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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Job: Er versuchte, einen Fall zu gewinnen, den er eigentlich verlieren wollte.
    »Ich finde immer noch, du solltest uns drei mitnehmen. Wir halten uns ziemlich gut, wenn es zum Kampf mit der Klinge kommt.«
    Tennetty lächelte leicht spöttisch. »Davon bin ich überzeugt.« Sie schob ihr Jagdmesser ein paarmal kräftig in seiner Scheide auf und ab. »Wie wär's ...«
    »Nein«, erwiderte Jason. »Nicht hier und jetzt. Du würdest ihn töten, aber er könnte dich dabei verletzen, und wir haben nur noch ein paar Schlückchen von dem Heiltrank übrig.«
    »Ich kann nicht verstehen, warum du die Hilfe abschlägst.« Andrea schüttelte enttäuscht den Kopf. »Wir könnten dort in Schwierigkeiten geraten.« Das war nicht ihr Teil des Geschäfts, und es gefiel ihr nicht, wie die Dinge sich gestalteten. Aber zum Glück war sie bereit, mir bis zum Ende zuzuhören.
    »Es ist eine Sache der Erfahrung und des Vertrauens«, erklärte ich. »Ich kann sicher sein, daß Tennetty mir den Rücken deckt, wenn es ihre Aufgabe ist. Dadurch kann ich mich um das kümmern, was vor uns liegt.« Ich schaute den Abhang hinunter. »Ich traue Wolkennen nicht, und ich weiß auch nicht, wie gut er ist. Ich kann es mir nicht leisten, mir um meinen Rücken Sorgen machen zu müssen.«
    Ahira klatschte in die Hände. »Schluß. Die Sache ist erledigt. Laßt uns aufbrechen. Tennetty, hast du das Auge?«
    »Klar doch.« Sie hielt ihm Nareens Auge auf der flachen Hand hin. Tennetty wandte sich ab, entfernte ihren Augenlappen und führte ihre Hand zum Gesicht. Als sie sich wieder umdrehte, strahlte das Auge aus seiner Höhle. Ein guter Platz dafür, aber als sie blinzelte, rollte die weiße Rückseite nach vorne, und es starrte düster in die Nacht.
    Sie zwängte die Schultern in ihren ledernen Waffenrock. »Eine leichte Aufgabe: einfach nur dies hier ...«, sie tippte an das Auge,»... zur Botschaft von Faerie bringen oder zum Vorposten, oder was, zum Teufel, es immer sein mag.« Tennetty ließ die Hand fallen und schaute zu mir herüber, wobei sie für einen Moment schielte. Sie klapste leicht gegen allerlei verschiedene Waffen und schulterte ihr Gepäck. »Ich bin soweit. Gibt es irgendeinen Grund, noch länger hier herumzutrödeln?«
    Und ob es einen gab: Vielleicht lernte das Pferd ja noch zu singen.
    »Nein«, antwortete Andy. »Bringen wir es schnell hinter uns.«
    »Okay, alle Mann«, sagte Ahira, »dann wollen wir mal.«
    »Augenblick noch.« Jason wandte sich Wolkennen zu. »Wir wissen, was du bist«, sagte er. »Du handelst mit lebendem Menschenfleisch. Jetzt ist nicht der Moment und der Ort, das mit dir auszutragen, aber es wird einen anderen Zeitpunkt und einen anderen Ort geben ...«
    Wolkennen grinste höhnisch. »Wer bist du, daß du das voraussagen könntest?«
    Jason lächelte. »He, Wolkennen, weißt du das denn nicht? Der Krieger lebt.« Er wandte sich uns zu. »jetzt können wir gehen.«
    Tennetty und ich bildeten die Nachhut, als wir aufbrachen. »Mir gefällt das alles nicht«, sagte sie. »Sie könnten den Hügel überqueren und um die Ostseite biegen. Und dann lauern sie uns von vorne auf, oder gar zwei von vorne und einer von hinten, und nageln uns mit ihren Bögen fest, ehe wir sie erreicht haben.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nie im Leben.« Wen könnten sie denn dazu bringen, Ehvenor zu betreten?
    Für alle Fälle aber hielt ich die Augen offen, und Tennetty und ich hatten das Schwert blank gezogen.
    Auf der Rückseite des Plateaus führten Steinstufen hinab auf eine enge Straße, die sich an der Seite der Hügelkette zur Stadt hinunterwand. Immer wieder wurde der Blick auf die Stadt freigegeben, doch konnte ich sie nicht richtig erkennen, nicht so wie zuvor. Sie pulsierte und schimmerte, wobei die Straßen dauernd ihre Lage und Beschaffenheit änderten. Den einen Augenblick erschien eine Straße als ein enges, von fensterlosen Gebäuden gesäumtes Gäßchen in der Nacht, um sich dann ohne Ankündigung und erkennbaren Übergang plötzlich in eine breite Allee mit einem Gewirr von Gehwegen in vollem Tageslicht zu verwandeln.
    Aber als wir näher kamen, verlangsamte sich die Häufigkeit der Wechsel. Die Straßen behielten ihr Aussehen länger, die Wechsel fanden in größeren Abständen statt, aber dennoch unvermittelt und ungesehen. Ich weiß, eigentlich ist es nicht möglich, daß sich etwas genau vor unseren Augen von einem Augenblick auf den anderen verändert oder daß wir nicht bemerken, wann es geschieht.
    Ist jetzt

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