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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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Sache hinein, die mich mit bösen Vorahnungen erfüllte.
    Nun, wir versuchten, dem Kind etwas über das Leben und so beizubringen, und daher konnte ich ebensogut die Lektionen fortsetzen.
    »Ausrüstung«, sagte ich zu Ahira. »Sag ihm, was wir meiner Meinung nach mitnehmen.«
    Er nickte, zog Jason zu sich herunter und flüsterte ihm ins Ohr.
    Eigentlich war das ein bißchen zu hart.
    »Also gut«, erklärte ich. »Stell dir einen Planwagen und ein Gespann vor, das ihn zieht.« Das war leicht; jeder weiß, daß ich eine gepolsterte Bank einem harten Sattel vorziehe. »Wir brauchen also Rationen und die übliche Ausrüstung für die Straße - nimm einfach einige Packtaschen aus dem Stall. Doch wir sollten uns aus der Versorgungskammer noch schnell für jeden eine Hängematte holen.« Sie waren aus Elfenseide angefertigt, federleicht und haltbar. Mit der richtigen Ausrichtung ruhe ich viel lieber einige Fuß über dem kalten Boden als auf ihm. Oder in ihm, wo wir gerade dabei sind. »Signalraketen, fünf schnelle Pferde - nur für den Fall. Eberspieße, Granaten, Gewehre und die persönlichen Waffen. Aber ich wette, er hat die Keimbox vergessen.«
    Ahiras Lächeln wurde breiter. »Was du alles weißt. Ich habe ihm gesagt, er soll zwei nehmen.«
    »Ausgezeichnet.« Eine meiner weniger verrückten Theorien lautet folgendermaßen: Wenn Leute irgendwo ländliche Nahrung essen - was größtenteils Stärke und Bohnen bedeutet -, dann verbessert es ihre Ernährung wesentlich, wenn sie einige von diesen Bohnen nehmen und keimen lassen, zumal das wenig Aufwand erfordert und nichts kostet. Daher also die Keimbox. Johnny Appleseed, erblasse vor Neid. »Das ist noch nicht alles.«
    »Das habe ich ihm gesagt.« Ahira lachte. »Weiter.«
    »Das ist alles zu zweckmäßig - du hast ihm gesagt, daß er nicht vergessen soll, ein paar Extradecken auf das Klappbett zu werfen, damit ich meinen zarten Hintern nicht auf einer harten Bank lagern muß. Nimm eine saubere Teekanne und etwas Tee. Und eine Flasche von Riccettis Bestem.« Ich neige nicht dazu, mich auf der Straße zu betrinken, aber ein gelegentlicher Schluck guter, milder Maiswhisky vor dem Schlafengehen spült den Staub wirklich prima runter.
    Ahira gab dem Jungen einen heimlichen Stoß. »Siehst du.«
    Jason runzelte die Stirn. Ich glaube, er suchte nach dem Haken an der Sache, aber da gab es keinen, jedenfalls keinen außer der Tatsache, daß wir seit zwanzig Jahren befreundet waren. Ich bin wirklich ausgefuchst, aber das hier ging nicht auf mein Konto.
    Tennetty kicherte.
    Der Bauer hatte nichts von alledem verfolgt, was verständlich war - ein Großteil der Unterhaltung war auf Englisch geführt worden, und er sprach wahrscheinlich nur Erendra.
    Jason wandte sich ihm zu. »Kannst du uns zeigen wo?«
    »Ja, Herr. Ich denke - sicher wird es bald hell.«
    Jason winkte Durine herbei. »Finde für Maduc etwas zu essen und einen Platz zum Schlafen, und kümmere dich darum, daß er gesättigt und zur Morgendämmerung bereit ist.«
    »Ja, Baron Fur ... Cullinane.«
    »Jap«, sagte Jason mit einem Lächeln. »Baron Furcullinane, das bin ich. Was ist mit deiner anderen Kuh? Wie kannst du wissen, daß sie in Sicherheit ist?«
    Eine gute Schlußfolgerung: Der Bauer, jung oder alt, würde seine einzige andere Kuh nicht für die anderthalb Tage, die er dafür gebraucht hatte, herzukommen, einer Gefahr aussetzen.
    »Mein Vater hält sie mit in der Hütte, Herr.«
    Ahira schaute mich an und spreizte die Hände. Durine führte den Bauern weg.
    »Du siehst besser zu, daß du etwas Schlaf bekommst, Jason«, sagte ich. »Morgen wird ein langer Tag für uns.« Andrea war damit beschäftigt, im Dunkeln hinter uns herumzuschleichen, ohne bemerkt zu werden, also tat ich so, als bemerkte ich sie nicht. Sie sollte ihren Spaß haben.
    »Du auch.«
    Ahira schüttelte den Kopf. »Nein. Die Nacht ist hell genug. Walter und ich ziehen jetzt los.«
    »Eine schlaflose Nacht«, wandte ich ein.
    Er zuckte mit den Achseln. »Wäre nicht das erste Mal. Wir sagen der Familie gute Nacht und dann los.« Er wandte sich Tennetty zu. »Kommst du mit?«
    »Sicher.« Tennetty seufzte. »Aber wahrscheinlich finden wir nichts zu töten.« Sie wandte sich an mich. »Wie willst du im Dunkeln etwas finden?«
    Ahira zuckte an meiner Stelle die Schultern. »Vor der Dämmerung sind wir sowieso nicht da, und bis dann wird alles gut zu sehen sein. Bussarde.« Er dachte einen Augenblick darüber nach. »Wir drei sollten genug

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