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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Nacht weithin zu hören. Seine Beute floh, sowie sie Stefan entdeckte.
    Schick die Eule, wies er seinen Bruder an. Schneide ihm den Weg zu seinem Fahrzeug ab. Er muss einen Wagen haben. Ich kann ihn nicht rechtzeitig einholen. Du musst ihn aufhalten. Sofort, Lev. Halte ihn auf.
    Er rannte mit gezogener Waffe und die Angst um Judith ließ sein Herz stockend schlagen. Hatte der Mann versucht, sie zu töten? War es Ivanov? Ivanov hatte nichts davon, wenn er Judith tötete. Er konnte unmöglich wissen, was Stefan für sie empfand. Selbst wenn Stefan dem Eliminator die Wahrheit sagte und ihm schwor, seine Gefühle für Judith seien echt und tief, würde Ivanov ihm niemals glauben.
    Er hatte Deckung in Hülle und Fülle, als er durch die Gärten rannte, denn die Blütenstauden und die hohen Sträucher schirmten ihn selbst vor einem guten Schützen ab. Er achtete darauf, keinen geraden Weg einzuschlagen, sondern in einer gebückten Haltung in Schlangenlinien zu laufen, da er jeden Moment einen Kugelhagel erwartete.
    Die Eule flog los und schloss sich etlichen anderen an, die plötzlich zur anderen Seite der dichten Bäume flogen und hinter der Kuppe verschwanden.
    Wo ist er? , fragte Stefan schroff.
    Auf dem westlichen Trampelpfad. Ich kann seinen Wagen noch nicht sehen, aber er muss einen haben. Wenn er es bis zu seinem Fahrzeug schafft, kann ich ihm den Weg abschneiden, ehe er das Tor erreicht oder auf den hinteren Teil des Anwesens zu gelangen versucht. Diese hinteren Hektar Land sind eingezäunt.
    E r könnte einen Zaun durchbrechen, hob Stefan hervor.
    Lev musste teilweise blind fahren, wenn er mit den Eulen in Verbindung stand, doch seine Informationen waren für Stefan von allergrößter Bedeutung. Das Wissen, dass seine Beute davonlief, erlaubte es Stefan, den kürzesten Weg zu wählen und seine Deckung zu vernachlässigen. Er änderte seinen Kurs, scherte aus dem Garten aus und lief diagonal durch eine Wiese von wild wachsenden Blumen, die ihn den Hang hinaufführte.
    Geh ins Haus, Judith, befahl er. Halte dich dicht über dem Boden und schalte um Gottes willen dein Sicherheitssystem ein. Falls jemand versucht einzubrechen, rufst du den Sheriff an.
    Er erwartete von ihr, dass sie ihn mit Fragen und Forderungen bombardierte, doch sie tat keines von beidem. Er fühlte ihr stummes Einverständnis und riskierte einen Blick über seine Schulter, der ihm zeigte, dass die Balkontüren energisch geschlossen wurden.
    Ich erwarte, euch beide heil und gesund wiederzusehen, erwiderte sie leise. Und ich erwarte eine gute Erklärung von euch.

12.
    I ch habe noch nie mit jemandem zusammengearbeitet, Lev, nicht als Team. Ich bin dazu ausgebildet worden, als Einzelgänger zu arbeiten, vollkommen allein und von jeder Unterstützung abgeschnitten. Als Teenager wurde ich oft zusammen mit einem anderen Jungen aus meiner Klasse in eine feindliche Umgebung geschickt, einem Jungen, mit dem ich gemeinsam trainiert, die Mahlzeiten eingenommen und in derselben Kaserne geschlafen habe, und irgendwann mitten im Einsatz, wenn ich ihm meinen Rücken zugewandt hatte und ausschließlich darauf konzentriert war, die gestellte Aufgabe auszuführen, kam es unvermeidlich dazu, dass der andere Junge als Teil seines Auftrags versucht hat, mich zu töten.
    Er wollte, dass sein Bruder verstand, warum er sich mit dem Vertrauen schwertat.
    Diese Taktik wurde in einem späten Stadium unserer Ausbildung häufig verwendet. Schüler wurden gegeneinander aufgehetzt, damit sie ihre Eigenständigkeit bewahrten und um ihre Wahrnehmung zu schärfen, aber auch um ihnen beizubringen, dass man keinem anderen Menschen trauen kann.
    Er liebte Lev, daran bestand für ihn kein Zweifel, doch der Lev, den er liebte und dem seine grenzenlose Loyalität galt, war ein kleiner Junge, der, wie Stefan, zusammengeschlagen und blutig im Schnee lag und entsetzt zusah, wie Soldaten ihre Eltern ermordeten. Seine Loyalität galt dem Jungen, der sich an ihn geklammert hatte, aus seinen Armen gerissen und in einen anderen Teil des Landes gebracht worden war, damit sie kein Bündnis gegen ihre Feinde schließen konnten.
    Mit mir haben sie dasselbe getan.
    Dann war er also doch nicht ganz so allein. Lev teilte all diese Erfahrungen mit ihm, diese Kindheit, und er wusste, was für ein unwirkliches Gefühl es war, auf der Jagd nach einem Feind durch die Nacht zu rennen, während ein anderer demselben Mann dicht auf den Fersen war. Während er durch die Bäume raste, konnte er vor sich den

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