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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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in letzter Sekunde auf, stotterte, und dann verstummte er ganz. Er kam noch nicht einmal mehr dazu, die Augen richtig aufzureißen, bevor die Klinge durch seine Haut, seine Muskeln und seine Knochen schnitt und schnell und sauber seinen Nacken durchtrennte. Der überraschte Ausdruck gefror in seinem Gesicht und wirkte beinahe komisch, als sich sein Kopf von seinem Hals löste und auf den Boden rollte. Eine Sekunde später fiel sein Körper hinterher und sackte auf dem Boden zusammen. Aus dem Stumpf über seinem Nacken schoss Blut hervor und bildete eine Lache um seinen Kopf herum. Es sah fast aus wie ein dunkler Heiligenschein.
    Von seiner Leiche stiegen kleine Rauchwölkchen auf. Ich hob das Messer und zog mich schnell zu dem Kreis aus Steinen zurück. Ich hatte keine Ahnung, ob eine Drachenseele jemanden angreifen konnte oder ob die Silberklinge oder der Kreis aus Steinen mich schützten, aber es fühlte sich auf jeden Fall sicherer an als direkt neben einer aufsteigenden Seele zu stehen, die dem Meister der Schmerzen gehört hatte.
    Die Rauchfahnen wirbelten umeinander, vermischten sich und formten sich zu einer Gestalt, zu einer Schlange ohne Flügel. Die Schlange zischte. Das Geräusch hallte in dem Raum wider, und ich zuckte zusammen.
    Aber sie griff nicht an, löste sich lediglich auf und schwebte davon.
    Hoffentlich zurück in die Hölle, aus der sie gekommen war.
    Offenbar hatte Maisie nicht gelogen.
    Ich spähte durch die Tür hinter Jin. Der nächste Raum hing voller Schatten. Ich konnte niemanden sehen, konnte auch niemanden spüren. Und dennoch … hatte ich das Gefühl, dass ich nicht mehr allein war.
    Ein Verdacht, der sich bestätigte, als sich einer der Schatten bewegte.
    Mein Herz machte einen Sprung, und Freude durchströmte mich. Rhoan. Das musste Rhoan sein, auch wenn ich seine Anwesenheit nicht spürte. Er musste gemerkt haben, dass ich in Schwierigkeiten steckte, und hatte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um mir zu helfen.
    Dann erreichte mich aus dem anderen Raum ein frischer Luftzug, der den widerlichen Geruch von ungewaschenem Fleisch zu mir herüberwehte.
    Beinahe musste ich über die Ironie der Situation lachen.
    Das war nicht Rhoan.
    Es war Gautier.
    Wie vollkommen, absolut, verdammt passend.
    Einen Augenblick spürte ich den starken Impuls wegzurennen, mich einfach an ihm vorbeizudrängen und wegzulaufen. Ich ging ein paar Schritte vorwärts, dann zwang ich mich stehen zu bleiben.
    Ich hatte keine Ahnung, was mich hinter dieser Tür und hinter Gautier erwartete. Dort konnte der andere Drache lauern. Oder der Gott der Finsternis persönlich. Drei gegen einen waren jedenfalls keine gute Voraussetzung, egal welcher Gestalt, Art oder Form sie waren.
    Außerdem landete ich vermutlich dort in einem Raum, der absolut keinen Platz zum Kämpfen und, was noch wichtiger war, zum Ausweichen bot. Wenn ich gegen Gautier kämpfen musste, dann in diesem Raum, der geräumiger war.
    Ich sah hinunter auf die Steine, die um den Tisch herumlagen. Leider verströmten sie keine Energie mehr, seit Jins Gesang verstummt war. Die Inschriften an der Wand verströmten kein rötliches Licht mehr.
    Das Schicksal schien nicht vorzuhaben, mir mehr zu helfen, als es das bislang bereits getan hatte. Nicht, dass mich das überraschte. Das Schicksal und ich waren noch nie dicke Freunde gewesen.
    »Was machst du hier, Gautier?«
    Er antwortete nicht gleich, sondern hockte sich stattdessen neben Jins Leiche und tauchte einen Finger in die dicke Blutpfütze. Er hob ihn an den Mund und leckte ihn ab. Aus seinen Augen sprach ein irrer wütender Ausdruck, der nicht nur von Gautier stammte, da war noch etwas anderes. Etwas Fremdes und Tödliches.
    »Das Blut von einem Drachen schmeckt wie das von Menschen, falls du dich das fragen solltest.«
    »Habe ich nicht, aber danke für die Information, Stinker.«
    Er lächelte und stand auf. Hinter seinem Rücken holte er ein Messer hervor, länger und glänzender als das in meiner Hand. »Ich bin gespannt, ob dein Blut so süß schmeckt wie das von anderen Wölfen oder ob es genauso scharf ist wie deine Zunge.«
    Meine Knöchel färbten sich weiß, so fest umklammerte ich das gebogene Messer. »Bevor wir anfangen, sag mir eins, Gautier.«
    »Du willst einen letzten Wunsch äußern? Es entspricht eigentlich nicht meinem Charakter, so etwas zuzulassen, aber da wir über die Jahre eine so nette und herzliche Beziehung gepflegt haben, mach ich eine Ausnahme. Frag.«
    »Wie bist du in

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