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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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zum Teufel waren es dann?« Was gab es denn sonst noch an menschenähnlichen Wesen?
    »Dämonen.«
    Ich blinzelte und war nicht sicher, ob ich ihn richtig verstanden hatte. »Was?«
    »Dämonen. Wesen aus den Tiefen der Hölle.« Er stockte. »Diese speziellen Dämonen gehören einer unteren Kategorie an. Sie eignen sich gut dazu, jemanden zu verfolgen und zu schikanieren, können aber gerade einmal einen Menschen umbringen. Ich bin überrascht, dass man sie überhaupt auf mich angesetzt hat.«
    Ich starrte ihn an und fragte mich, ob er in der Gasse vielleicht einen Schlag auf den Kopf erhalten hatte und dabei der einen oder anderen Gehirnzelle verlustig gegangen war. »Es gibt keine Dämonen.«
    »So wenig, wie es keine Engel gibt?« Er schnaubte leise. »Du hast tatsächlich ein sehr behütetes Leben geführt.«
    Ich trat einen Schritt nach vorn und berührte seinen Arm. »Ich glaube, du solltest dich besser setzen …«
    Er riss sich gereizt von mir los. »Ich bin nicht verrückt. Dämonen sind missgünstige Nebelwesen, und wenn zwei von ihnen frei in der Stadt herumlaufen, müssen wir herausfinden, wer sie beauftragt hat und warum.«
    »Okay. Lass uns einsteigen und gleich anfangen.«
    »Ich. Du gehst nach Hause.«
    »Ich dachte, das hätten wir bereits geklärt. Die Antwort lautet immer noch nein.«
    Er starrte mich einige Sekunden an, und mich fröstelte. In seinen Augen schimmerte plötzlich etwas sehr Altes, sehr Totes und eindeutig nicht Menschliches , das nichts mehr mit seinem Vampirdasein zu tun hatte. Das hatte ich noch nie zuvor bei ihm gesehen.
    »Ich will dich nicht zwingen, Riley.«
    Ich öffnete den Mund, um zu widersprechen, schloss ihn aber wieder. Was nutzte es, entschieden zu widersprechen, wenn er mich sehr wahrscheinlich zwingen konnte ? Wir hatten einst Blut miteinander geteilt, und ich war mir ziemlich sicher, dass das mehr Folgen hatte, als er bislang zugegeben hatte. Ich wollte nicht wirklich wissen, ob er mich dazu bringen konnte, ihm hörig zu sein.
    Denn wenn ich mir dessen sicher war, bedeutete dies das Aus für uns. Ich konnte nicht mit einem Mann zusammen sein, der in einer Beziehung psychische Gewalt gegen mich einsetzen konnte oder wollte.
    »Gut.« Ich deutete gereizt auf den Wagen. »Verpiss dich, und lass dich eine Weile nicht blicken.«
    »Riley, bitte, glaube mir, ich habe keine andere Wahl.« Er streckte wieder die Hand nach mir aus, und wieder wich ich seiner Berührung aus.
    »Nicht. Ich bin wütend auf dich, und vielleicht sage ich ansonsten etwas, das uns beiden leid tut. Geh einfach.«
    Er ging.
    Ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Während ich zusah, wie die Rücklichter der Limousine in der Nacht verschwanden, fluchte ich wie ein alter Seebär. Ich hatte nicht geglaubt, dass er wirklich gehen würde.
    Eines Tages würde meine naive, romantische Seite lernen, sich keine falschen Hoffnungen mehr zu machen. Entweder das  – oder ich musste endlich aufhören, Sachen zu sagen, die ich nicht wirklich meinte.
    Ich stampfte mit dem Fuß auf, drehte mich um und starrte zu der Gasse hinüber. Ich konnte in der Dunkelheit immer noch nichts erkennen oder fühlen, und dennoch war ich sicher, dass dort etwas war. Es reizte meine Sinne. Wie ein Stich, an dem ich mich nicht kratzen konnte. Ich musste dem nachgehen. Womit Quinn auch gesprochen hatte, es war noch da. Er mochte glauben, dass, was immer es war, nicht mit mir sprechen wollte, aber woher wusste ich, dass er die Wahrheit sagte?
    Vielleicht war es nur wieder ein Trick, damit ich weiterhin im Dunkeln tappte?
    Vielleicht war es aber auch ein Trick, um mich zu schützen?
    Zitternd rieb ich wieder meine Arme. Von dem Regen war ich beinahe vollkommen durchnässt, aber wenigstens war mein Pullover aus Wolle. Größtenteils war ich warm, wenn auch vollkommen nass.
    Aber ich zitterte nicht wegen des Regens oder der Nässe. Ich zitterte bei dem Gedanken, dem zu begegnen, was dort in der Gasse lauerte.
    Es wartete eindeutig auf etwas oder auf jemanden.
    Und da ich das einzige Etwas oder der einzige Jemand in der Nähe war, wartete es wahrscheinlich auf mich.
    Ich kaute leicht auf meiner Unterlippe und sann über meine Möglichkeiten nach, dann zwang ich mich, auf die Gasse zuzugehen. Das Glück favorisierte die Mutigen … und die ganz Dummen. Letzteres hatte bei mir bereits häufig gestimmt, womöglich auch hier. Egal, denn ich musste einfach herausfinden, mit was  – oder mit wem  – Quinn gesprochen hatte.
    Je näher ich

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