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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Airiana. »Er ist der Sheriff.«
    Judiths Herz fühlte sich an wie in einem Schraubstock, der fest zugezogen wurde. Sie schmeckte Furcht in ihrem Mund. Stefan durfte nichts zustoßen, nicht jetzt, nachdem sie ihn gefunden hatte. Sie tauschte einen langen, vielsagenden Blick mit Rikki aus. Wenigstens verstand Rikki, wie groß ihre Ängste in Wirklichkeit waren.
    »Dieser Mann, dieser Ivanov, ist ein sehr gefürchteter Killer. Sie haben sich Sorgen gemacht, er würde Jonas töten. Sie kennen Ivanovs Ruf und hatten das Gefühl, Jonas würde durch das Gesetz behindert.«
    Blythe schnappte hörbar nach Luft, als sie abbremste und schlingernd um die Kurve fuhr, die auf den Highway 1 führte. Der Himmel hatte sich unheilverkündend verdunkelt und jetzt brodelten die Wolken so dicht und schwarz am Himmel, dass nur die Blitze, die ihre Ränder färbten, irgendwelches Licht in die erbarmungslose Dunkelheit brachten.
    »Dann nehmen sie das Gesetz also selbst in die Hand?« Blythe warf Judith einen vorwurfsvollen Blick zu.
    »Sie wussten nicht, wo er war«, verteidigte Rikki die Männer. »Sie haben jede Nacht versucht, ihn hervorzulocken.«
    Judith atmete hörbar ein und ihre Wut begann Gestalt anzunehmen, als eine Erkenntnis zu ihr vorzudringen versuchte. Langsam drehte sie den Kopf um und sah Rikki an. » Jede Nacht? Was willst du damit sagen? Thomas war bei mir.«
    »Ja, aber Levi und Thomas sind dann ungefähr um zwei aus dem Haus gegangen und gegen vier Uhr dreißig zurückgekommen«, erklärte Rikki und verkroch sich tiefer in die schwere Decke. »Levi sagt, Thomas wäre sonst allein losgezogen, aber Ivanov ist seinetwegen hier und er hat das Gefühl, keine andere Wahl zu haben. Beide wollen Jonas vor ihm beschützen.« Sie kaute auf ihrem Daumennagel und verriet dadurch ihre Aufregung. »Levi beharrt darauf, Ivanov brächte Jonas um. Ich weiß, dass er fest davon überzeugt ist.«
    » Jede Nacht?«, wiederholte Judith. Sie hörte das Blut in ihren Ohren rauschen. Am Himmel über ihren Köpfen dröhnte ein Donnerschlag und ein gezackter Blitz spaltete den Himmel bis zur Erde. Der Knall war laut genug, um den Wagen zu erschüttern.
    »Beruhigt euch«, sagte Blythe mit fester Stimme. »Ihr müsst euch alle beruhigen.«
    Judith kniff die Augen zusammen und fuhr sich aufgewühlt mit einer zitternden Hand durchs Haar. Es kam überhaupt nicht in Frage, dass sie sich beruhigte, nicht jetzt, wenn sich Argwohn in sie einschlich. Nicht Argwohn – Wissen. »Ich habe einen leichten Schlaf. Wie könnte ich nicht gewusst haben, dass er aufgestanden ist – dass er aus dem Haus gegangen ist?« Sie kniff ihre Lippen zusammen, da sie fürchtete, die Antwort zu kennen. Was hatte er gesagt: »Ein russisches Hausmittel, das beim Einschlafen hilft«? Er hatte ihr die Wahrheit gesagt und sie hatte ihn nicht verstanden.
    Die Erde wankte und neben einer Böschung am Rande der Schnellstraße bildete sich ein kleiner Spalt.
    »Vielleicht hat dich ja das, was ihr beide getan habt, erschöpft«, warf Lissa hilfreich ein.
    Stefan, wo bist du? Sie musste wissen, dass er am Leben war und dass ihm nichts fehlte, bevor sie beschloss, ihn in siedendem Öl zu kochen.
    Da sie dicht aufeinanderhockten, während der Wagen über die Schnellstraße sauste, gab ihre Angst um ihn den wirren Gefühlen der anderen Frauen Nahrung. Parallel zu ihnen brauste gleich hinter den Klippen das Meer, das jetzt zornig und aufgewühlt war und die zunehmend intensiveren Gefühle aller Frauen im Wagen widerspiegelte. Das Meer bäumte sich auf und neigte sich Rikki entgegen, eine gewaltige Dünung, die gegen die Klippen krachte, eine dröhnende Drohung ausstieß und nach Sea Haven griff, als könnte sie die Ortschaft verschlingen.
    »Rikki«, sagte Blythe sehr leise und doch mit fester Stimme. »Beruhige dich, ehe du eine Monsterwelle erschaffst, die über die Schnellstraße schwappt und uns aufs Meer hinausspült. Hole Atem. Holt alle tief Atem. Wir werden ihn finden.« Sie warf Judith einen Blick über ihre Schulter zu. »Wir finden sie beide.«
    »Und dann bringe ich Thomas um«, zischte Judith durch zusammengebissene Zähne. »Mit bloßen Händen. Er hat keine Ahnung, mit wem er sich da anlegt. Dieser verfluchte Kerl.« Sie wachte nämlich immer auf, ganz gleich, wie leise das Geräusch mitten in der Nacht sein mochte. »Ein geheimes Rezept, meine Fresse«, murmelte sie. »Für wen halten die sich eigentlich? Sea Haven ist unser Zuhause. Wenn irgendein Psychopath

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