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Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1)

Titel: Hüter der verborgenen Bücher (Buch 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Richner
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erzählte den Freunden nichts davon. Also sagte sie bloß:
    „Sieht aber so aus, als könnte Miki genau so viel herausfinden, wie das Orakel weiß.“
    „Ja, mit Zeitungen und Büchern“, murrte Emma.
    „Wenigstens ist das nicht so gefährlich wie die Orakelmechanik“, gab Miki zurück. „Du weißt ja gar nicht, wie viel Glück Emily hatte, dass dieses unsichtbare Kind da war…“
    Sie stritten sich noch den ganzen Weg durchs Haus. Als hinter ihnen die Tür zufiel, seufzte Emily und ging zurück in ihr Zimmer. Dort band sie das Buch los und blätterte wieder zur Seite, auf der das Gedicht erschienen war. Wenn sie nur wüssten, was es bedeutete…
    Abwesend begann sie einen Abschnitt des Buches zu lesen. Er handelte von verschiedenen Wesen und ihren Eigenschaften. Emily las einen weiteren Abschnitt…
    Und wieder geschah es.
    In ihrem ganzen Körper begann es zu kribbeln, und Emily fühlte, wie das Buch sich nach ihr ausstreckte, eine unsichtbare Verbindung zu ihr aufbaute…und diesmal schmerzte es beinahe, so stark war das Buch. Sophias Warnung schoss Emily durch den Kopf.
    Es ist nicht klug, den Büchern zu viel Macht über dich zu geben. Weil sie gefährlich sein können. Weil ihre Macht schwer zu kontrollieren ist…
    Aber vielleicht täuschte sich Sophia auch? Vielleicht waren die Bücher harmlos? Emily wollte , dass Sophia Unrecht hatte. Die Aussicht, mit einer Gabe beschenkt zu werden, war einfach zu verlockend… und schließlich kannte sie das Buch schon so lange…
    Also blätterte sie eine Seite um und las…und las… das Kribbeln wurde noch stärker… doch Emily las weiter… wieder erinnerte sie sich an Sophias Worte:
    Du wirst es immer früh genug merken, wenn sie nach dir greifen… du hast dann noch genügend Zeit, das Buch wegzulegen.
    Und wieder schob sie die Warnung ungeduldig beiseite… las weiter und weiter, und sie fühlte, wie die Verbindung zwischen dem Buch und ihr stärker wurde… bis ihr auf einmal schwindlig wurde. Das Kribbeln war jetzt wirklich schmerzhaft. Schwarze Punkte tanzten vor Emilys Augen… ihr letzter Gedanke war, dass sie das Buch vielleicht doch besser zuklappte und die Verbindung durchtrennte…und dann strömte alle Kraft aus ihrem Körper, und sie verlor das Bewusstsein.

Gedanken einer Katze
    „Aber wenn sie bloß so tut, als wäre sie halb tot, nur um sich vor dem Wachestehen zu drücken…“, flüsterte Madame Foucault.
    „Ich bitte dich, Adèle, sieh sie dir doch an, sie ist nicht einmal bei Bewusstsein!“, zischte die Heilerin. „Das Buch hat zwei Sterne…“
    „Vielleicht ein bisschen Spinnwebentee…“, hörte Emily Sophias besorgte Stimme. Die Heilerin schnaubte verächtlich.
    „Tee? Das ist nicht dein Ernst! Sie braucht mindestens eine Woche lang allen Schlaf, den sie bekommen kann, und ein bisschen Medizin. Vorsicht jetzt, legt sie hier hin.“
    Emily fühlte, wie sie in ein weiches Bett gelegt wurde. Sie versuchte vergeblich, ihre Augen zu öffnen. Jemand murmelte etwas und berührte ihre Stirn. Einen Herzschlag später war Emily schon wieder eingeschlafen.
    Als sie das nächste Mal erwachte, hörte sie erneut Stimmen. Diesmal waren es diejenigen von Shaddock und einer weiteren Person, die jedoch nur flüsterte, so dass Emily sie nicht erkannte. Sie versuchte, die Augen zu öffnen, doch wieder vergeblich.
    „Ein Buch auf dem Rücken einer mechanischen Grille? Bist du dir sicher?“, fragte Shaddock kalt.
    „Ja, sie befanden sich neben ihr.“
    „Dann ist es… dieses Buch?“ Shaddocks Stimme jagte Emily Schauer über den Rücken. Er wusste es! Er wusste, dass sie das Buch hatte, in das er damals als Geist Nachrichten hineingeschrieben hatte!
    „Ja, ohne Zweifel“, antwortete die andere Person flüsternd.
    „Und glaubst du, dass sie die versteckten Schriften darin entdeckt hat?“, fragte Shaddock weiter. Emilys Herz hämmerte wild gegen ihre Rippen.
    „Ach, das denke ich nicht“, meinte die zweite Person.
    „Aber wissen tust du es nicht“, sagte Shaddock eisig. Doch da war noch etwas anderes in seiner Stimme – ein tiefer Schmerz.
    „Nein, Archibald“, seufzte die zweite Stimme. „Wissen tue ich es nicht.“
    „Und wo ist das Buch jetzt? Du weißt, ich versuche seit Jahren, es in die Finger zu kriegen“, fragte Shaddock.
    „Bedauerlicherweise ist es bereits wieder verschwunden“, lautete die Antwort. „Unmöglich, es zu fangen.“
    „ Sie hat es aber geschafft, oder etwa nicht?“, wand Shaddock aufgebracht ein.
    Und

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