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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Ahrmin ...«
    Er schlug sie mit dem Handrücken, daß sie zu Boden fiel. Als sie sich aufrichten wollte, trat er ihr mit dem Stiefel in die Schulter. »Wage es ja nicht, mich noch mal anzusprechen, ohne daß ich dich dazu aufgefordert habe. Verstanden?«
    Sie griff nach ihrem Schwert.
    »Nur zu, Tennetty! Bitte!«
    Sie schüttelte den Kopf und zog die Hand zurück. Es war nicht die Angst um ihr Leben, sondern das Schuldgefühl.
    Und was mache ich mit meinen Schuldgefühlen?
    Darauf gab es keine Antwort.
    »Mach, daß du mir aus den Augen kommst!« Karl wandte sich Valeran zu. »Habt Ihr Eure Männer beerdigt?«
    Valeran schüttelte den Kopf. »Noch nicht.«
    Es bestand eigentlich kein Grund zur Eile. Wahrscheinlich sollte ich hier auf Walter, Beralyn und den Rest warten statt weiter unten auf der Straße.
    Das wäre am vernünftigsten.
    »Beerdigt sie, Valeran. Wir hauen dann so schnell wie möglich von hier ab.«
    An diesem Abend schlugen sie ihr Lager an einem Bach auf. Dort wollte er auf Walter Slowotski und den Rest warten.
    Am nächsten Morgen waren Tennetty und zwei Pferde verschwunden.

TEIL 4
BIEME

Kapitel sechzehn
Prinz Pirondael
    Unsere Väter und wir selbst säten die Drachenzähne. Unsere Kinder kennen die Bewaffneten und leiden unter ihnen.
    Stephen Vincent Benét
    Biemestren war die Hauptstadt Biemes. Die lange Friedenszeit war jetzt vorbei. Die Burg wurde von zwei im Zickzack verlaufenden Mauern umgeben, die beide etwa zehn Meter hoch waren. Die innere Mauer wurde von acht Türmchen gekrönt. Innen stand ein Wohnturm auf einem fast zwanzig Meter hohen kreisrunden Hügel.
    Auf der Wohnfläche zwischen Turm, Hügel und Mauer standen nur wenige Gebäude, in denen der Prinz, sein Gefolge und seine Garde wohnten. Der Rest der Einwohner lebte in neueren Häusern außerhalb der Burgmauern. Dahinter kam noch das Zeltlager mehrerer tausend Flüchtlinge aus dem Westen.
    Die Brise brachte fauligen Gestank mit. Karl dachte, wenn die Kleriker hier nicht auf Draht waren, würden die Krankheiten, die durch Ungeziefer übertragen wurden, bald mehr Schaden anrichten als der Krieg.
    »Hübsche Lage für eine Burg«, sagte Walter Slowotski. »Der Hügel ist der höchste Punkt im Umkreis von zwanzig Meilen.«
    »Er ist zu rund, um ein natürlicher Hügel zu sein. Das ist eine Motte«, meinte Karl.
    Walter zog die Brauen hoch. »Motten kenn ich; aber so eine habe ich noch nie gesehen.«
    »Es ist im Grunde nur ein aufgeschütteter Erdhügel. Aus einem kreisförmigen Graben wird die Erde nach innen geschippt. Auf den Hügel kommt der breite Wohnturm, außen Burgmauer. Französisch heißt dieser Burgtypus motte, englisch moated mound. Keine Ahnung, was er auf erendra heißen könnte. Schon die alten Römer haben am Limes ihren burgus auf Hügel gebaut. Die Normannen bauten solche Turmhügel in Frankreich und England. Belagerungsmaschinen können Breschen in die Burgmauer schlagen; aber die Motte ist praktisch uneinnehmbar. Die Angreifer müßten sich den steilen Hügel hinaufkämpfen und dann noch die inneren Verteidigungen überwinden.«
    »Inzwischen können die Verteidiger Däumchen drehen«, sagte Walter. »Prima Idee. Warum hast du nicht zu Hause an so was gedacht, als wir die Palisaden gebaut haben?«
    »Wenn du dich recht erinnerst«, erwiderte Karl, »war das Lou Riccettis Show. Außerdem hatten wir nicht genügend Leute, um viel Erde zu bewegen, nicht einmal mit Ellegons Hilfe. Auch ihm sind Grenzen gesetzt.«
    »Und außerdem hast du nicht dran gedacht.«
    »Stimmt.«
    »Das Ding ist wirklich fast uneinnehmbar«, meinte Walter. »Selbst wenn die Holts bis hierher nach Bieme vordringen, können die Biemischen einfach dasitzen. Sie brauchen nicht zurückzuschießen, während die anderen versuchen, die Mauern zu durchbrechen. Ein einziger Magier könnte ab und zu mal einen Feuerzauber losschicken ...«
    »Das würde nicht klappen, wenn ich die Belagerung machte«, sagte Karl, »Und ich bin überzeugt, daß die Holts sehr viel mehr von Belagerungen verstehen als ich. Zehn oder zwölf Steinschleudermaschinen gleichzeitig - und es heißt ›Guck-mal-wie-die-Mauern-fallen‹, mit oder ohne Magier.«
    »Aber du hast doch gesagt, die Burg wäre praktisch uneinnehmbar?«
    »Nicht auf die schnelle. Bei einer Belagerung kannst du aber an ein paar Stellen Breschen in die Mauer schlagen und die Belagerten damit beschäftigen, die Löcher zu stopfen. Außerdem kannst du sie aushungern. Wenn die Verteidigung gut ist, kann das

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