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Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers

Titel: Hüter der Flamme 03 - Die Krone des Siegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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schleichen.« Er lehnte sich zurück und überlegte eine Zeitlang mit geschlossenen Augen. »Okay. Die Gruppe besteht aus mir, dem Baron, entweder Henrad oder Andrea ...«
    »Nicht Andy. Ich brauche ein bißchen Magie. Ferner jemand für die Pferde - Restius wäre gut - und noch einer, Ahira?«
    Der Zwerg nickte. »Ich hatte gehofft, du würdest mich fragen.« Ahira stand auf. »Dann sollten wir uns gleich um die Ausrüstung kümmern.« Er schaute Karl an. »Bist du auch sicher, daß du hier durchhältst, bis wir dir zu Hilfe kommen?«
    »Nein. Aber ich muß. Siehst du eine andere Möglichkeit?«
    »Nein.«
    Karl klatschte in die Hände. »Also, Leute, dann ran an die Arbeit.«

Kapitel dreiundzwanzig
Wieder in Biemestren
    Das ist ein schlechter Plan, der keine Abänderung zuläßt.
    Publius Syrus
    Walter Slowotski bewegte sich schnell in der Dunkelheit. Wie ein Geist huschte er durch die Schatten der Burg von Biemestren.
    Knapp zweihundert Meter westlich klebte ein Dutzend Katen am äußeren Mauerwall wie Moos an einem Baum. Nicht ganz vierhundert Meter nach Osten lag das Haupttor. Aber dieser Abschnitt hier war verlassen. Das Gras wuchs fast in Brusthöhe.
    »Nur noch ein paar Schritte, Baron«, flüsterte er. Der Baron keuchte. Das war auch keine Aufgabe für einen alten Mann; aber es war offensichtlich ein lebenswichtiger Bestandteil des Planes, den Baron auf den Thron zu bringen.
    Links von Walter stolperte Henrad. Ahira packte ihn von hinten, ehe der Junge hinfiel.
    Slowotski schüttelte den Kopf. Henrad mochte vielleicht ein halbwegs guter Zauberlehrling sein; aber im Anschleichen so nützlich wie eine Kuh mit Glocke. Er schaute sich dauernd um, als könne er sehen, was in weiter Ferne in Furnael geschah.
    Walter schüttelte den Kopf. Aber auch seine Gedanken schweiften ab. Es würde schlimm werden, wenn die Sklavenhändler und die Holts die Burg ernsthaft angriffen ...
    Jetzt muß ich aber auf diese Burg konzentrieren, dachte er. Sie schien nur leicht bewacht zu sein. Auf der Brustwehr über ihnen herrschte tiefe Stille, als sich die vier unten an die Mauer preßten. Das war gut so. Die festen Zinnen standen einladend da.
    Ahira stieß ihn an. »Fertig? Oder willst du dich ausruhen?«
    Slowotski schüttelte den Kopf. »Wir Menschenfliegen brauchen uns nicht auszuruhen.«
    Walter zog seine Kletterhandschuhe aus Wildleder an, während Ahira ein langes geflochtenes Lederseil von der Schulter nahm. Ahira nahm Maß nach oben, wirbelte das Lasso und warf.
    Die Schlinge legte sich um eine Zinne. Ahira zog es straff.
    »Du bist dran«, sagte Ahira.
    Walter kletterte wie ein Eichhörnchen am Lasso hinauf. Oben duckte er sich und lauschte. In der Nacht waren die Ohren ebenso wichtig wie die Augen. Eine Ledersohle auf Steinboden konnte man mehrere hundert Meter weit hören.
    Etwa auf der Hälfte der Rundung der Außenmauer lag das Haupttor. Dort leuchtete ein Wachfeuer. Walter schloß die Augen und lauschte. Nichts außer den üblichen Nachtgeräuschen.
    Er zog dreimal am Seil, wartete und zog noch zweimal. Wenig später war Ahira an seiner Seite. Sie machten unten auch eine Schlinge und holten damit Furnael und Henrad herauf. Restius war bei den Pferden geblieben.
    »Und jetzt?« fragte Ahira flüsternd. Er rollte das Lasso zusammen und befestigte es am Gürtel.
    »Bleibt einen Moment hier«, flüsterte Walter. Es war noch weit vor Mitternacht, genügend Zeit, die Dunkelheit auszunützen.
    Er fand eine Steintreppe in der Nähe und holte die anderen. Leise stiegen sie die Stufen hinab, die in den Hof führten. Dann schlichen sie durch das Gras an der Mauer. Walter fragte Henrad: »Spürst du irgend etwas?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich glaube nicht, daß ein Zauberer in der Nähe ist, außer mir.«
    Ahira schnaubte verächtlich. »Schnapp bloß nicht über, Henrad.«
    Die Abwesenheit von Pirondaels Magier erstaunte Walter im ersten Augenblick.
    Eigentlich war es klar: Furnaels Magier war bei Beginn des Krieges auch desertiert. Die meisten Magier schienen ausgesprochene Feiglinge zu sein, was körperliche Gefahr anging. Da bei einem Kampf die Partei mit einem aktiven Magier im Vorteil war, mußte der Gegner immer versuchen, diesen Magier zu töten.
    Deshalb hielten sich mit Ausnahme der wirklich mächtigen Magier die meisten aus einem Kampf heraus.
    »Henrad«, flüsterte Walter. »Halt dich bereit, jeden Wachposten sofort auszuschal ten, ehe er einen Schrei aus stoßen kann. Schick sie schlafen,

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