Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
Vom Netzwerk:
sich bei meinem Angebot nicht um eine Gefälligkeit Arta Myrdhyns handelt. Es ist die verzeihliche Mogelei eines mächtigen Wesens, das ein interessantes Spiel verlängern möchte, um nicht so bald wieder der Langeweile anheimzufallen. Denn selbst du, Karl Cullinane, langweilst mich allmählich.«
    Zum dritten Mal schlug die Welt einen Purzelbaum, und alles, was Kethol, Durine, Pirojil und er an Ausrüstungsgegenständen mit sich geführt hatten, lag vor ihm ausgebreitet.
    »Wähle.«
    Er deutete auf sein Schwert, den Packen mit der Schießbaumwolle, die ...
    »Genug. Ich begreife, worauf es dir ankommt. Also gut.« In Erwartung des Unvermeidlichen holte Karl Cullinane tief Atem. Diese Salti des Universums waren gewöhnungsbedürftig, befand er.
    Karl Cullinane fand sich splitternackt neben dem Kai in Ehvenor wieder, vor sich all die Gegenstände, die er hatte aussuchen wollen.
    Neben dem Kai ... Er befand sich auf einer etwa fünf Quadratmeter großen Plattform aus Licht, Luft und Nebelschwaden. Zwar trug sie ihn, doch ein gewisses Mißtrauen blieb, denn sie federte bei jeder Bewegung und drohte jeden Augenblick unter seinen Füßen nachzugeben.
    Geräuschlos löste sich die Plattform von der Pier und glitt mit zunehmender Geschwindigkeit in die Bucht hinaus.
    Trotz der Dunkelheit erkannte er am Ufer drei Reiter, die sich im Galopp dem Hafen näherten und seinen Namen riefen. Kethol, Pirojil und Durine.
    Er hob den Arm und winkte ein Lebwohl, als sein Floß immer schneller über das Wasser flog.
    »Du solltest dich um deine Ausrüstung kümmern, Karl Cullinane. Morgen früh wirst du in Melawei sein. Leb wohl.« Das Schweigen, das diesen Worten folgte, wirkte endgültig.
    »Schei...benkleister«, überlegte er laut. »Wo habe ich mich da wieder hineingeritten?«
    Nun ja, vielleicht war es ganz gut. Karl bedurfte keiner Begleiter, um Ahrmin von Jasons Fährte wegzulocken. Genaugenommen hatte er ihn bereits weggelockt.
    Jetzt war die Zeit gekommen, diese Ablenkung in einen Dauerzustand zu verwandeln.
    Es gibt ein Ding, hatte er oft genug gesagt, das nennt man den Mut der Verzweiflung. Und es bedeutet: Wir werden unser Leben teuer verkaufen.
    Er mußte schlucken, dreimal. Wir werden unser Leben teuer verkaufen.
    Zum Teufel, er hatte sogar eine winzige Chance, dieses Abenteuer zu überleben. Wonach immer die Sklavenjäger Ausschau halten mochten - es war nicht Karl Cullinane auf einem Feenfloß. Vielleicht rechneten sie damit, daß er auf dem Rücken eines Drachen reitend auf sie niederstieß. Doch wenn Ahrmins Spione berichtet hatten, daß Ellegon in den Mittelländern unabkömmlich war - sofern man es nicht ohnehin Ahrmin verdankte, daß Ellegon in Holtun-Bieme gebraucht wurde oder Davens Kampftrupp mit Nachschub versorgen mußte -, erwarteten die Sklavenjäger, daß er auf dem Landweg nach Melawei kam oder, wahrscheinlicher noch, an Bord eines Schiffes.
    Doch wenn sie mit Hilfe der Magie seinen Weg verfolgten, konnten sie erkennen, daß er sich bewegte, selbst wenn sie seine Position nicht zu bestimmen vermochten.
    Er griff in seinen Brotbeutel und zog das Amulett heraus. Damit hatte er sogar die Möglichkeit, sich an sie heranzuschleichen.
    Nein. Noch nicht, entschied er. Es war wichtig, die Verfolger bei der Stange zu halten, damit sie nicht entmutigt aufgaben. Das Amulett konnte er anlegen, sobald er in Melawei gelandet war, nicht früher. Wenn Ahrmin Karl aus den Augen verlor, würde er annehmen, daß Karl sich wieder in seinen Stützpunkt zurückgezogen hatte, und erneut Jasons Verfolgung aufnehmen.
    Er ballte die Faust um das Amulett, dann zuckte er mit den Schultern und schob es in den Beutel zurück.
    Was gab es als nächstes zu tun?
    Am besten verschaffte er sich einen genauen Überblick über die Ausrüstung, die ihm zur Verfügung stand.
    Sein Schwert sowie das von Nehara gefertigte Jagdmesser waren beides erstklassige Waffen. Er musterte die Damaszenerriefelung der Messerklinge.
    Der Dolch hatte noch kein Blut gekostet. Das würde sich bald ändern.
    Seine vier Pistolen lagen in einer Reihe neben dem Gewehr und der Schrotflinte, dazu kamen Werkzeug und Pulverhörner.
    Er bückte sich und überprüfte den Inhalt der anderen beiden Packtaschen. Ja, die fünfzig Stahlrohrzylinder mit ihrer Füllung aus Schießbaumwolle waren noch intakt. Jede einzelne Bombe steckte zum Schutz vor Feuchtigkeit in einem fest versiegelten Überzug aus Schweinedarm - eine stählerne Wurst.
    Ihr Anblick wirkte beruhigend, wie auch

Weitere Kostenlose Bücher