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Hütet euch vor Harry

Hütet euch vor Harry

Titel: Hütet euch vor Harry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird. Es kann alles gutgehen, braucht es aber nicht. Es kommt immer darauf an, welche Überraschungen dein Freund Harry noch in der Hinterhand hält.«
    Johnny ging auf Suko zu. Hart schaute er ihn an. »Er ist nicht mehr mein Freund, Suko. Nicht mehr.«
    »Okay, Johnny, alles klar.« Er strich dem Jungen über das Haar. »Ich hätte auch nichts anderes von dir erwartet…«
    ***
    Jane Collins saß am Fenster ihres Zimmers und schaute auf die Pistole, die sie in der Hand hielt. Sie wartete auf Harry.
    John Sinclair hatte ihr die letzten Neuigkeiten berichtet, und sie mußte zugeben, daß sie davon tief getroffen worden war. Dieser Harry war kein Mensch, das hatte auch der Geisterjäger erfahren müssen. Er war auch kein häßlicher, alter Dämon. Jane konnte trotz ihrer Erfahrungen nicht sagen, was er war.
    Er war einfach Harry!
    Er hatte sich aus seiner Welt förmlich herausgeschmuggelt, aus seiner Zeit den Weg in eine andere gefunden. Er liebte es, den Schrecken zu bringen, er war nicht faßbar, er konnte ein Geist sein, aber auch ein Mensch, und er konnte sein Menschsein verlassen, indem er sich auflöste, wie es John erlebt hatte.
    Alles war seltsam…
    Es war einfach nicht zu begreifen. Klar, man konnte das Böse nicht richtig fassen. Es nicht in irgendwelche Schubladen einordnen, das klappte alles nicht. Aber Harry war trotzdem anders. Er schien zwischen den Welten zu schweben.
    Und er würde kommen.
    Als die Detektivin daran dachte, tastete sie mit den Fingern durch ihr Gesicht, wo noch immer die kleinen Pflasterstücke klebten. Das hatte sie Harry zu verdanken. Er hatte sich dabei in den anderen Zustand verwandelt, hatte sie verletzt und sein Zeichen gesetzt.
    Plötzlich kam ihr die Pistole lächerlich vor, auch wenn sie mit geweihten Silberkugeln geladen war. Damit würde sie Harry nicht stoppen können, niemals. Er war ihr einfach überlegen, und er schien alle Tricks und Schliche zu kennen.
    Er hatte gelernt. Möglicherweise in Reichen und Welten, die dem Auge eines Menschen bisher verschlossen geblieben waren. Und sie dachte auch daran, welch ein Glück Johnny Conolly gehabt hatte. Aber sie bewunderte gleichzeitig Harrys Mut, daß er sich in die Höhle des Löwen gewagt hatte.
    Er und John hatten sich gegenübergestanden. Und es war das Kreuz gewesen, das ihn in die Flucht geschlagen hatte.
    Eine Flucht wohlgemerkt, aber keine Rettung.
    Harry wußte jetzt besser Bescheid. Er wußte, daß er gejagt wurde. Es war ihm nicht gelungen, seine Gegner zu vernichten, was er sicherlich vorgehabt hatte. Jetzt würde er nach neuen Möglichkeiten suchen und diese bestimmt auch finden.
    Jane Collins hörte Schritte auf der Treppe. Sie lächelte, denn sie wußte genau, wer sie da besuchen wollte.
    Lady Sarah, die einfach nach ihr sehen mußte, deren Sorgen um sie immer größer wurden, die mit Harry natürlich auch nicht zurechtkam und dabei verzweifelt nach Möglichkeiten suchte, um ihr zu helfen, indem sie herausfand, wer oder was Harry war. Sie würden beide keine Chance haben. Harry war nicht zu fassen. Er war derjenige, der die Initiative hatte.
    Die Tür stand offen. Jane drehte den Kopf und lächelte die Horror-Oma an, die ein Tablett trug, auf dem ein Kaffeegedeck stand.
    Sie stellte es auf den Tisch und räumte um. Dabei sagte sie nichts, auch dann nicht, als sie Kaffee aus der Warmhaltekanne in die Tassen einschenkte.
    »Das war doch richtig – oder?«
    »Klar, danke.«
    Jane stand auf und wechselte ihren Platz. Sie setzte sich der Horror-Oma gegenüber.
    Zuerst sprachen sie nicht, tranken den Kaffee, aber irgendwann brach Sarah das Schweigen. »Ich frage mich noch immer, was dieser Harry will.«
    Jane mußte lachen. »Das möchte ich auch gern wissen, Sarah, aber ich kann es dir nicht sagen. Es tut mir leid. Ich habe mir den Kopf zerbrochen, ich habe meine Vergangenheit Revue passieren lassen und festgestellt, daß ich wissentlich mit einem Wesen namens Harry nie Kontakt gehabt habe. Weder in meiner Zeit als Hexe, noch zuvor. Mir ist nie ein Harry untergekommen.«
    »Darüber würde ich mir an deiner Stelle keine Gedanken machen, Jane.«
    »Das sagst du so.«
    Sarah seufzte. Sie wies auf die Kanne. »Noch Kaffee, Jane?«
    »Nein, du denn?«
    »Auch nicht.«
    »Dann räume ich ab.« Jane stellte das Geschirr wieder aufs Tablett und trug es in ihre Küche, die klein, aber sehr fein eingerichtet war. Durch ein kleines Fenster über der Arbeitsplatte konnte Jane hinaussehen in das Geviert eines ziemlich

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