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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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andere, in schwarzes Leder gekleidete Andrea im Türrahmen aufflimmerte. Ahira verschlug es den Atem.
    ... in die Dunkelheit. Ich stolperte und fiel rückwärts in das schlammige Wasser. Völlig durchnäßt und frierend zwang ich mich wieder auf die Beine. Ich konnte kaum stehen, ohne mir den Kopf an der Decke des Tunnels zu stoßen und mußte mich mit den Händen an den Seiten abstützen. Die Wände des Tunnels fühlten sich warm und weich an, und dieses fleischige Gefühl der Wände wurde ungefähr alle drei Meter durch harte Ringe oder etwas Weiches und Knochiges unter der Oberfläche unterbrochen.
    Weiter vorn im Tunnel konnte man ein Licht erkennen. Ich stolperte, so schnell ich konnte, darauf zu. Weiter vorn gab es eine kaum sichtbare Kreuzung.
    Hinter mir hörte ich das Donn ern von Schritten, als ich die Kreuzung erreichte und durch sie hindurchstürzte ...

    ... hinein in die nächste Abzweigung des Tunnels.

    Manchmal ist selbst in Ehvenor eine Ecke nur eine Ecke.
    Ich lief weiter; meine Füße machten schrecklich schmatzende Geräusche im Schlamm, und in ...
    Ahira blieb die Luft im Halse stecken.
    Nein. Es hätte Andrea sein müssen, aber sie konnte es nicht sein. Andrea würde nicht versuchen, ihr früheres Selbst zu töten, aber wer immer es war, Ahira hatte ihr bereits ein Messer gegeben. Die Klinge sauste durch die Luft und verfehlte die neue Andrea nur knapp über der Schulter, wo sie sich in einen ausgestreckten, haarigen Arm bohrte.
    Ahira lächelte. Um Gottes Willen, er hatte tatsächlich Recht gehabt. Die Weiße Andrea war wirklich seine alte Freundin.
    Die Weiße Andrea ergriff den Arm der Schwarzen Andrea und zog sie zur Seite, als das überall behaarte, muskulöse und stinkende Ding zu ihnen hereintaumelte.
    Es stieß mir Ahira zusammen, und behaarte Hände griffen blitzartig nach seiner Kehle, wobei sie gleichzeitig den Körper des Zwergs vom Fußboden hochhoben - das Messer, das immer noch in seinem Arm steckte, ignorierend. Die neue Andrea, die jüngere, hob die Hand, doch die in Weiß Gehüllte schlug sie beiseite.
    »Nein. Wir müssen jetzt unbedingt aufbrechen. Dies ist der Zeitpunkt, sie zu verlassen. Wir müssen uns beeilen.«
    Ohne ihre Proteste zu beachten, zog die Weiße Andrea die andere durch die Tür hinaus, knallte sie hinter sich zu und sperrte so Jason und Ahira auf geschickte Weise ein.
    ... den beißenden Rauch hinein, der mir in die Lungen biß und meine Augen tränen ließ. Kräftige Finger griffen nach mir, doch schlug ich ein-, zweimal um mich und tauchte dann hinab in die Dunkelheit, sein Keuchen und Würgen dicht hinter mir.
    Ich war gerade dabei, mich zu fragen, ob er sich in eine menschliche Gestalt mit all ihren menschlichen Schwächen verwandelt hatte, als das Keuchen abrupt abbrach.
    Zauberer, du betrügst. Er hatte sich die Zeit für eine kleine Veränderung genommen, die es ihm ermöglichte, Rauch ohne Schmerzen und Keuchen einatmen zu können.
    »Also gut, so sieht's aus.«
    Ich stolperte nach vorn, heraus aus dem Rauch ...
    Die Zwerge nennen sich selber das Geduldige Volk. Unter dem Geduldigen Volk gibt es eine Redensart, die übertriebene Geduld verurteilt. Ausgeglichenheit ist wichtig, Gleichgewicht ist notwendig, aber beides nur an seinem Platz. Dies war nicht der Platz für Ausgeglichenheit. Hier wäre Mäßigung vollkommen fehl am Platze gewesen.
    Das Universum begann vor Ahiras Händen zu verschwinden, mit denen er immer noch die Gelenke des Ungeheuers zu lösen versuchte. Das war alles. Er konnte nicht mehr tun, als mit beiden Händen den starken Griff aufzubrechen und seine Kehle zu befreien.
    Seine Finger preßten fester und fester zu, aber das gleiche taten die Hände, die ihn würgten. Seine Lungen brannten; sie brauchten Luft. Dunkelheit schlich sich in jeden Winkel seines Bewußtseins.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, als er durch Krankheit an einen Metallstuhl gefesselt gewesen war, aber diese Zeit war vorüber, und sie brauchte auch nicht wiederzukehren. Er konnte nahezu alles ertragen, nur nicht eingesperrt und bewegungs unfähig zu sein.
    Seine Arme und Beine zappelten nutz- und hilflos herum.
    Ich will nicht gegen meinen Willen festgehalten werden. Ich werde niemals gegen meinen Willen festgehalten werden.
    Es existierte nichts mehr außer seinen Fingern auf den Handgelenken, die sich immer stärker und härter um die Knochen und Muskeln der Kreatur krallten. Wut und Zorn flammten blauweiß in Ahiras Bewußtsein auf, verliehen seinen

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