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Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor

Titel: Hüter der Flamme 06 - Die Straße nach Ehvenor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Rosenberg
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echter Hufschmied unter dem Namen Alezyn vorbeigekommen war, aber ich glaube nicht an Zufälle - jemand mit diesem Namen in der Nähe eines Mordes!
    Alles ergab einen Sinn. Die meisten Schmiede - wenn nicht alle - und viele Stallknechte beschlugen nebenbei Pferde. Wie bei allen anderen Dingen auch, wird man viel besser, wenn man es regelmäßig tut. Andererseits gab es außerhalb der größten Städte nicht genügend Arbeit für einen Vollzeithufschmied, und es war eine solide und vielversprechende Beschäftigung für einen Schmied oder einen Reiter, wenn er etwas Geld für Werkzeuge und Gefallen an einem Leben auf der Landstraße hatte.
    Es erforderte auch nicht viele Werkzeuge. Einen kleinen Amboß und vielleicht eine tragbare Esse, wenn man anspruchsvoll war, obwohl man sich für diese Art der Arbeit einen kleinen Feuerplatz herrichten konnte. Hämmer, Zangen, verschiedene Trimmesser und Scheren plus einige Eisenstangen, und man war im Geschäft. Man kann zur Not alles auf den Rücken eines Packpferdes laden, obwohl man einen Wagen haben sollte.
    Plündererhorden aus Heim trugen für gewöhnlich mindestens eine Reiseausrüstung für Hufschmiede mit sich herum. Plündererhorden hielten es immer für eine gute Sache, Kundschafter auszusenden, und eine unserer besten Verkleidungen, damals während der Jahre der Plünderungen, war die eines Hufschmieds.
    Mikyn hatte sich von der übrigen Truppe abgesetzt, wobei er die Reiseausrüstung für Hufschmiede bei sich trug.
    Vielleicht wurde die Spur langsam wärmer. Möglicherweise konnten wir die Mikyn-Angelegenheit schnell erledigen, bevor wir Faerie durchforschten. Alles in allem keine schlechte Vorstellung. Wir schlugen zwei Fliegen mit einer Klappe, wenn uns folgendes gelang: in Ehvenor herumspionieren, um herauszufinden, was in Faerie vorging; und Mikyn aufstöbern.
    Was war wichtiger? Also gut, Ehvenor. Schön.
    Doch was war dringlicher? Das war eine andere Sache.
    Vielleicht lautete die richtige Frage: Womit kommen wir besser zurecht?
    Und warum Fragen stellen, wenn es Bier gab, das getrunken werden mußte?
    Apropos trinken, Enric füllte meinen Becher wieder auf. »Du bist ein ausgesprochen feiner Kumpel, Tybel«, sagte er. »Es ist mir ein Vergnügen, dich kennengelernt zu haben.«
    »Ja, weil ich mich aufs Zuhören verstehe.«
    Irgendwie brachte mich Tennetty auf unsere Zimmer.
    Ich erinnere mich nicht an meine Träume in dieser Nacht, obwohl ich noch weiß, daß ich einmal aufgestanden bin, um mich in die Donnerschüssel neben meinem Bett zu erbrechen. (Wenn ich mich nicht selbst erinnert hätte, hätte es der Geruch gewiß getan.)
    Am nächsten Morgen hatte ich den größten Kater der Welt.
    Nichts für ungut, Leute, okay?

Kapitel elf
In dem ich einen Kater habe
    Nur die erste Flasche ist teuer.
    - FRANZÖSISCHES SPRICHWORT -
    Mrmf. Gack. Urpffff.
    - WALTER SLOWOTSKI -
    Es ist bestimmt kein Leichtes, Entscheidungen zu treffen, wenn man einen Kater hat. Noch weniger spaßig ist es, in diesem Zustand etwas in Angriff zu nehmen.
    Ich konnte es nicht sehen, nicht mit meinen geschlossenen Augen, aber ein dau mengroßes Fläschchen mit Eareve ner Heiltropfen befand sich neben meinem Ellbogen, als ich so ausgestreckt auf dem kleinen Sofa in unserem Gemeinschaftsraum lag. Tennetty hatte das filigran verzierte, bronzene Fläschchen neben meinen Ellbogen gelegt, als sie und Ahira mich aus meinem Zimmer geschleppt und auf das Sofa gelegt hatten. Ein feuchtes Tuch lag auf meinen Augen und linderte das trockene Brennen der Augäpfel zur bloßen Pein.
    Sadistisches Weib. Sie wußte, daß ich das Zeug nicht nehmen würde. Jedenfalls nicht für so etwas. Heiltropfen sind für medizinische oder besondere Notfälle.
    »Bist du okay, Walter?« erkundigte sich der Zwerg.
    »Mir geht es ganz großartig.« Jedes Wort schmerzte. Kleine Männchen mit riesigen Messern stocherten in meinen Schläfen, und Dämonen mit Spikes-Schuhen und Flammenwerfern liefen auf jeder Sehne meines Körpers auf und ab. Ganz zu schweigen von dem, was in meinem Magen vor sich ging. Ich hatte keine Lust, darüber nachzudenken, was sich dort abspielte.
    Wenigstens war das Sofa gut gepolstert und hätte auch bequem sein können, wenn nicht schon die bloße Weichheit schmerzen würde. Dieser Komfort war nicht erwartet, denn wir hatten uns eine große Suite in dem Krelen-Gasthaus gemietet. Wenn du mit echtem Pandathaway-Gold bezahlst - selbst wenn du einen Haufen der hiesigen Währung als Wechselgeld

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