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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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atmete noch immer ganz schwach, zeigte aber keine Reaktion.
    Andrea packte ihn am Arm. »Meinst du ...?«
    »Ich weiß es nicht. Wir müssen abwarten.« Dann befahl er Valeran, einen doppelten Kreis weit außer Schußweite mit seinen Männern zu bilden und den Drachen zu bewachen. »Niemand hat in Schußweite eines Bolzens etwas hier zu suchen. Verstanden? Niemand!«
    »Verstanden.« Valeran nickte.
    Karl drehte sich um »Erek! Alle Anführer sollen mit ihren Stellvertretern zu einer Lagebesprechung in den Speisesaal kommen. Frage den Baron um Erlaubnis und bitte ihn und Thomen auch dazu - vor allem Thomen.«
    Der Junge rannte los.
    Valeran wartete noch. »Karl, ich wollte dir sagen, daß wir einen geschnappt haben.« Er führte Karl auf die andere Seite des Drachen, wo ein kleiner, schmieriger Mann gefesselt und geknebelt im Gras lag. »Soll ich ihn zu Tennetty bringen?«
    »Ja.«
    »Anweisungen?«
    »Sie soll ihn zum Reden bringen und dann langsam sterben lassen.«
    Karl stand an der Stirnseite des langen Tisches und versuchte sich zu sammeln. Die anderen saßen schweigend um den Tisch herum und warteten.
    Neben Karl saß Andy-Andy. Sie drückte schnell seine Hand. Neben ihr saßen Ahira und Tennetty. Ihre Gesichter waren eher teilnahmslos als ruhig. Rechts vom Zwerg hatte Piell sich auf dem hochlehnigen Stuhl zurückgelehnt und tat so, als ginge ihn das alles nichts an. Ahira gegenüber saß Walter Slowotski, neben ihm Zherr Furnael. Er sah wie eine Mischung aus dem Mann aus, der er vor sechs Jahren gewesen war und dem, der Karl am Tor begrüßt hatte. Furnael war der Schlüssel zu allem. Wenn der Baron noch ein paar Jährchen aushielt ...
    Thomen saß still neben seinem Vater und blickte nur umher. Seinen Augen entging nichts. Im Gegensatz zu seinem Bruder Rahff beobachtete er mehr, statt zu sprechen.
    Valeran, Frandred und Aveneer saßen zusammen weiter unten am Tisch.
    »Leute, es wird nicht leicht werden«, begann Karl. »Erster Punkt der Tagesordnung: wir müssen Ellegon mit Nahrung versorgen. - Wenn er überlebt. Treibt schon mal ein paar Tiere zusammen. Es müssen nicht die besten sein. Er ist nicht sehr wählerisch. Die Sache eilt aber.«
    Aveneer hob den Kopf. »Ich verstehe diese Eile nicht. Das kann doch nicht nur an den fünfhundert Kavalleristen einen Tagesritt entfernt im Osten liegen, wie ich ...«
    »Moment«, unterbrach ihn Ahira. »Und warum nicht?« Aveneer legte den Kopf zurück und lachte. »Vielleicht ist es dir noch nicht aufgefallen; aber Karl Cullinane gerät nicht leicht in Panik. Fünfhundert Reiter würden ihn nicht beunruhigen, nachdem wir hier die doppelte Zahl in die Flucht geschlagen haben.«
    »Es geht nicht nur um die Reiter«, sagte Karl. »Die sind nur da, um uns den Fluchtweg abzuschneiden. Der Grund meiner Besorgnis ist, daß höchstwahrscheinlich zweitausend schwer bewaffnete Soldaten nur wenige Tage westlich von uns sind. Man hat mich verkauft, Leute, und Ahrmin ist auf dem Weg, um die Ware abzuholen.«
    »Du beschuldigst doch hoffentlich keinen von uns«, sagte Valeran und reinigte sich mit der Dolchspitze die Fingernägel. »Ich bin zwar neu in deinen Diensten; aber ich war noch nie gern das Ziel falscher Anschuldigungen.«
    Tennetty schob den Stuhl zurück und sagte, mit einer Hand am Schwertgriff: »Wenn du es warst ...«
    »Nein, Tennetty!« fuhr Karl sie an. »Valeran war es bestimmt nicht. Denk doch mal nach!
    Holtische Kavallerie auf der Prinzenstraße aus Osten deutet doch ganz klar darauf hin, daß aus Westen sich etwas zusammenbraut. Das kann auch keine Verstärkung für die Belagerer sein - dann hätten sie nicht den Umweg über Bieme gemacht. Sieht nicht aus wie eine normale militärische Unternehmung, oder?
    Der Angriff auf Ellegon ist ein klarer Beweis.« Er blickte Tennetty an. »Du hast den Gefangenen verhört. Hinter wem waren sie her?«
    »Hinter Ellegon. Das hat er jedenfalls gesagt.«
    »Genau. Mörder, mit Drachenbann ausgerüstet, gedungen, um Ellegon zu beseitigen. Das heißt, daß, wer auch immer hinter dieser Sache steckt, er mich haben will. Und wer hat so lange schon gewußt, daß ich hier bin, daß er Mörder schicken konnte?«
    Die Frage stand im Raum.
    »Nicht die Holts«, sagte Furnael. »Wenn sie von dir und deinen Leuten gewußt hätten, wären sie darauf vorbereitet gewesen, daß du die Belagerungstruppe angreifen würdest. Dann hätten sie nie die Reiter geopfert, die dich verfolgten, und wären auch nicht abgezogen. Willst du uns sagen,

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