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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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zurück. »Du darfst da nicht allein hineingehen.«
    »Ich muss. Wenn du dabei bist, wird er nicht mit mir sprechen.«
    »Warum nicht?«
    Er berührte kurz mein Gesicht. Meine Haut war plötzlich so eisig, dass sich seine Finger ganz warm anfühlten. »Vertrau mir und warte hier.«
    Ich vertraute ihm. Aber ich hatte Angst um ihn, und außerdem war es bei einem Kampf immer besser, zu zweit zu sein. Das wusste ich nur zu gut aus zahlreichen unglücklichen Situationen in meiner Kindheit.
    Ich verschränkte die Arme und beobachtete, wie er in die Gasse trat. Die Schatten legten sich zärtlich wie ein Liebhaber um ihn und schützten ihn vor meinen Blicken. Selbst mit Infrarotsicht war er nicht mehr zu erkennen. Ich musste meine gesamte Willenskraft aufbringen, um am Wagen stehen zu bleiben und zu warten, wie er es wollte. Um das Vertrauen zu haben, dass er schon wusste, was er tat.
    Natürlich wusste er das. Man wird nicht über zwölfhundert Jahre alt, ohne dass mehr als nur ein bisschen Verstand an einem hängen bleibt. Ganz zu schweigen von ein paar nützlichen Kampftechniken.
    Nach einer Weile legte sich der Wind, und die Nacht wurde noch kälter. Innerhalb von Minuten begann es zu regnen, nicht so heftig wie vorher, aber Regen war Regen.
    Ich rieb zitternd meine Arme und war hin- und hergerissen zwischen dem Impuls, ihm in die Gasse zu folgen und nachzusehen, wieso es so lange dauerte, und dem Wunsch, in die Limousine zu steigen, um der Kälte zu entkommen. Ich hatte mich gerade für Ersteres entschieden, als Quinn aus der Gasse trat.
    Er war unversehrt, worüber ich sehr erleichtert war. Aber das hielt nicht lange an, denn dann traf mich voller Wucht seine Wut. Wie eine Sturmflut rauschte sie über meine Schutzschilde hinweg. Ich rang nach Luft.
    »Quinn«, stieß ich keuchend hervor.
    Die Gefühlswelle verebbte augenblicklich. »Tut mir leid.«
    Ich holte tief Luft und stieß sie langsam wieder aus. Ich bebte und fühlte mich so wackelig auf den Beinen, als hätte ich ein paar kräftige Schläge erhalten. In gewisser Weise hatte ich das, nur dass die Schläge empathischer und nicht körperlicher Natur waren.
    Seltsam, dass mir das scheinbar immer nur mit diesem Vampir passierte.
    »Was war los?«
    »Nichts weiter.«
    Seine Stimme klang distanziert, und er sah mich mit leerem Blick an, als wenn er eigentlich nicht mich oder unsere Umgebung ansah, sondern etwas ganz anderes. Etwas Innerliches.
    »Was soll das heißen? Nichts weiter? Wer war in der Gasse? Was wollte er?«
    »Nichts, was dich betrifft.«
    Ich verschränkte die Arme und funkelte ihn an. »Sind wir jetzt wieder bei diesem alten Mist angelangt, ja?«
    Er blinzelte, und in seine Augen kehrte etwas Leben zurück. »Das ist eine andere Art von Mist, glaub mir.«
    »Das würde ich ja gern, Quinn, aber immer, wenn ich dir eine schwierige Frage stelle  – zum Beispiel, wo du geboren bist oder was zum Teufel dort in der Gasse war  –, wiederholst du dieselbe Leier. Nun, das reicht mir nicht. Nicht, wenn du mehr als irgendein Fick für mich sein willst.«
    Sein Blick verhärtete sich. »Es gibt Sachen, die ich nicht erklären kann. Ich habe vor langer Zeit ein Versprechen abgegeben, an das ich mich halten muss, ob ich will oder nicht.«
    »Das heißt?«
    »Ich darf dir nicht sagen, wer in der Gasse war und was ich jetzt tun muss.«
    »Warum? Ich dachte, dir dürften nur Vampire etwas befehlen, die älter sind als du. Und was auch immer dort in der Gasse ist, ein Vampir ist das nicht.« Oder etwas anderes, das ich kannte.
    »Nein.« Er zögerte, trat vor und streckte eine Hand nach mir aus.
    Ich zuckte zur Seite und wich zurück. »Ich habe dich immer nur um eine einzige Sache gebeten, um die Wahrheit. Doch anscheinend bist du nach wie vor nicht bereit, mir das zu gewähren.«
    »Ich darf nicht darüber sprechen.« Seine leise Stimme klang so wütend wie noch nie zuvor. »Außerdem habe ich keine Zeit, hier herumzustehen und mit dir zu streiten. Ich muss gehen.«
    »Dann gehen wir.«
    »Nicht du. Ich. Du kannst den anderen Wagen nehmen …«
    »Einen Teufel werde ich tun.«
    Er seufzte. »Riley, bitte. Ich will dich nicht dazu zwingen, vernünftig zu handeln.«
    »Vernünftig wäre, mir zu erklären, was zum Teufel hier los ist!«
    Er zögerte, dann sagte er: »Diese Wesen in dem Wagen waren nicht menschlich.«
    »Ach was, das habe ich mir fast gedacht. Menschen lösen sich nämlich nicht einfach in Luft auf.«
    »Es waren auch keine Nichtmenschen.«
    »Was

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