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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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tun hattest. Um an dich heranzukommen, wird er bedenkenlos auch eine Frau benutzen.
    Sie wird kommen, Stefan, und sie wird nicht allein sein.
    Stefan fluchte tonlos. Er musste Ivanov aufscheuchen, bevor Levs Frau kam und sich einbildete, sie würde ihn retten. Als ob Lev gerettet werden müsste. Sogar mit seinem Bein in einer Falle war sein Bruder immer noch ein gefährlicher Mann.
    Stefan begann sich langsam durch den Garten vorzuarbeiten, weil er versuchen wollte, einen günstigeren Winkel zu Ivanov einzunehmen. Bald würde der Mann seinen Standort verraten müssen und Stefan brauchte nur einen einzigen Moment, um ihn umzulegen, denn im Gegensatz zu Ivanov vergeudete Stefan keine Kugeln – und er verfehlte sein Ziel nicht.
    Durch tiefe Schichten Schlaf hörte Judith hektische Stimmen und Schritte, die durch ihr Haus zu ihrem Schlafzimmer stampften. Es musste ein Traum sein – ein Alptraum. Sie war gerade erst eingeschlafen.
    »Diese blöde Alarmanlage ist für nichts gut«, murrte sie und zog sich das Kissen über den Kopf. Ihr Verstand war nicht klar genug, um ordnungsgemäß zu funktionieren, ganz zu schweigen davon, die Frauenstimmen auseinanderzuhalten, die nach ihr riefen.
    »Judith! Steh auf! Wach auf!«
    Okay, das war eindeutig Rikki und ihre Stimme klang verängstigt und herrisch zugleich. Nur weil es Rikki war, zwang Judith ihren bleischweren Körper, sich zu rühren. Aber daraus wurde nichts. Ihre Arme und Beine fühlten sich so taub an wie ihr Gehirn und sie landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Fußboden. Mühsam zog sie sich in eine sitzende Haltung. Das Laken drapierte sich um sie herum und sie keuchte, als sie feststellte, dass sie vollständig nackt war. Ihr Körper wies Male der Besitznahme auf, die sich unmöglich verbergen ließen, und daher riss sie das Laken hoch, als Rikki in ihr Zimmer stürzte. Judith konnte die anderen durch den Flur laufen hören. Sie fluchte tonlos und schaffte es, das Laken hochzuzerren und sich hineinzuwickeln. Sie blinzelte mehrfach schnell hintereinander, um wieder klarer sehen zu können, denn alles verschwamm vor ihren Augen. Von Stefan war nirgendwo etwas zu sehen.
    »Steh auf!«, ordnete Rikki an. »Beeil dich.«
    Judiths Blick wurde finster, doch ein Blick in Rikkis riesige Augen, die mitternachtsschwarz und sehr verängstigt waren, genügte, damit sie ihre Proteste schluckte. Sie nickte. Der Nebel begann sich zu lichten und sie konnte erkennen, dass etwas wirklich Übles vorgefallen sein musste.
    »Gib mir einen Moment Zeit, Liebes. Ich muss mich anziehen.«
    Ihr Verstand war ungewöhnlich benebelt. In der Regel wachte sie mit klarem Kopf auf, aber jetzt fiel ihr das Denken schwer und noch schwieriger war es, ihren Körper dazu zu bringen, dass er ihr gehorchte. Rikki zog sich aus ihrem Zimmer zurück und hielt die anderen im Flur auf, während Judith in ihr Badezimmer eilte. »Brauche ich einen Bademantel oder Straßenkleidung?«, rief sie.
    »Straßenkleidung!«, antworteten fünf Stimmen.
    »Wer steckt in Schwierigkeiten?« Judith tastete nach dem Waschbecken und spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht. »Sagt mir, was los ist.«
    »Levi steckt in Schwierigkeiten. Beeile dich, Judith. Er ist verletzt. Ich kann es fühlen«, sagte Rikki aufgeregt.
    Stefan lag nicht mit ihr im Bett. Ihr Verstand war derart benebelt, dass sie sich jetzt erst fragte, wohin er geheimnisvollerweise verschwunden war. Wo Levi war, da war auch Stefan.
    Sie eilte zu ihrer Kommode, schlüpfte in einen BH und Slip, zog sich ein Top und Jeans an und raste aus ihrem Schlafzimmer. Ihr war ganz egal, wie sie aussah. »Wo sind sie? Ist Thomas bei ihm?«
    Sie war stolz darauf, dass sie sogar in ihrem total belämmerten Zustand daran gedachte hatte, ihn Thomas und nicht Stefan zu nennen.
    »Ich glaube ja.« Rikkis Stimme klang angespannt. »Beeil dich, Judith. Ich brauche dich.«
    »Du musst mit uns reden, Rikki«, beharrte Blythe, die, wie üblich, die Stimme der Vernunft war. »Wir sind deinem Ruf gefolgt, aber wir wissen nicht, was passiert ist. Judith, du wirst hier aushelfen müssen.«
    Judith hatte keine Ahnung, wie sie sich nützlich machen könnte. Sie kam sich vor, als bewegte sie sich durch Nebel, und sie versuchte verzweifelt, einen Fuß vor den anderen zu setzen, obwohl ihre Beine ihr kaum gehorchten. »Rikki, hat Levi dich aufgefordert, ihm zu helfen?«
    »Ich habe plötzlich einen unglaublichen Schmerz gefühlt. Hier.« Sie packte ihre Wade. »Es war grauenhaft, als sägte

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