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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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allerdings Jahre dauern. Aber wer sollte hier Bieme helfen? Die Nyphs? Die versuchen doch eher, sich ein Stück Land unter den Nagel zu reißen, wenn sie sicher sein können, daß Khar oder irgendwelche Katharhd-Banden nicht bei ihnen einfallen.«
    »Motte, ha?« sagte Slowotski. »Das muß ich mir merken. Bestimmt nennen die es hier nur Hügel.«
    »Dann müssen wir ihnen das richtige Wort beibringen.«
    Slowotski lachte. »Dein Gehirn ist eine Müllhalde, Karl. Ich weiß doch ganz genau, daß du dich nie mit Weltgeschichte beschäftigt hast.«
    »Mein Gott, Walter! Dazu bin ich eben nie gekommen. Mir lagen mehr die Geistes wissen schaften, wo du, wenn du völlig bescheuert warst, die Scheine praktisch geschenkt bekommen hast.«
    »Und wie war das mit Maschinenbau? Das hast du doch studiert, als wir uns kennenlernten.«
    »Aber nur ein Semester. Ich war jung und ehrgeizig. Das war mir zuviel Arbeit. Dann bin ich auf politische Wissenschaften umgestiegen.«
    Das äußere Fallgatter wurde quietschend hochgezogen.
    Etwa fünfzig Bewaffnete ritten heraus und trabten auf Karl und seine Leute zu.
    »Aufgepaßt, Leute, wir bekommen Besuch«, sagte Karl. »Hoffentlich sind Baron Tyrnaels Läufer mit der Meldung durchgekommen. Ich möchte nicht gern für einen Feind gehalten werden.«
    Eigentlich wartete er auf eine boshafte Bemerkung von Chak. Verdammt, Chak, dachte er, Wer hat dir erlaubt, mir wegzusterben?
    »Karl, soll ich Beralyn holen?«
    »Nein, bring sie erst nach vorne, wenn ich rufe.«
    »In Ordnung. Nur noch einen Tip: Ab und zu verlierst du die Beherrschung. Diesmal bitte nicht. Beralyn sagt, daß Prinz Pirondael das nicht ausstehen kann.«
    Karl konnte Prinz Pirondael schon auf den ersten Blick nicht leiden, obwohl er nicht genau wußte, warum.
    Es war nicht deshalb, weil der Prinz ihn ohne ersichtlichen Grund eine Stunde warten ließ, auch nicht, weil seine Wachen höflich aber bestimmt forderten, daß Karl und Walter ihre Schwerter ablegten, ehe sie zur Audienz vorgelassen wurden.
    Das erste war einfach lächerliche Wichtigtuerei und das zweite eine verständliche Vorsichts maßnahme. Es war nicht so wie damals bei Dhara.
    Das war es also nicht. Karl runzelte die Stirn. Aber was war es dann? Der Prinz mißfiel ihm nicht, weil er ihn in dem großen, kahlen Raum im Wohnturm empfangen hatte, wo nur ein Stuhl stand, den Pirondael mit seiner Leibesfülle ganz beanspruchte - das war auch nur so ein prinzlicher Scherz.
    Es machte Karl auch nichts aus, daß ihn zwei Gardisten mit gespannten Armbrüsten aus sicherer Distanz beäugten. Ganz im Gegenteil: Karl hatte für Pirondaels Garde tiefsten Respekt. Zu Hause, auf der Anderen Seite, gab es Leute, die über den Begriff der Ehre spotteten. Aber das war offensichtlich das einzige, was Pirandaels Garde bei der Stange hielt. Noch waren sie nicht eingeschlossen. Jeder, der wollte, konnte sich nach Westen absetzen.
    Die, die hierbleiben, konnten wirklich nicht erwarten, daß Bieme den Krieg gewinnen würde, nicht gegen eine Armee, die mit den Gewehren der Sklavenhändlerzunft ausgerüstet war.
    Warum warteten sie auf die Armee der Holts?
    Weil sie Prinz Pirondael Treue geschworen hatten.
    Vielleicht war es das! Pirondel sah nicht aus wie jemand, der diese Loyalität verdiente: dieser Fettsack in purpurroten und goldenen Prachtklamotten, mit der silbernen Krone auf den glänzend schwarzen Locken, bei denen nicht ein Härchen abstand.
    Vielleicht mißfiel Karl auch, daß er die mit Juwelen besetzte Krone trug statt einer einfachen Kopfbedeckung.
    Ganz klar mißfiel ihm die Art, wie Beralyn neben ihrem Prinz gethront hatte und ihm ab und zu etwas ins Ohr geflüstert hatte. Nein, es war kein Verrat. Beralyn schuldete Karl nichts. Es war nicht so wie bei Tennetty, als sie ihn verließ.
    Er zuckte mit den Schultern. Es spielte doch keine Rolle, ob er den Prinz mochte oder nicht. Schließlich ging es nicht um persönliche Vorlieben.
    »Ich habe Euch einen Vorschlag zu machen, Majestät«, sagte Karl.
    »Und der wäre?« erkundigte sich der Prinz.
    »Wir sind bereit, die Sklavenhändler und ihr Pulver zu vernichten - anfangen werden wir, indem wir die Belagerung Furnaels beenden.«
    Er verschränkte die Arme über der Brust. »Wir müssen zwei oder drei Sklavenhändler oder Holtische Offiziere fangen, damit wir sie darüber verhören können, wo das Zentrum ihrer Operationen ist. Dazu brauche ich lediglich ein paar Söldner, Proviant und für kurze Zeit etwas Land, um meine Leute

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