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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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meiner Hormone. »Erzähl, was machst du eigentlich beruflich?«
    Während ich die Frage stellte, senkte ich meine Schutzschilde und tastete vorsichtig nach seinen Gedanken. Doch ich stieß gegen eine Schutzwand, die stärker war als alles, was mir bislang begegnet war. Es fühlte sich nicht wie der natürliche Schutzschild eines Mediums an.
    Komischerweise fühlte es sich aber auch nicht nach einem Nanodraht an. Diese Abwehrdrähte waren die neueste Entwicklung der Nanotechnologie und schützten den Träger vor ungewollten psychischen Übergriffen. Ich wusste nicht, wie sie eigentlich funktionierten, aber ich wusste, dass sie irgendwie durch die Körperwärme aktiviert wurden und ganz schwache elektronische Strömungen erzeugten, wenn sie in Betrieb waren.
    Wenn er also keine natürlichen Schutzschilde besaß und auch keine technischen, was war es dann? Was war da?
    Ich wusste es nicht, aber ich würde es mit Sicherheit herausfinden.
    In der Zwischenzeit musste ich versuchen, auf altmodische Weise an Informationen zu kommen, durch Sex und Herumschnüffeln, denn in der Personalakte aus dem Cattle Club hatte nur Jins Anschrift gestanden, ansonsten nichts Brauchbares. Selbst eine Gesamtüberprüfung hatte nicht mehr ergeben, als dass er keine kriminelle Laufbahn hinter sich hatte und an der lokalen Universität Psychologie studiert hatte.
    Ja okay, noch vor fünf Monaten war ich wild entschlossen gewesen, nie im Auftrag der Abteilung mit jemandem zu schlafen. Und jetzt war ich drauf und dran, genau das zu tun. Es war sehr hilfreich, dass er so nett war und ich keine negativen psychischen Schwingungen von ihm empfing. Wenn er gut ausgesehen, sich aber schlecht angefühlt hätte, wäre das etwas anderes gewesen.
    Vielleicht.
    Er hob seine Brauen. »Was ist falsch daran, sein Geld als Barkeeper zu verdienen?«
    Ich lächelte. »Nichts. Du wirkst nur einfach nicht wie jemand, dem es reicht, sein Leben lang in einer Bar zu arbeiten.«
    »Aha.« Er zögerte kurz, dann zuckte er mit den Schultern. »Ich sehe mich momentan um und mache ein bisschen dieses und jenes. Ich habe diesen ganzen Collegezirkus mitgemacht, hatte dann aber keine Lust, in dem Bereich zu arbeiten, für den ich ausgebildet worden bin.«
    »Hast du noch andere Jobs?«
    »Ich arbeite im Hunter’s Club .« Er sah mich an, als müsste mir das etwas sagen. »Das ist ein Fitnessclub in der Stadt. Die bieten Yoga- und Pilateskurse an, Massagen und Spa-Therapie und haben ein Fitness-Center. Solche Sachen.«
    Ich lächelte. »Du willst mir doch nicht etwa erzählen, dass du als Masseur arbeitest, nur damit du die ganzen hübschen Mädchen begrabschen kannst?«
    Er griff über den Tisch nach meiner Hand und drehte sie um. Dann strich er sanft mit dem Finger über meine Handfläche bis zu meinem Handgelenk und schickte kleine Wonneschauer meinen Arm hinauf. »Ich kümmere mich nur um ganz besondere Frauen. Normalerweise arbeite ich als Trainer im Fitnessclub. In einer meiner Findungsphasen habe ich eine Ausbildung gemacht.«
    »Ist der Ring dann ein Hunter’s-Club- Ring?«
    »Nicht wirklich.« Sein Griff um meine Hand verstärkte sich, und er quetschte meine Finger etwas zusammen. Das war eine seltsame Mischung. Erst dieses verführerische Streicheln und dann dieser kurze Schmerz. Es erregte mich, als würde ich gleich etwas Neues kennenlernen. Das war seltsam, denn es gab nicht viel, was ich im Bereich von normalem Sex nicht kannte. »Willst du hier noch einen Kaffee trinken, oder ziehst du einen intimeren Ort vor?«
    Während er das sagte, suchte er meinen Blick, und in den warmen braunen Tiefen seiner Augen sah ich, dass er seine Lust kaum noch beherrschen konnte. Dabei entging mir nicht, dass er rasch das Thema gewechselt hatte. Er wollte nicht über den Ring sprechen, jedenfalls nicht im Detail. Was interessant war, wenn er ihn angeblich nutzte, um mit jemandem ins Gespräch zu kommen. Ich hob herausfordernd eine Braue. »Und wo genau wäre dieser intimere Ort?«
    Er lächelte lasziv und verführerisch, und meine immer bereiten Hormone führten ihren üblichen kleinen Freudentanz auf. »Bei mir. Ich wohne nur einen Block von hier entfernt.«
    »Ah. Gut.« Ich zögerte und gab vor nachzudenken. »Ich habe keine Ahnung, ob der ›Kaffee‹ den Weg durch den Regen lohnt.«
    »Dann möchtest du vielleicht einen kleinen Vorgeschmack ?« Er zog mich sanft an meiner Hand nach vorn über den Tisch.
    »Gern«, murmelte ich, kurz bevor seine Lippen meinen Mund

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