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Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Titel: Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Richner
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Sekunde zu spät. Emma und Finn nickten begeistert, bevor Emily sie daran hindern konnte.
    Als Finn in sein Sandwich gebissen hatte, stieß er entsetzt hervor:
    „Uuh, was ist das denn?“
    „Also ich habe Schuhcreme-Pfefferminz oder so was“, mampfte Emma zufrieden und zeigte in eine Seitengasse „Hier geht’s lang, das ist eine Abkürzung.“
    „Und ich Honig-Leberwurst“, seufzte Emily. „Will jemand tauschen?“
    Schlussendlich nahm Finn ihr Sandwich, Emily bekam Schuhcreme-Pfefferminz, und Emma biss in Finns Brot.
    „Hmm, Essiggurke-Vanille“, stellte sie fest. „Vielleicht mit einem Hauch von Karamell. Lecker!“
    Mr. Peebles Panoptikum befand sich ganz in der Nähe der Bibliothek in einer schmalen Straße. Neben dem Eingang hing ein Schaukasten. Auf dem Blatt, das darin befestigt war, konnte man lesen:
     
    Heutige Vorstellung: Die außergewöhnlichen und am Ende bedauerlicherweise tödlichen Abenteuer Igors des Schrecklichen mit dem unheilbaren Schluckauf. Erster Teil
     
    Die Kinder öffneten die Tür und betraten einen schummrigen Saal. Darin gab es einige Reihen rot gepolsterter Sessel. Die meisten von ihnen waren bereits von anderen Hütern besetzt.
    „Da drüben“, sagte Emma. In der letzten Reihe gab es noch drei freie Sessel nebeneinander.
    Auf der Bühne vorne stand eine Mechanik. Einen ähnlichen Apparat hatte Emily noch nie gesehen, und sie konnte sich nicht genau vorstellen, wofür all die Rädchen, Hebel und Lämpchen waren. Sie wollte ihre Freunde gerade danach fragen, als ein uralter Mann die Bühne betrat. Offensichtlich sah er nicht mehr allzu gut, denn er ging sehr unsicher.
    „Verflixt“, murmelte er, wühlte in den Taschen seiner Jacke und setzte sich eine Brille auf die Nase.
    „Besser“, nuschelte er. Dann räusperte er sich und verkündete mit heiserer Stimme:
    „Heute wird gezeigt : Die außergewöhnlichen und am Ende bedauerlicherweise tödlichen Abenteuer Igors des Schrecklichen mit dem unheilbaren Schluckauf. Erster Teil .“
    „Perfekt“, wisperte Emma begeistert. Emily war sich da nicht so sicher.
    „Gute Unterhaltung“, sagte Mr. Peeble noch. Er spannte ein Buch zwischen einige Drähte und Rädchen. Dann drückte er auf einen Knopf an der Seite der Mechanik und tastete sich an den Rand der Bühne zurück.
    Das Licht im Saal erlosch. Surrend begannen die Rädchen der Mechanik sich zu drehen. Lämpchen leuchteten in immer kürzeren Abständen auf, und der Apparat fing an zu vibrieren. Dann stieg ein silberner Buchstabenwirbel aus dem Buch empor. Die Buchstaben schwirrten durcheinander… verbanden sich… und formten sich zu einem Bild, einer Art durchscheinenden Projektion. Das Bild flimmerte und war von dunklen Störflecken durchzogen, wie die alten Schwarzweißfilme, die Emily kannte. Es zeigte Planeten auf ihrem Weg durchs Weltall, Sterne, glitzernden Staub und vorbeizischende Meteoriten.
    Dann tauchten zwei Boote auf, die mitten im All schwebten, und in jedem stand ein wild aussehender Kerl. Bedrohlich musterten die beiden sich.
    „Ah, Igor! Genau der Mann, auf den ich gewartet habe. Hast du immer noch Schluckauf?“
    „Boris! Wie ich sehe, sind die Haare noch nicht nachgewachsen.“
    Igor der Schreckliche lachte dröhnend und hickste. Boris strich sich schäumend vor Wut über den Kopf. Emily bemerkte, dass er die vielen kahlen Stellen unter einem lächerlichen Geflecht aus Schafwolle zu verstecken versuchte.
    „Dafür wirst du jetzt endlich bezahlen“, knirschte Boris und zog seinen Dolch. Igor der Schreckliche mit dem unheilbaren Schluckauf duckte sich.
    „Erst mal musst du mich kriegen!“, rief er, hickste, wendete sein Boot und schwebte Richtung Saturn davon. Sofort verfolgte Boris ihn, und nach kurzer Zeit erreichten sie den Ring des Saturns. Zwischen Gesteinsbrocken schaukelte dort ein kleines Segelschiff auf unsichtbaren Wellen. Die junge Frau, die an der Reling stand, legte die Hand über die Augen und schaute Igor und Boris beim Kämpfen zu.
    „Hierher, Igor!“, rief sie. Igor der Schreckliche hob den Kopf. Dann drehte er Boris eine lange Nase und steuerte sein Boot in Richtung der jungen Frau. Dort sprang er hicksend in ihr Segelboot.
    „Lass uns fahren, meine geliebte Chloe“, knurrte er und drückte ihr einen rauen Kuss auf die Lippen. Als das Boot Kurs aufs dunkle Weltall nahm, blieb Boris beim Saturn zurück und schüttelte wütend die Fäuste.
    Nach der Reise durchs All irrten Igor und sein Schluckauf auch noch durch einen

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