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Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition)

Titel: Hüterin der Seele -: Sea Haven 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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legitimen Grund für seine verdeckten Ermittlungen. Er war hergekommen, um seinen idiotischen jüngeren Bruder zu finden und dafür zu sorgen, dass er in Sicherheit war. Jetzt konnte es passieren, dass er Lev runterputzen und ihm eine längst überfällige Lektion darin erteilen musste, was richtig und was falsch war.
    »Du bist aufgebracht«, bemerkte Judith mit einem Seitenblick auf die angespannten Muskeln seiner Mundpartie. »Es tut mir so leid, dass das passiert ist, Thomas.«
    »Keine Sorge, Judith«, beteuerte er ihr, ohne seine Hand von seinem Nacken zu nehmen, um sie schamlos an seine Verletzung zu erinnern. »In der Regel habe ich keine Probleme mit Insekten.«
    »Du hast gesagt, du wüsstest nicht, ob du allergisch auf Bienen reagierst.«
    Er grinste sie an. »Stimmt genau. Sie lassen mich normalerweise in Ruhe. Aber das da hat sich ungewöhnlich verhalten. Vielleicht war es einfach nur boshaft und eifersüchtig, weil ich die Gebieterin ihres Reichs geküsst habe.«
    Ihre Mundwinkel zogen sich nach oben und ihr Grübchen zeigte sich. »Ich bin ganz sicher, dass die Biene dich deshalb gestochen hat.«
    »Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich eifersüchtig gewesen wäre, wenn ich eine Biene wäre. Du schmeckst tatsächlich süß.« Er tat so, als runzelte er die Stirn, um darüber nachzudenken. »Süß und doch feurig.«
    Ihre Wangen röteten sich. »Du bist unmöglich. Und wenn wir ins Krankenhaus fahren müssen, dann esse ich das Mittagessen, das du mitgebracht hast, das schwöre ich dir.«
    »Und ich komme wieder, um die Herausforderung des Traktorfahrens anzunehmen. Ich lasse mich doch nicht von einer Biene davon abhalten, dir zu beweisen, dass ich das Ding daran hindern kann, gegen einen Baum zu fahren.« Er zögerte, blickte finster, rieb sich demonstrativ den Nasensteg und sah sie von der Seite an.
    »Was ist?«, fragte Judith. »Sag es mir einfach.
    »Du wirst mich für paranoid halten.« Es war an der Zeit, sie ein klein wenig mehr in die Enge zu treiben.
    »Ich weiß nicht, wie du auf den Gedanken kommst, es sei denn, du willst mir einreden, du glaubst tatsächlich, dass diese Biene zielstrebig auf dich losgegangen ist, weil du mich geküsst hast.«
    Genau das dachte er, aber er würde es nicht zugeben. »Ich war beim Militär und habe an ein paar Gefechten teilgenommen, Judith, und obendrein besitze ich gewisse Gaben. Ich würde es niemand anderem erzählen, aber du scheinst ebenfalls besondere Fähigkeiten zu besitzen, wie wir gestern Abend festgestellt haben …«
    »Und?«, hakte sie nach, wie er es von ihr erwartet hatte.
    »Jemand hat uns dort draußen auf diesem Feld beobachtet. Ich konnte es deutlich fühlen.« Er zögerte wieder und erweckte absichtlich den Eindruck, seine Worte sorgsam zu wählen. »Das wird in deinen Ohren noch verrückter klingen und ich sage es auf die Gefahr hin, dass du mich für einen Irren hältst, aber derjenige, der uns beobachtet hat, war bewaffnet.«
    Stefan warf wieder einen schnellen Seitenblick auf sie und wandte dann rasch den Blick ab, eine perfekte Darstellung von Thomas Vincent. Ein Mann, der auf dem Schlachtfeld gewesen war, übersinnliche Gaben besaß und die Wahrheit kannte, sich aber davor fürchtete, von einer Frau verspottet zu werden, zu der er sich stark hingezogen fühlte.
    Er verfluchte sich dafür, dass er sie manipulierte. Wie konnte er sich erdreisten, sich für besser als Lev zu halten? Er nutzte sein Training dafür, Informationen aus ihr herauszuholen, indem er ihren Gerechtigkeitssinn und ihre Aufrichtigkeit ausbeutete. Eine Frau wie Judith würde es verabscheuen, ihm das Gefühl zu geben, er hätte sich blamiert, wenn sie wusste, dass seine Worte der Wahrheit entsprachen. Sie waren nämlich tatsächlich beobachtet worden, und zwar von jemandem, der ein Scharfschützengewehr in den Händen hielt.
    Judiths Blick wandte sich von seinen Augen ab. »Es tut mir leid, Thomas.« Ihre Stimme war leise. Schuldbewusst.
    »Du wusstest es?«
    Sie feuchtete ihre Lippen an. Er stellte fest, dass es ihm keine Genugtuung bereitete, Judith zu manipulieren. Es gab ihm vielmehr das Gefühl, sich genauso schäbig zu verhalten, wie es sein Bruder seiner Meinung nach tat.
    »Ich hatte befürchtet, es könnte passieren«, gestand sie. »Es tut mir wirklich leid, wenn du dich unbehaglich gefühlt hast. Diese Farm ist unser Zufluchtsort, unser Allerheiligstes.« Sie seufzte leise. »Es ist wirklich kein großes Geheimnis, aber es ist nun mal so, dass wir

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