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Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition)

Titel: Hüterin des Schicksals - Rätselhafter Fremder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Renate Blieberger
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verletzter, wütender Gesichtsausdruck brannte sich in ihr Gehirn.
    Er würgte verletzt hervor: „Du hast mich benutzt.“ Diesmal zuckte sie zusammen, sie wich seinem Blick aus und murmelte: „Tut mir leid, ich hatte keine andere Wahl.“ „Du hättest mir die verdammte Wahrheit sagen können. Ich hätte dir trotzdem geholfen. Aber offenbar hältst du mich nicht nur für einen Trottel, sondern auch noch für einen kaltherzigen Mistkerl.“ „Jacob ich ...“, „ich will es nicht hören. Du solltest gehen und deine Welt samt deinem Liebhaber retten.“ Sie taumelte rückwärts zur Tür, verfolgt von seinem anklagenden Blick. Er rief ihr noch nach: „Noch etwas, such dir lieber einen anderen Übersetzer. Ich mache mich nämlich nicht mehr für dich zum Idioten.“ Sie warf sich herum und floh, die Mappe an ihre Brust gedrückt, nach draußen und fühlte sich wie der letzte Abschaum.

    Sie hatte wie eine Besessene in die Pedale getreten und versucht Jacobs Gesicht auszublenden. Es war ihr erst gelungen, als sie sich auf ihre Aufgabe konzentriert hatte.
    Bei ihrem Haus angekommen, stieg sie ab und eilte hinein. Den Gedanken sich vor der Reise auszuruhen, was nur vernünftig gewesen wäre, verwarf sie gleich wieder. Sie hätte ohnehin keine Ruhe gefunden. Aber besser vorbereiten würde sie sich. Sie griff sich das Gewand aus Darios Welt und eilte damit auf ihr Zimmer. Aus ihrem Koffer zog sie ein dünnes Top und eine enge Jeans. Sie zog beides an und das grobe Gewand darüber. Aus den Beständen ihrer Tante suchte sie eine grobe Häkeltasche heraus. Das Ding war grässlich, aber es würde in der anderen Welt nicht so auffallen. Sie verstaute das Amulett, den Dolch aus der Truhe, ein paar Müsliriegel und eine Ersatzgarnitur Unterwäsche darin. Nach kurzem Überlegen packte sie noch zwei ihrer Goldhalsketten dazu. Falls sie Darios oder Erik nicht so schnell finden würde, würde sie damit bezahlen können.
    So ausgestattet eilte sie zu dem Bild. Ihre Hände zitterten, als sie das Bild berührte. Sie schloss die Augen und stellte sich den Marktplatz mit all den Menschen vor und dass sie auch dort stehen würde. Nach einigen Sekunden setzte das Ziehen ein. Diesmal war sie besser vorbereitet und geriet nicht ins Stolpern, als sie nach vorne kippte. Sie landete auf ihren Füssen und konnte sich mit einem tänzelnden Schritt im Gleichgewicht halten. Sie öffnete die Augen und befand sich am Rand des belebten Marktplatzes.

    Sie wich bis in den Schatten der Häuser zurück und musterte den Platz. Die Wachen hatten, zum Glück, ihre Suche nach ihr wohl schon aufgegeben, denn sie sah keine Bewaffneten. Sie entspannte sich ein wenig, das war geschafft. Darios hatte gesagt, er würde ihre Ankunft spüren und, falls sie ihn nicht gefangen hatten, sie abholen. Sie wich noch weiter zwischen die Häuser zurück, setzte sich an den Rand der Straße und tat so, als ob sie eine erschöpfte Reisende wäre.
    So belebt der Marktplatz war, so ruhig waren die Straßen. Nur ab und zu lief jemand vorbei, aber keiner von denen schenkte ihr auch nur einen Blick. Sie sah verstohlen auf ihre Armbanduhr, sie war nun schon seit einer Stunde hier. Ihre Hoffnung abgeholt zu werden schwand. Ihr Magen zog sich zu einem Knoten zusammen. Das hieß wohl, sie hatten Darios gefangen. Sie war fast vierundzwanzig Stunden weg gewesen, weiß Gott, was sie ihm inzwischen angetan hatten. Sie musste zu Erik.
    Sie stand auf und versuchte sich zu orientieren, um das Haus ihrer Gastgeberin zu finden. Als plötzlich jemand in die Gasse kam, senkte sie rasch den Kopf und ging, gespielt müde, ein paar Schritte weiter, bis sie in die nächste Gasse abbiegen konnte. Aber die Gestalt ging nicht an der Gasse vorbei, sondern folgte ihr. Verflucht, sie biss die Zähne zusammen und ging schneller, nur mit Mühe vermied sie es, zu rennen. Die Gestalt ging nun ebenfalls schneller, Angst durchfuhr sie. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie fliehen sollte. Zurück zum Portal konnte sie nicht, da stand er ihr genau im Weg. Sie musste einen anderen Weg dorthin finden, aber vor allem musste sie ihn erst mal abhängen. Zum Teufel mit der Tarnung, sie spannte sich an und spurtete los, da rief er ihr zu: „Cassandra warte.“ Sie erstarrte, diese samtige Stimme hätte sie unter tausenden erkannt. Sie warf sich herum und stand Darios gegenüber. Erleichterung durchströmte sie, sie überwand die paar Meter zwischen ihnen und umarmte ihn stürmisch. Sie schluchzte: „Gott sei Dank, sie

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