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Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Hüterin der Nacht: Roman (German Edition)

Titel: Hüterin der Nacht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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Verdächtigen einbrechen.
    Ich lächelte und ging einige Schritte weiter in den Flur hinein. In dem Zimmer rechts von mir tickte leise eine Uhr, und die Luft war kühl. Beinahe anormal kühl. Meine Belustigung verschwand, und ich leckte mir die Lippen. Die Kellertür befindet sich wahrscheinlich in der Küche, oder?
    Im Allgemeinen, ja.
    Bei meinem letzten Besuch war mir keine Kellertür aufgefallen, aber da war ich vollauf damit beschäftigt gewesen, etwas in den Magen zu bekommen, bevor ich vor Schwäche ohnmächtig wurde. Ich tappte den Flur hinunter, meine Schritte hallten leise durch die Stille. Ich achtete aufmerksam darauf, ob sich irgendetwas verändert hatte oder mir anormal vorkam. Aber seit ich das letzte Mal hier war, hatte sich nichts verändert. Nach wie vor lag Staub auf dem Telefontisch, und an der Pinnwand neben der Küchentür hingen Rechnungen. In dem Spülbecken standen Teller, an denen Reste von Schokoladenkuchen klebten.
    Nur die Atmosphäre war anders. Ich hatte das seltsame Gefühl, nicht allein in dem Haus zu sein, obwohl ich niemanden wittern oder sehen konnte.
    Ich blieb neben dem Küchentisch stehen und sah mich um. Links von mir befand sich eine einflügelige Glastür, durch die ich den Garten sehen konnte. Daneben lag die Tür zur Speisekammer.
    Öffne sie.
    Die Speisekammer?
    Ja.
    Die habe ich schon gesehen, als die Tür offen stand. Es ist wirklich eine Speisekammer.
    Seine Verzweiflung durchströmte mich. Kannst du nicht einmal tun, worum ich dich bitte, ohne erst darüber zu diskutieren?
    Ich glaube nicht, dass ich das kann. Ich grinste und durchquerte die Küche. Die Tür zur Speisekammer quietschte, als ich sie öffnete. Das Geräusch riss an meinen Nerven. Ich sehe Regale voller Konserven und Ähnlichem.
    Überall?
    Mein Blick glitt nach unten. Rechts gibt es drei leere Regalbretter.
    Hock dich nach unten.
    Ich gehorchte. Und?
    Befindet sich auf einem der Bretter ein Knopf oder ein Griff?
    Ich rutschte etwas näher an die Regalbretter heran. Staub wirbelte auf, kroch mir in die Nase und brachte mich zum Niesen. Durch das Niesen wurden ein paar lose Blätter aufgewirbelt, die auf einem halbleeren Regalbrett lagen. Darunter kam ein kleiner dunkler Hebel zum Vorschein.
    Ich habe etwas gefunden.
    Befinden sich darauf oder darum herum irgendwelche merkwürdigen Symbole?
    Ein paar tote Käfer und ein paar Papiere mit Rezepten, ansonsten nichts Auffälliges.
    Dann benutze den Hebel. Aber sei vorsichtig. Anspannung breitete sich in meinem Körper aus. Ich lockerte die Schultern, dann stellte ich die Flaschen mit dem heiligen Wasser vor mir ab und umfasste den Hebel. Ich brauchte nicht viel Kraft, um ihn nach unten zu ziehen, und als ich es tat, ertönte ein lautes, knarrendes Geräusch. Die drei Regalbretter glitten zur Seite, und der Eingang zu einem Tunnel kam zum Vorschein.
    Ich spähte hinein. Der Tunnel war groß genug, dass man auf allen vieren hineinkrabbeln konnte, und mit Holz verkleidet. Aber der Geruch von Erde und Moder hing schwer in der Luft. Er war lang und dunkel und wirkte gruselig. Ich schaltete auf Infrarot, aber es half nichts. Der Tunnel fiel schräg nach unten ab und machte eine Biegung nach links. Ich konnte mit meinem Infrarotblick zwar durch Wände, nicht aber durch die Erde sehen.
    Was riechst du?
    Bei der plötzlichen Frage zuckte ich etwas zusammen.
    Feuchtigkeit. Ich schnupperte und versuchte die etwas schwächeren Gerüche herauszufiltern, die mir aus dem Tunnel entgegenschlugen. Blut und Schwefel.
    Schwefel ist der Geruch der Dämonen. Wie stark ist er?
    Nicht sehr stark.
    Wenn es ein alter Geruch ist, stammt er vermutlich von vergangenen Beschwörungen. Er zögerte . Dennoch, geh vorsichtig weiter und halt das heilige Wasser und das Salz bereit.
    Aber was zum Teufel soll ich denn damit machen?
    Das heilige Wasser brennt, wenn es sie berührt. Das Salz kann als Barriere dienen. Wenn du damit einen Kreis um dich bildest, können sie ihn nicht übertreten.
    Wenn mir dazu die Zeit bleibt.
    Wenn dir dazu die Zeit bleibt.
    Ich stieß die Luft aus, griff die Flaschen mit dem heiligen Wasser und schloss den losen Deckel, so dass ich nichts verschüttete, als ich in den Tunnel stieg.
    Obwohl ausreichend Platz war, kam ich nur langsam voran. Denn ich konzentrierte mich auf die Gerüche in der Luft, schob das Wasser vor mir her und versuchte zu erkennen, wo der Tunnel eigentlich hinführte. Da war nicht viel Zeit, sich schnell zu bewegen.
    Das sanfte Gefälle machte

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