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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Zange durchs Loch.
    Ellegon pustete Feuer. Karl mußte die Augen schließen, als ihm die Flammen entgegenschlugen.
    *Das müßte reichen.*
    Karl holte das rotglühende Hufeisen durch das Loch zurück und legte es auf den Amboß. Nach ein paar schnellen Schlägen mit dem Hammer tauchte Karl es in einen Eimer mit Wasser. Es dampfte und zischte. Dann ging er zur Stute und paßte das Eisen an. Nicht schlecht.
    Noch einmal ging er zu Ellegon, um das Eisen zu erhitzen. Ein paar Schläge, ablöschen und dann auf den Huf. Es rauchte, als er das Eisen aufdrückte.
    Schnell nagelte er es fest. Noch immer pochte es in seinem Oberschenkel, wo die Stute ihn getreten hatte.
    Genug. Er ließ den Fuß sinken. »Feilt die Kanten rund«, sagte er zu Migdal. »Ich mache Schluß.«
    Er schaute im Abendsonnenschein zum Wächter auf der Burgmauer hinauf. Ihn brauchte er nicht zu fragen. Wenn der Mann etwas Ungewöhnliches bemerkt hätte, hätte er sofort Alarm gegeben.
    Wo ist Andy? dachte er, als er den Lederschurz ablegte und statt der Werkzeuge wieder zu Schwert, Pistolen und Pulverbeutel griff.
    *Oben in euren Zimmern*, sagte Ellegon. *Sie arbeitet mit Henrad.*
    Kannst du unterbrechen?
    Pause. *Ja, sie arbeiten nicht an etwas Gefährlichem.*
    Dann übermittle bitte: Bin für heute fertig - besteht eine Möglichkeit, daß wir ein bißchen alleine sein können?
    *Sie sagt: »Laß mir noch eine Stunde - Henrad hat diesen Zauberspruch beinahe geschafft. Jetzt möchte ich noch nicht abbrechen.«*
    Ist gut. Dann kann ich noch baden.
    *Da hat sie dir aber einen Riesengefallen erwiesen*, sagte Ellegon boshaft.
    Karl lachte. »Komm schon und mach mein Badewasser heiß«, sagte er und rieb sich den Schenkel, als er über den Burghof zum Badehaus ging. Der Drache schob sich wie ein Überbus mit vier Beinen neben ihm her.
    Drüben an der Ostmauer unterwies Valeran eine Gruppe im Lundischen Schwertkampf. Seine beiden Klingen blitzten im Abendsonnenschein. Karl wollte ihn nicht unterbrechen.
    Aus der niedrigen Schmiede zogen Rauchwolken durch den Kamin. Zwei Wachposten standen mit dem Rücken zum Eingang davor. Man hörte drinnen das Hämmern auf Metall.
    Karl nickte den Posten zu und betrat das Badehaus daneben.
    Der Raum war dunkel und feucht. Karl legte seine Waffen und das Amulett auf ein Holzgestell. Dann zog er sich aus und pumpte Wasser in den Eichenbottich. Ellegon schob die Schnauzenspitze herein und steckte sie in die Wanne. Beinahe sofort begann das, Wasser zu zischen und zu brodeln.
    *Versuch mal - aber vorsichtig.*
    Karl steckte die Hand ins Wasser. Es war angenehm warm.
    *Dann verziehe ich mich wieder.*
    »Wo willst du denn hin?«
    *Ahira braucht etwas Hilfe bei den Balken, die er aus den Tunneln der Holts holt. Ich will aber meinen Patrouillenflug erst erledigen, ehe ich zu ihm gehe.*
    »Prima.«
    *Ach, wegen Ahiras Weggehen ... soll ich ihm ...?*
    »Nein. Ich will nicht, daß du meine Freunde anzapfst.«
    Wortlos schob sich der Drache zurück. Wind wehte Staub durch die offene Tür ...
    ... dann Stille.
    Nachdem Karl sich den gröbsten Schmutz unter dem eiskalten Wasserstrahl aus der Pumpe abgewaschen hatte, stieg er in den großen Bottich und ließ sich genüßlich ins warme Wasser gleiten. Langsam wich die Spannung aus Schultern und Halspartie. Er legte den Kopf zurück und genoß die Wärme.
    Aershtyn würde schlimm werden, da bestand kein Zweifel. Wenn die Sklavenhändler so viele Sklaven hatten, wie Karl vermutete, würden sie sie auch scharf bewachen.
    Und das bedeutete wahrscheinlich die Gegenwart von Gewehren. Karl war der Gedanke sehr zuwider, seine Leute gegen Gewehre vorzuschicken. So war auch Chak ...
    Nein! Er ballte die Fäuste. Nein, er durfte nicht dauernd an Chak denken. So war es nun einmal: Gute Menschen waren gestorben und noch mehr würden sterben in diesem Krieg.
    Es gab keine leichte Lösung.
    Das Wasser kühlte schnell ab.
    »Wache!« rief er.
    Sofort steckte Restius sein mürrisches Gesicht durch die Tür. »Habt Ihr gerufen?«
    »Ja. Klopf an die Tür zur Schmiede und frage, ob Slowotski mal herkommen kann. Wenn möglich, soll er einen rotglühenden Stab mitbringen.« Er plätscherte im Wasser. »Aber einen großen.«
    Restius lächelte. »Verstehe.«
    Kurz darauf erschien Walter Slowotski mit einer rotglühenden Eisenstange.
    »Mein lieber Mann, du gibst dich wirklich dem Luxus hin«, meinte Slowotski und tauchte die Stange ins Wasser. »Na?« Es zischte und brodelte.
    »Viel besser, danke«, sagte Karl.

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