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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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doch war es so viel mehr als das. Was er jetzt erlebte, war ein tiefes Bedürfnis, eine Notwendigkeit. Das hier schwemmte Gefühle, von denen er vergessen hatte, dass er sie jemals gehabt hatte, wie eine Flutwelle ganz nach vorn.
    Er schmeckte Unschuld in ihrem Kuss, schmeckte etwas, das sich wie »Zuhause« anfühlte. Und das war vollkommen verrückt, weil er kein Zuhause mehr gehabt hatte, seit er ein kleiner Junge gewesen war, und wahrscheinlich nicht einmal wirklich wusste, was das Wort bedeutete. Judith. Er kam nach Hause. Zu ihr. Auf seine Farm. In seine kleine Ortschaft, in der so große Kraft pulsierte. Besaß diese Verbindung genug Kraft, um einen Mann wie ihn zu retten? Einen Mann, der für die Schatten bestimmt war? Seine Gefühle brachen hervor, echt und stark und mit einer Intensität, die ihn erschütterte. Er verlor sich in ihrem Mund und auch darin zu fühlen, wie sich ihr Körper unruhig an seinem rieb.
    Es widerstrebte ihr zu sagen, sie könnten jemals eine Beziehung haben, doch ihr Körper verschmolz mit seinem, sowie sie einander berührten. Sie gab sich ihm ohne Vorbehalt hin. Er war nicht so dumm, seinen Vorteil zu nutzen, und, möge ihm Gott beistehen, er wollte es auch gar nicht. Er wollte alles richtig machen. Er wollte sie ganz und gar, nicht nur Sex mit ihr. Die Anziehungskraft war allumfassend und er hatte sein ganzes Leben lang überhaupt nichts dergleichen erlebt, erkannte aber trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – das einzig Wahre, wenn es ihm in den Schoß fiel.
    Das Foto von ihr in seiner Tasche brannte durch die dünne Stoffschicht auf seiner Haut, fast so heiß wie ihre Küsse. Er wollte sie mit jeder Faser seines Wesens. Er tauchte auf, um Luft zu holen, tauchte gleich darauf wieder unter und versank schnell. Etwas stach ihn in den Nacken und er riss den Kopf mit einem solchen Ruck zurück, dass er sie beinah beide auf den Boden geschleudert hätte, da er eine Kugel fürchtete, ehe er das wütende Surren einer Biene hörte.
    Lev, du Mistkerl. Verdammt noch mal, verschwinde.
    Stefan presste seine Hand auf seinen Nacken, der jetzt schon anschwoll. »Mich hat gerade eine Biene gestochen.«
    Einen Moment lang sah sich Judith sorgfältig um und blickte finster, als hätte sie den schwachen Energiestrom wahrgenommen. Sie war ein Geistelement und es wäre denkbar gewesen, dass sie die Kraft in der Luft fühlen konnte, mit der Lev den Angriff steuerte.
    »Oh nein. Zeig her.« Judith wandte ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu und ihr Gesichtsausdruck war besorgt.
    Es war den Stich fast wert, diesen Ausdruck in ihren Augen zu sehen, aber er war wütend auf Lev und es bereitete ihm Genugtuung, dass auch sie wütend auf ihn sein könnte.
    Für wen zum Teufel hältst du dich? Ich weiß, dass du es bist, Lev.
    Dann lass Judith in Ruhe. Ich weiß genau, was du tust, und das kannst du vergessen. Such dir eine andere Frau, um sie auszunutzen.
    Stefan schloss die Augen; Erleichterung durchflutete ihn. Er war sicher gewesen, dass Lev am Leben war, doch ein kleiner Restzweifel, der sich nicht ganz ausräumen ließ, war zurückgeblieben. Der Klang der Stimme seines Bruders ließ ein Glücksgefühl in ihm aufwogen, auch wenn die Begrüßung noch so schroff war.
    »Bist du allergisch?«, fragte Judith. »Es schwillt nämlich jetzt schon an. Ich muss dich zum Haus zurückbringen und deinen Nacken mit etwas einreiben.«
    »Ich weiß nicht genau, ob ich allergisch bin oder nicht«, sagte Stefan ausweichend. Er war ziemlich sicher, dass er es nicht war, aber wenn das hieß, dass sie ihn in ihr Haus mitnehmen würde, nun ja … dann hatte er nicht das Geringste dagegen.
    Judith nahm seine Hand und zog ihn zu dem geländegängigen Fahrzeug. »Wir sollten sofort umkehren, für den Fall der Fälle. Bienenstiche können eine ernste Angelegenheit sein.«
    Er stieg in das Fahrzeug ein und hob eine Hand über dem Dach in die Luft, als Judith rasch auf dem Fahrersitz Platz nahm. Er antwortete seinem Bruder mit einem internationalen, leicht verständlichen Fingerzeichen.
    Ich habe dich im Fadenkreuz.
    Du selbstgerechter fieser Schurke. Stefan wiederholte das Fingerzeichen, als Judith den Wagen rasant wendete und über den holprigen Untergrund zu ihrem Haus zurückraste.
    Lev hatte seine Tarnung geheiratet , und obendrein eine autistische Frau. Für wen zum Teufel hielt er sich und wie kam er dazu, Stefan zu verurteilen, wenn er selbst eine unverzeihliche Sünde begangen hatte? Stefan hatte wenigstens einen

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