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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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ist.«
    »Und wenn doch?«
    Karl blickte ihm in die Augen. »Dreimal darfst du raten. Die ersten beiden Male zählen nicht.«
    »Genau das habe ich mir gedacht. Und wen würdest du an seine Stelle setzen? Der Thron geht auf seine Söhne über ...«
    »Beide sind tot.« Vielleicht war es das. Der Tod seiner Söhne mußte Pirondael eigentlich quälen. Welcher Mann tat so etwas achselzuckend ab?
    »Und danach wahrscheinlich an einen nahen Verwandten, oder?«
    »Wenn ich richtig verstanden habe, könnten die Barone alle mehr oder weniger als legale Erben in Betracht kommen - da müßte doch wenigstens ein Ehrenmann dabei sein, einer, der sich an das Abkommen hält, das wir mit ihm treffen. Und er wird belagert. Noch.«
    »Deshalb willst du erst die Belagerung beenden, statt sofort nach Aershtyn zu gehen. Ich mag es gar nicht, wenn du deine Tricks auspackst.« Da fiel auch Slowotski Chak ein. »Entschuldige bitte.«
    »Mach dich lieber auf die Socken.«
    »Jawohl.«
    »Noch eins, Walter.«
    »Ja?«
    »Laß dich nicht umbringen.«
    Slowotski lächelte. »Mit Vergnügen.«

Kapitel siebzehn
Eins nach dem anderen
    Schau nie zu weit voraus. Pindar
    Karl breitete seine Decken auf den Boden, legte sich hin und schaute zum Nachthimmel empor.
    Er war bewölkt. Keine Feenlichter tanzten. Auf der anderen Seite des Feldes brannten fünf Signalfeuer. Slowotski und Ellegon würden das Signal erkennen. Beide sollten bald kommen.
    Er schloß die Augen, konnte aber nicht schlafen.
    Vielleicht habe ich diesmal mehr abgebissen, als ich kauen kann, dachte er. Selbst wenn Ellegon genug Gewehre und Pulver mitbrachte, war die Gegenseite noch zu mächtig. Auf die sechzig Söldner, die Pirondael freigestellt hatte, würde man aufpassen müssen. In einem Feuergefecht waren die bestimmt nichts wert. Valerens Männer machten sich recht ordentlich. Ihre Treffsicherheit hatte zugenommen, aber mit dem Laden haperte es entsetzlich. Das zeigte sich im Training und würde im Kampf noch schlimmer sein.
    Da blieben nur Karl, Walter, Piell und ihre zehn Krieger, plus Henrad. Vielleicht konnte Ellegon noch mehr Krieger bringen, zusätzlich zu Nehera und den Ingenieuren.
    Aber das würde immer noch nicht reichen, nicht einmal mit Ellegon. Den Drachen konnte man nicht im Nahkampf einsetzen. Das war zu riskant. Die Sklavenhändler hatten mit Sicherheit etwas Drachenbann dabei, in den sie ihre Bolzen tauchten.
    Er fing an, Tennetty zu verfluchen, weil sie ihn verlassen hatte. Aber eine Person mehr hätte auch nichts ausgemacht.
    Verdammt noch mal, warum muß ich alles allein machen!
    Aber dieser Krieg mußte gestoppt werden, ganz gleich wie. Man konnte nicht zulassen, daß die Zunft ungestraft Kriege auslöste. Das war sogar noch gefährlicher als ihre Raubzüge, um Sklaven einzufangen. Denn im Schlepp der Kriege konnte sie menschliche Beute leicht und billig bekommen und Pandathaway und den größten Teil der Eren-Gebiete mit Sklaven versorgen.
    So hatten Karl und die anderen es nicht geplant. Ihr Plan, den Sklavenhandel zu unterbinden, war dreizinkig: Erstens: das Geschäft für die Sklavenhändler tödlich zu machen. Zweitens: den Preis der Sklaven hochzutreiben und dadurch die Einheimischen zu zwingen, sich andere Möglichkeiten auszudenken, die Arbeit zu erledigen. Drittens: Riccetti und seine Ingenieure hinauszuschicken, damit sie den Leuten zeigen konnten, daß die neue Technologie ein Werkzeug der Freiheit, nicht der Unterdrückung war.
    Vor dem letzten Punkt hatte er immer Angst gehabt. Schließlich hatte die Entkörnungsmaschine für Baumwolle die Sklaverei in den Vereinigten Staaten von Amerika neu belebt.
    Also ... die Sklavenhändler mußten gestoppt werden, und zwar hier.
    Aber wie?
    Wir haben einfach nicht genug Männer und auch nicht genug Zeit.
    Es war denkbar, daß sie den Bergfried in Furnael entsetzen konnten, vielleicht auch das Lager der Sklavenhändler verwüsten; aber es war zuviel verlangt, daß sie den Krieg beendeten. Zuviel alter Haß, zuviel alte Wut war erwacht. Wie konnte man sie stillen?
    Denn wenn man den Krieg nicht beendete, profitierten davon nur die Sklavenhändler. Die Holts und die Biemischen waren bereit, sich gegenseitig zu verkaufen. Der Krieg mußte gestoppt werden!
    Aber ich weiß doch nicht, wie man einen Krieg stoppt!
    Er schüttelte den Kopf. Jetzt wäre es schön, mit Chak zu sprechen.
    »Heil, Caesar! Die dem Tod Geweihten grüßen dich ...« Walters Stimme klang wie aus werter Ferne.
    Karl stand auf. »... und

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