Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
Vom Netzwerk:
ein echter Charmeur.« Ich zögerte. »Auf dem Ring, den ich gefunden habe, standen persische Hieroglyphen.«
    »Es ist eine Keilschrift.«
    »Dann hast du die Übersetzung?«
    »Noch nicht ganz.«
    Er klang grimmig, und ich erschauderte. »Was weißt du bislang?«
    »Da steht so etwas in der Art, dass sie ihre Seelen dem Gott der Finsternis anvertrauen.«
    Ich rieb mir die Arme. »Aber das ist doch nur eine Legende, oder? Es gibt doch nicht wirklich einen Gott der Finsternis und der Lügen, oder?«
    »Die Menschen haben früher auch geglaubt, dass es keine Werwölfe und keine Vampire gäbe.«
    »Weil wir uns mit allen Mitteln versteckt gehalten haben. Die ganze Situation ist vollkommen anders.«
    »Nein, das stimmt nicht. Und es spricht nichts dagegen, dass es auf dieser Welt Wesen gibt, die lieber im Verborgenen bleiben, während unsere Rassen sich mutig herausgewagt haben.«
    »Jack, wir sprechen hier von einem alten Gott.«
    »Ach ja? Oder reden wir über ein Wesen, das auf den richtigen Moment gewartet hat, um aus seinem Versteck zu kommen?«
    »Gibt es noch eine dritte Option? Ich meine, diese beiden sind schrecklich.«
    Er lachte schwach. »Wir sind noch dabei, die Legende weiter zu erforschen. Aber es sieht nicht gut aus.« Er zögerte. »Sei vorsichtig mit Jin. Wenn er Teil der Legende ist, können wir uns womöglich nicht ansatzweise vorstellen, was für Kräfte er besitzt.«
    Darüber wollte ich nicht nachdenken. »Gibt es sonst noch etwas, das ich über Azhi Dahaki wissen muss?«
    »Nun, er ist vermutlich ein dreiköpfiger Drache, der für Schmerz, Verzweiflung und Tod steht.«
    »Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber ich bin keinem Drachen begegnet, geschweige denn einem mit drei Köpfen.«
    »Es könnte eine Redensart sein. Und schließlich hast du erwähnt, dass Jin Schmerzen offenbar genießt.«
    »Er scheint sich davon zu ernähren«, sagte ich und erinnerte mich an den Ring, den ich bei Dunleavy gefunden hatte und den auch Jin trug. Dachte an den dunklen Raum und die zwei Männer. Der eine sog das Geräusch von Schmerz ein, der andere das von Verzweiflung.
    Verdammt.
    Legenden konnten Wirklichkeit werden.
    »Jin und Marcus«, fügte ich hinzu. »Schmerz und Verzweiflung. Zwei der Köpfe.«
    »Wer ist Marcus?«
    »Ein Angestellter des Clubs und der Mann, der Jan Tait bearbeitet hat.«
    »Dann bleibt nur noch einer übrig  – der Tod.«
    Ich zögerte. »Gautier arbeitet für diese Leute. Könnte er der Totenkopf sein?«
    »Das ist möglich, aber Gautier ist nicht sexuell, und das scheint eine Anforderung an die Drachen zu sein.«
    »Gautier ist schon eine Weile nicht mehr bei der Abteilung. Er könnte sich geändert oder entwickelt haben.«
    »Aber um sexuell zu werden, müsste er seine Natur ändern. Schalte deinen Peilsender ein und halte Kontakt, Riley.«
    »Mach ich.« Ich legte auf und betätigte das kleine Gerät in meinem Ohr, um den Peilsender zu aktivieren. Ich wusste, dass Jack neuerdings angeordnet hatte, dass alle Wächter rund um die Uhr zu orten sein mussten, aber ich befolgte diese Anweisung nur, wenn es absolut notwendig war. Ein Mädchen brauchte schließlich seine Privatsphäre. Insbesondere kurz vor Vollmond.
    Ich startete den Wagen und fuhr um das Gebäude herum, bis ich den Ausgang des Parkplatzes gefunden hatte. Dann parkte ich ein Stück weiter unten in der Straße, machte mich auf dem Sitz klein und wartete.
    Nach einer halben Stunde klingelte das Telefon. Ich blickte auf die Nummer und lächelte. Jin hatte offensichtlich bemerkt, dass ich entwischt war.
    Ich nahm das Gespräch an und sagte: »Hallo?«
    »Riley? Wo zum Teufel steckst du?«
    »Ich bin auf dem Weg nach Hause. Wo sollte ich nach deiner charmanten kleinen Machovorstellung sonst sein?«
    »Es hat dir gefallen. Das kannst du nicht leugnen.«
    »Nur weil ich es im Bett etwas gröber mag, heißt das nicht, dass ich auch sonst darauf stehe. Wenn dir das gefällt, musst du dir eine andere Spielgefährtin suchen.« Mit diesen Worten legte ich auf.
    Das Gras auf der anderen Seite des Zaunes schien immer grüner zu sein  – und ich wettete, dass Jin sich jetzt verzweifelt das wünschte, was er nicht bekommen konnte. Ich war nicht die Einzige, die heute Abend schmachtete. Ich hatte Jin in Aktion erlebt, und sein Verlangen war genauso heftig wie das eines Wolfes bei Mondhitze.
    Er hatte mich angerufen und würde mich weiterhin anrufen, bis ich wieder abnahm. Denn nicht zuletzt war ich ein Wolf, und der Sex mit

Weitere Kostenlose Bücher