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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Sofort.«
    *Die westliche Straße?*
    »Ja, verdammt noch mal.« Das war die einzige Erklärung. Eine Kavallerietruppe von dieser Stärke würde nicht als Entsatz geschickt werden. Sie sollte eine Flucht verhindern.
    Eine Flucht wovor? Vor dem, was auch immer aus Westen kam. »Jetzt schwing dich in die Lüfte. Flieg einen hübschen, hohen Erkundungsflug. Dann komm sofort zurück.«
    *Aber gerne.* Die Lederschwingen setzten sich in Bewegung. Der Drache schwang sich in die Lüfte und zog über die Mauer ab. *Ich werde dich ...*
    Ellegon schrie. Sein Verstand öffnete sich.
    Schmerz schnitt durch Karls Brust, als drei Armbrustbolzen, deren Spitzen glänzten, sich in seine breite Brust bohrten. Sie drangen durch die dicke Schuppenhaut, als wäre diese Luft. Er versuchte, mit den Flügeln zu schlagen, um hochzuziehen mit letzter innerer Kraft; aber er machte eine Bruchlandung auf dem Boden und ...
    »Karl!« Furnael schlug ihm nochmals ins Gesicht.
    Er schüttelte den Kopf und sprang auf. »Nein! Ellegon ...«
    Auf der Burgmauer feuerte ein Dutzend Gewehre eine Salve ab. Slowotski rief herunter: »Der Drache ist unten. Wir haben vier Armbrustschützen zurück in den Wald gejagt.«
    Hufen klapperten, als Valeran mit Stick am Zügel und seinen zwanzig berittenen Mann erschien.
    Karl sprang in den Sattel und stürmte durch das Tor. Valeran und seine Männer galoppierten hinterher.
    Ellegon lag neben der Straße und wand sich vor Schmerzen. Seine Schreie und sein Stöhnen klang merkwürdig tierisch. Mit dem Schwanz und seinen dicken Beinen peitschte er den Staub auf.
    Karl sprang aus dem Sattel. »Los«, rief er Valeran zu, »bring mir die vier. Sie müssen sterben!«
    Man konnte nichts tun. Der Drache lag da und starb langsam. Drachenbann war tödliches Gift für Ellegon. Mit jeder Sekunde arbeitete es sich weiter in seinem Körper vor.
    Nein, ich gebe nicht auf. Ellegon hatte den ersten Kontakt mit diesem Zeug auch überlebt. Vielleicht hatte er auch diesmal eine Chance zu überleben, wenn man das Gift herausholte - aber wie? Karl konnte nicht einmal die Schmerzmauer im Kopf des Tieres durchstoßen.
    Ich muß, Ellegon, dachte er. Kannst du mich hören?
    *Ja.* Aber das Wort war von grauenvollen Schmerzwellen begleitet. Karl griff sich an die Brust und fiel zu Boden.
    Nein, dachte er, dann wurde die Gedankenverbindung schwächer. Antworte nicht, hör nur zu! Ich werde die Bolzen entfernen. Bewege dich nicht!
    Die drei Bolzen staken in der Brust; aber so hoch, daß Karl sie nicht erreichen konnte.
    Eine Hand legte sich auf seine Schulter. »Heb mich hoch, Karl!« schrie Andy-Andy ihn an. Sie hatte ein Messer mit einer langen Klinge in der Hand. Karl verschränkte die Hände, damit sie draufsteigen konnte, und hob sie so hoch er konnte.
    Der Drache schrie wieder auf.
    Beweg dich nicht, Ellegon. Wenn du uns wegschlägst, mußt du sterben.
    *Karl .. .* Seine mentale Stimme wurde schwächer. *Mein Freund ... ich fürchte, das ist der Abschied.*
    »Nein, verdammt!«
    »Sei ruhig!« zischte Andy ihn an. »Ich habe den zweiten schon beinahe heraus.«
    Die Bewegungen des Drachen wurden matter. Sein Verstand entfernte sich immer mehr.
    »Ich habe ihn! Geh jetzt fünf Schritte nach rechts, damit ich an den dritten herankomme.«
    Karl schien es wie Stunden, dabei rief sie schon nach wenigen Sekunden. »Geschafft, laß mich runter!«
    Er setzte sie ab und mußte sich die Tränen aus den Augen wischen. »Das reicht nicht. Wir müssen etwas gegen das Gift in die Wunden tun.«
    Denk nach, verdammt! Er schaute zu den roten Löchern in Ellegons Schuppenhaut hinauf, aus denen langsam Blut quoll.
    Andy-Andy barg ihren Kopf an seine Brust. »Ich glaube nicht, daß er durchkommt, Karl.« Der Drache atmete kaum noch. Es mußte doch etwas geben, diesen Drachenbann, dieses Gift aus dem Körper zu entfernen ...
    »Ich hab's! Wir brennen die Wunden aus.« Er nahm sein Pulverhorn und hielt es hoch. »Mit Schießpulver!« Dann schnitt er von Andreas Gewand Stoff ab. Da hinein tat er Pulver. »Valeran, bring mir eine Fackel, schnell!«
    Andreas Gesicht wurde heller. »Heb mich hoch!«
    Sie kletterte auf seine Schultern. Er gab ihr das Pulverhorn und die Stoffetzen. »Stopf so viel Pulver wie möglich hinein.«
    Als alle drei Wunden versorgt waren, stieg Andrea wieder herab. Karl nahm die Fackel von Valeran und hielt sie an einen Stoffetzen. Ein kurzer Knall, eine Flamme, dann beißender Rauch. Karl tat das gleiche bei den zwei anderen Wunden.
    Der Drache

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