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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Arm, als wollte sie ihn näher bei sich haben.
    Blythe fiel diese klitzekleine Intimität sogar im Dunkeln auf und das sagte Stefan, dass sie jemand war, vor dem man sich wirklich vorsehen musste. Er lächelte sie an und nahm die Hand, die sie ihm reichte. Er nahm eine schwache Strömung von Energien wahr, doch das reichte aus, um seine Radarwarnanlage einzuschalten. Hinter Blythe steckte mehr, als man auf den ersten Blick erkennen konnte.
    »Thomas zieht in Erwägung, die Galerie zu kaufen«, warf Judith hilfreich ein.
    »Natürlich. Sie ist wunderschön. Ich habe dieses Gebäude schon immer geliebt und die Aussicht ist spektakulär«, sagte Blythe.
    »Dem muss ich zustimmen.« Stefan bedachte die Blondine mit einem weiteren schüchternen Lächeln.
    Stefan schlüpfte mühelos in seine Rolle, denn er war weitaus vertrauter mit dem Chamäleon als mit Stefan Prakenskij, den es ja eigentlich gar nicht gab. Thomas Vincent könnte sich für Judith Henderson interessieren, aber für ihn stellte dieses Interesse keine Bedrohung dar. Thomas würde sich zu vielen Frauen hingezogen fühlen. Ihm mochte zwar etwas unbehaglich zumute sein, weil er eher schüchtern war, wenn es um Frauen ging, aber er hatte nichts dagegen, sich eine erfreuliche Zukunft auszumalen.
    Stefan Prakenskij wusste, dass er mit Judith in Flammen aufgehen, bei lebendigem Leibe verbrennen und nach mehr lechzen würde – mehr brauchen würde. Er reagierte mit Leib und Seele auf sie, und lange Jahre der Ausbildung und der Disziplin wurden durch sie zunichtegemacht. Für ihn würde es nur diese eine Frau geben. Eigentlich war sie eine Fremde, und doch kannte er sie jetzt schon nahezu intim. Er war sein Leben lang um die Welt gereist und dieses unglaubliche, undenkbare Phänomen war ihm nicht ein einziges Mal zugestoßen und würde ihm auch nie wieder begegnen. Das wusste er mit absoluter Sicherheit.
    »Das Gebäude ist ein Vermögen wert«, stimmte Thomas bereitwillig zu. Er drehte sich um und gestattete seinen Augen unter dem Vorwand, auf das Gebäude zurückzublicken, die Dächer abzusuchen. »Diese Stadt ist ganz außerordentlich.«
    Hinter Blythe lachte eine ältere Frau und hielt ihm die Hand hin. »Ich glaube, unsere Ortschaft ist zu klein, um als Stadt zu gelten. Wir sprechen von uns selbst als Dorfgemeinschaft. Ich bin Inez Nelson. Es freut mich, Sie kennen zu lernen. Die Galerie ist ein wesentlicher Bestandteil von Sea Haven.«
    Für ihre geringe Körpergröße war ihr Händedruck fest und sie hatte durchdringende Augen. Es war nicht zu übersehen, dass sie ihn sorgfältig taxierte.
    »Thomas Vincent«, stellte er sich vor.
    »Lassen Sie sich von ihr nicht beeinflussen, Thomas«, warnte ihn Judith. »Sie ist die Verlobte von Frank Warner und hat daher eigennützige Interessen.«
    »Ist Ihre Frau mitgekommen?«, fragte Inez und klopfte damit ungeniert auf den Busch.
    Blythe und Judith lachten laut. Sie waren es offensichtlich gewohnt, dass Inez Menschen aushorchte, und nahmen keinen Anstoß daran. Thomas würde sich auch nicht daran stören. Er war ein charmanter Mann. Er ließ sein Lächeln in ein knabenhaftes Grinsen übergehen und schüttelte den Kopf.
    »Ich bin nicht verheiratet, Ma’am. Ich lebe allein.«
    Inez strahlte augenblicklich. »Oh, wie schön. Hier ist der ideale Ort, um Kinder großzuziehen.«
    »Dazu bräuchte er erst mal eine Frau, Inez«, hob Blythe hervor.
    Inez schmunzelte. »Genau. Und wenn ich mich recht erinnere, ist keine von euch beiden verheiratet.«
    »Jetzt reicht es.« Blythe nahm ihr das Weinglas aus der Hand. »Du kriegst nichts mehr. Thomas, schenken Sie ihr bitte keinerlei Beachtung. Ihr Mundwerk ist heute Abend nicht zu bremsen.«
    Inez zeigte keine Spur von Reue. »Wie jeden Abend. Wie sollen wir diesen gutaussehenden Mann denn sonst dazu verleiten, unserer kleinen Gemeinde eine Chance zu geben?«
    »Sie sollte diejenige sein, die Ihnen die Bücher zeigt«, sagte Judith.
    »Ich höre mir gern an, was sie anzubieten hat.« Stefan beschloss mitzuspielen. »Gibt es eine dieser beiden Frauen als Zugabe, wenn ich die Galerie kaufe? Ich hätte nichts gegen eine Ehefrau und Kinder, denn auf diesem Gebiet habe ich bisher kläglich versagt.«
    »Das könnte sich vielleicht einrichten lassen«, sagte Inez bereitwillig. Ihr Tonfall nahm eine gespielte Unschuld an. »Judith, hätten Sie vielleicht Lust auf ein Glas Wein oder zwei?«
    Judith lachte. »Sie sind unverbesserlich, Inez. In diesem Sinne verabschiede ich mich

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