem.«
    »Was?«
    »Wir brauchen die richtigen ... Requisiten. Mit den Gewehren der Sklavenhändler werden wir bis Enkiar schon zurechtkommen; aber das reicht nicht.«
    »Was denn noch?«
    »Der Zauberer! Die Käufer werden einen erwarten. Dieses Zeug ist viel zu wertvoll, als daß man es einer so kleinen Truppe ohne einen Magier anvertrauen würde. Aber selbst wenn wir einen von uns in Magierroben stecken, dürfte sie das kaum täuschen.«
    »Das ist nicht schlimm«, sagte Walter. »Heute abend ist Ellegon fällig. Er soll zurückfliegen und Henrad holen. Es wird Zeit, daß der Junge sich nützlich macht.«
    »Das reicht immer noch nicht.« Tennetty schüttelte den Kopf. »Was ist, wenn die Käufer erwarten, daß die Sklavenhändler auch ein paar Sklaven dabei haben? Jilla und Danni können wir auf keinen Fall zumuten, die zu spielen.«
    »Nein«, sagte Walter. »Das geht nicht. Aber wie wär's damit? Eine Sklavin wurde beim Kampf getötet, die andere wollte weglaufen. Wir haben sie ausgepeitscht und dann geheilt, als sie durch eine Infektion zu sterben drohte. Ein paar Narben sind geblieben ...«
    Jetzt hatte Tennetty kapiert. Sie rang nach Luft. »Das kann ich nicht. Nein - niemand legt mir einen Ring um den Hals!«
    »Ruhig, Tenn.« Karl legte ihr die Hand auf den Arm. »Du mußt nicht. Vielleicht brauchen wir diese Maskerade gar nicht. Allerdings ...-«
    Er beendete den Satz nicht.
    »Na was?«
    »Wer könnte es sonst tun? Wer könnte eine Sklavin spielen - und sich den Weg freikämpfen, wenn die Hölle losbrechen sollte?«
    Slowotski nickte. »Was auch meistens passiert. Mir fällt sonst nur Andy ein.«
    »Nein«, sagte Karl. »Nein, nicht solange ich dabei bin, und auch sonst nicht, kapiert?«
    Wenn Andy-Andy in Gefahr war, konnte Karl sich nur auf ihre Sicherheit konzentrieren - das wäre den anderen gegenüber unfair.
    Tennetty blickte ihm in die Augen. »Also - ich bin entbehrlich, aber Andy nicht! Stimmt's?«
    »Wenn du das so sehen willst - von mir aus.« Er ließ die Knöchel der Finger knacken. »Verdammt noch mal, ich denke nicht daran, mich

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