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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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werden verdammt viele von den Dreckskerlen mitnehmen«, rief er zurück.
    »Das ist nicht die richtige Antwort.«
    »Es muß genügen. Wann bist du zurück gekommen?«
    »Vor ein paar Minuten. Valeran sagte, daß ich mich sofort bei dir melden sollte. Nun, hier stehe ich.«
    »Wie sieht's aus?«
    Slowotski rieb sich die Augen. »Hör mal, Karl, ich hatte einen strammen Viertageritt bis Furnael, dann eine Nacht Auskundschaften und einen noch anstrengenderen Heimritt. Kann es nicht bis morgen warten? Ich muß etwas schlafen. Eins nach dem anderen, ja?«
    »Was hast du gesagt?«
    »Ich habe gefragt, ob es nicht bis morgen warten kann?«
    »Nein, das meine ich nicht - das hinterher.«
    Slowotski runzelte die Stirn. »Eins nach dem anderen?«
    »Ja, eins nach dem anderen.« Karl nickte. »Walter, manchmal bist du ein Genie!«
    Eins nach dem anderen! Zuerst werden wir Furnael entsetzen, dann Ahrmin und seine Leute umbringen und dann den Krieg stoppen - verdammt, irgendwie. »Geh jetzt schlafen.«
    Karl legte sich wieder hin. »Eins nach dem anderen«, sagte er nochmals vor sich hin. Dann war er eingeschlafen.

Kapitel achtzehn
Aveneer
    Zum Essen und Trinken findet man viele Gefährten; aber in einer schwierigen Situation nur sehr wenige.
    Theognis
    »Karl«, rief Walter von einer kleinen Anhöhe herunter. »Komm doch mal rauf.«
    »Ärger?«
    »Nein, aber mach schnell.«
    Karl gab Henrad das Gewehr. »Arbeite mit ihnen weiter - nur Schießen ohne Munition.« Der Junge nickte mißmutig. Henrad war Andy-Andys Lehrling und sollte Magie lernen, nicht eine Grundausbildung im Schießen leiten.
    Sein Pech. Karl blieb noch bei Erek stehen, der mit Valeran und seinen Männern das Laden übte. »Wie läuft's?«
    Erek lächelte. »Gut. Valeran ist schon fast so schnell wie ich. Halvin eine Spur schneller.«
    »Großartig. Weiter so!« Karl fiel in leichten Trab.
    Walter strahlte ihm entgegen. »Ein Silberstreif am Horizont«, sagte er. »Sieh dir das an!« In der Ferne ritt eine Kette von über zweihundert Soldaten auf sie zu. Keine Biemischen. Karl konnte erkennen, daß sie mit Gewehren bewaffnet waren. Der Mann an der Spitze war ein Rotschopf.
    »Aveneer!« Er wandte sich an Slowotski. »Wie ...?«
    »Weiß nicht«, antwortete Walter achselzuckend. »Ich war's jedenfalls nicht.«
    »Vielleicht Ellegon? Du hast ihn doch westlich von Enkiar getroffen und ...«
    »Ich habe nur deine Befehle weitergegeben. Ich weiß nur, daß der Drache nach Hause fliegen wollte, um noch Nachschub zu holen. Dann sollte er uns hier treffen.«
    »Na, ich schätze, wir werden bald mehr wissen.«
    Aveneer hatte Karl auch entdeckt und winkte. Dann gab er Frandred, seinem Adjutanten, Befehl, die Leute absitzen zu lassen. Er selbst ritt in vollem Galopp zu Karl.
    Schwerfällig stieg er ab und stemmte seine übergroßen Hände in die Hüften. Die Natur hatte Aveneer zu einem Riesen machen wollen, aber irgend etwas war schiefgegangen. Obwohl seine Hände, Füße und sein Kopf größer als Karls waren, reichte ihm der Nyph nur knapp ans Kinn. Aveneer war auch der einzige Mensch, der nach Karls Wissen eine Streitaxt, die typische Zwergenwaffe, dem Schwert vorzog.
    »Ich hörte«, sagte Aveneer mit seiner Baßstimme, »daß du ein bißchen Hilfe gebrauchen könntest.« Er fuhr sich mit den schmutzigen Fingern durchs rostrote Haar. »Und ... für uns lag das sowieso auf der Strecke.«
    Sein Aussehen und das seiner Männer straften diese Worte Lügen. Sie waren so schmutzig und erschöpft, wie man es nur nach einem Gewaltritt ist.
    »Sei mir willkommen!« Karl nahm Aveneers Hand. »Sehr willkommen.«
    Karl schaute Aveneer in die Augen. »Aber - woher?«
    Aveneer nickte langsam. »Ich habe ihr gesagt, daß du das sofort fragen würdest.« Er hob den Arm. Ein einzelner Reiter löste sich aus der Gruppe. »Sie hat uns in Khar eingeholt.«
    Es war Tennetty. Das Glasauge war verschwunden. Sie trug wieder die Augenklappe, die ihr irgendwie besser stand. Karl wußte nicht, ob er sie umarmen oder erschießen sollte, als sie ihr Pferd vor ihm zum Stehen brachte und ihn mit ausdruckslosem Gesicht anblickte.
    »Tennetty ...« Mehr konnte er nicht sagen. Karl war sicher gewesen, daß sie desertiert war. Jetzt aber war klar, daß sie Verstärkung holen wollte. Sühnte das ihre Verantwortung für Chaks Tod? Nein, aber ...
    »Ich grüße dich, Tennetty ...« Seine Stimme klang wärmer, als er beabsichtigt hatte.
    Sie nickte verbissen, sagte aber nichts.
    »Wir haben eine Menge

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