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Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht

Titel: Hüter der Flamme 04 - Der Erbe der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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geschrieben -, hier würden echte Nehara-Klingen feilgeboten. Die Preise auf der daneben angebrachten Liste erschienen annehmbar, doch Jason blieb nicht stehen. Er trug ein gutes Schwert links am Gürtel und ein gutes Jagdmesser rechts, und beide stammten tatsächlich von der Hand Neharas. Jason wußte ganz genau, daß dieser Schmied nur jämmerliche Nachahmungen verkaufte, doch wenn er sich deswegen mit ihm anlegte, erregte er nur unliebsame Aufmerksamkeit, und das nützte keinem.
    Sein Blick fiel auf ein weiteres Exemplar des Plakats von vorhin. Sind Sie ein Schwertkämpfer oder Bogenschütze mit großen Fähigkeiten und noch größerem Ehrgeiz? wollte es immer noch wissen.
    Schon möglich, dachte er.
    Drüben, bei einem Brunnen, bereiteten ein Flötenspieler und eine Tänzerin ihre Darbietung vor; er setzte sich mit gekreuzten Beinen auf seine Strohmatte, während sie nach und nach ihre sämtlichen Gewänder ablegte, bis sie schließlich kaum mehr am Leibe trug als einige Seidentücher und Perlen. Ein Schleier verdeckte den größten Teil ihres Gesichts, aber der Rest sah interessant aus. Sie begann sich im Takt zu der immer wieder unterbrochenen Melodie des Flötenspielers zu bewegen und blieb abwartend stehen, als die Zuschauer sich allmählich sammelten.
    Auch Jason machte Anstalten, sich einen Weg zu der Stelle zu bahnen, wo die Vorstellung offenbar stattfinden sollte, aber Doria ergriff seinen Arm und hielt ihn zurück.
    In ihrem Blick lag nichts als Enttäuschung. »Schau genauer hin«, sagte sie.
    Diesmal bemerkte Jason den schwarzen Eisenreif, der unter den Tüchern kaum zu sehen war, und ärgerte sich über sich selbst.
    »Eine zur Tänzerin und Hure abgerichtete Sklavin«, erklärte Doria. »Sie wird den Männern einheizen und sie dann der Reihe nach bedienen.« Ihre Stimme klang flach und ausdruckslos und sie schüttelte den Kopf, wie um ihm zu bedeuten, daß er nichts daran ändern konnte und sich seiner Tatenlosigkeit nicht zu schämen brauchte.
    »Wir biegen hier links ab«, meinte sie.
    Die Residenz der Hand wirkte in der schmalen Straße wie der saubere Fleck auf einer fleißig benutzten Serviette; die anderen zweistöckigen Gebäude links und rechts duckten sich unter der Last der Jahre, Risse in den Mauern waren mit Mörtel ausgefüllt, und es bröckelte und rieselte an allen Ecken und Enden.
    Im Gegensatz dazu sah das Gebäude der Hand neu aus, mit Ecken so scharf wie Rasierklingen, und die makellos sauberen Granitblöcke erweckten den Eindruck, daß jedes Stäubchen verscheucht wurde, bevor es sich überhaupt niederlassen konnte. Jason zügelte die Pferde, zog den Bremshebel an und suchte sein Zeug zusammen, während Doria vom Kutschbock stieg.
    »Es wird nicht lange dauern. Ich habe dein Wort, daß du hier auf mich wartest, Jason.« Sie hob eine Augenbraue.
    »Du kannst dich darauf verlassen.«
    Doria schaute ihn lange an, dann sprang sie zu Boden und schritt durch den Torbogen des Hauses, ohne sich noch einmal umzusehen.
    Jetzt hatte er die Gelegenheit zu verschwinden, aber ...
    Aber er würde sie nicht nutzen. Er hatte nicht vor, sich durch sie von seinem Vorhaben abbringen zu lassen, aber sein Versprechen wollte er halten.
    Vielleicht bin ich ein Feigling, aber ich muß ja nicht auch noch ein Lügner sein.
    Jason lachte in sich hinein. Idiot. An der Mauer neben ihm hing schon wieder ein Exemplar des bewußten Plakats. Diesmal hatte er Muße, den gesamten Text zu lesen.

Hohes Risiko Hoher Lohn
    Sind Sie ein Schwertkämpfer oder Bogenschütze mit großen Fähigkeiten und noch größerem Ehrgeiz? AHRMIN, Meistersklavenhändler, sucht KRIEGER für ein Unternehmen in den Ländern jenseits der Faerie. Anmeldungen im Haus der Gilde der Sklavenhändler.
    KOSTENLOSE Ausbildung im Gebrauch von SCHUSSWAFFEN!
    Gleichfalls gesucht werden
    ein Koch, ein Waffenmeister,
    ein Schuster, ein Schmied.
    Hoher Lohn Hohes Risiko
    Jenseits von Faerie? Damit konnte nur Melawei gemeint sein. Die Sklavenjäger unternahmen ständig Raubzüge dorthin, aber gewöhnlich bedurften sie nicht der Unterstützung von Söldnern. Solche Vorsichtsmaßnahmen würden sie nur treffen, wenn sie mit größeren Gefahren rechneten, als ein paar Mel ...
    Nein.
    Vater war aufgebrochen, um sich das Schwert zu holen, und Ahrmin blies zur Jagd.
    Er riß das Plakat von der Mauer und stürmte zur Toreinfahrt. »Doria!«
    Zwei schlanke Frauen traten aus dem Schatten und versperrten ihm den Weg. »Es ist dir nicht gestattet, die Residenz zu

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