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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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seinem Bruder seinen genauen Standort verraten wollte.
    Die Eule war auf seine Augen losgegangen. Hatte der Vogel seinen Sturzflug abgebremst, weil Lev ihn zurückgerufen hatte, oder hatte es an Stefans Reflexen gelegen? Etwas war auf dieser Hügelkuppe und hatte das Interesse des Vogels geweckt. Eulen hatten scharfe Augen und ihr feines Gehör war ganz erstaunlich. Stefan setzte sich wieder in Bewegung und schlich um das Haus herum, bis er Judiths Balkon in seinem Blickfeld hatte.
    Sie stand draußen, hatte den Kopf in den Nacken gelegt und ihr Gesicht dem leichten Regen zugewandt. In der Nässe klebte ihr Tanktop an ihren üppigen Rundungen und betonte ihren schmalen Brustkorb und den Schwung ihrer Hüften. Ihr Haar hätte wie der Schwanz einer ertrunkenen Ratte aussehen sollen, doch stattdessen schimmerte es in der Nässe wie ein Wasserfall, der um ihren Körper floss. Stefan stieß zischend den Atem aus, denn er hatte plötzlich Angst um sie. Jeder, der sich zwischen den dichten Bäumen auf der Kuppe verbarg, konnte Judith mühelos sehen, und das konnte als ein Delikt angesehen werden, auf das der Tod stand.
    Stefan? Ist alles in Ordnung mit dir?
    Stefans Herzschlag toste in seinen Ohren. Levs Stimme war so schwach, als käme sie aus einer größeren Entfernung. Die Reichweite ihrer telepathischen Fähigkeiten war nie getestet worden, doch Stefan wusste, dass sie nicht allzu groß sein konnte.
    Wo bist du?
    Bei Rikki. Brauchst du mich?
    Ich glaube, wir haben Gesellschaft. Auf dem Hügel über Judiths Haus. Zwischen den dicht zusammenstehenden Kiefern.
    Stefan fühlte Levs Reaktion, eine Art Ruck, der durch sein Bewusstsein ging. Die ganze Farm pulsierte vor Energien, wenn sich die Elemente zusammentaten, und durch Stefan strömte eine Kraft, die seine Fähigkeiten verstärkte, doch gleichzeitig war sie so stark, dass es ein Leichtes war, das Unbehagen und die Anspannung auf die zunehmende Intensität zurückzuführen. Lev musste diese Kraft ebenfalls fühlen und sie konnte sie alle irreführen.
    Die Eulen würden mich warnen.
    Sogar dann, wenn sich sämtliche Energien so wie jetzt miteinander verbinden und es zu einer Störung der Kräfte kommt?
    Die Eule hatte ihn angegriffen, obwohl Lev Stefans Bild an die Raubvögel in der Umgebung ausgesandt und ihnen deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass Stefan zur Farm gehörte. Etwas hatte den Vogel verwirrt. Wenn die pulsierende Kraft in der Luft einen Raubvogel verwirren konnte, der sich in der Nacht heimisch fühlte, dann konnte diese Kraft zweifellos auch das Warnsystem der beiden Männer in die Irre führen.
    Ich mache mich sofort auf den Weg. In Levs Tonfall schwang Empörung mit.
    Stefan fühlte augenblicklich den Sprung in der pulsierenden Kraft, als sei einer der Fäden gerissen. Elektrizität knisterte und entlud sich in der Luft, schmale, glühende Linien, die von einem zentralen Punkt ausgestrahlt wurden. Die hellen Lichter hätten außer Kontrolle geratene Elektrizität sein können. Jedenfalls kamen sie ihm vor wie eine umwerfende Lightshow. Als Lev abrupt aus dem Haus geeilt war, hatte seine Frau zweifellos aufgehört, ihre Regensymphonie zu dirigieren und die Verbindung zwischen allen fünf Elementen abreißen lassen.
    Er blickte zu Judith auf. Sie stand da, plötzlich im strömenden Regen, und sah überrascht in die Richtung von Rikkis Haus, doch sie unternahm nichts, um Schutz zu suchen. Einen Moment lang verschleierte sich Stefans Sicht. Sein Magen hob und senkte sich und sein Verstand verlor die Orientierung. Als er sie wiederfand, war er mit seinem Bruder verschmolzen und schaute durch die Augen der Eule auf die dicht zusammenstehenden Kiefern hinunter. Der schattenhafte Umriss eines Mannes kauerte dort und hielt etwas auf Judith gerichtet.
    Judith ! Beide Brüder stießen die Warnung exakt im selben Moment aus und ihre Stimmen donnerten in ihrem Kopf. Lass dich sofort auf den Boden fallen und bleib still liegen.
    Stefan ließ blanken Stahl in seinen Befehl einfließen und war nicht überrascht darüber, dass Lev dasselbe tat. Das Ergebnis war erfreulich. Judith zögerte nicht. Stefan wusste nicht, was sie mehr schockierte – diesen entschiedenen Befehl zu hören oder das Wissen, dass beide Männer in ihrer Nähe waren.
    Stefan ließ jede Vorspiegelung von Verstohlenheit sausen und sprintete auf die Bäume zu. Lev war noch ein gutes Stück entfernt, aber er war auf dem Weg. Ein Zweig knackte vernehmlich und das Geräusch war in der Stille der

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