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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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ihre
Telefonmanieren in der gleichen Schule gelernt hatte, hatte kein Problem mit
dem Mangel an Höflichkeit. Sie benutzte sie selbst selten. „Ich habe gerade
gehört, daß Bertie frühestens um fünf hier sein wird."
    „Wirst du
warten?"
    „Ich glaube nicht, daß
ich eine Wahl habe."
    „Soll ich
kommen?"
    „Hat keinen Sinn.
Bleib auf dem Hof, damit ich dich erreichen kann, und versuche, die Wer...
Heerkens davon abzuhalten, zu diesen Südfeldern zu gehen."
    „Sollte bei Tag
eigentlich ungefährlich sein."
    „Ist mir egal. Niemand
wird mehr erschossen, und wenn ich sie alle anleinen muß."
    Sie legte auf, ohne
nach Henry zu fragen. Mike fand das ein wenig überraschend — als ob sie wüßte,
daß er nicht da war. Natürlich könnte sie auch einfach nur mehr Takt als
gewöhnlich zeigen, aber er bezweifelte das.

Während er darüber
nachgrübelte, kehrte er in den Hof und zu Nadine zurück. „Sieht aus, als würde
ich noch eine Weile hierbleiben; die Frau, mit der Vicki reden muß, verspätet
sich."
    „Kein Problem."
Was nicht ganz wahr war, aber nach Nadines Ansicht mußte Stuart daran arbeiten,
dominante Nicht-Werwölfe zu tolerieren. Dieser Detective würde eine gute Übung
für das nächste Mal sein, wenn Stuart in den Supermarkt gehen mußte; das letzte
Mal war fast eine Katastrophe gewesen. Es war schwer genug, ihre Existenz
geheimzuhalten, ohne daß Stuart versuchte, jedes Alphamännchen herauszufordern,
dem er begegnete, und obwohl sie erkannte, wie schwer es ihrem Gefährten fiel,
Außenstehende als Beschützer des Rudels zu akzeptieren, so war es geschehen,
und er mußte lernen, damit zu leben. Oder wir alle, ohne zu sterben. Wie
Silber. Sie reichte Mike eine Handvoll Wäscheklammern. „Legen Sie die bitte
in den Korb."
    Mike runzelte die
Stirn über ihre plötzliche Traurigkeit, kam ihrer Bitte nach und fragte sich,
ob er etwas sagen sollte. Und wenn ja, was?
    „Ma?" Daniel, das
perfekte Abbild der Niedergeschlagenheit eines Sechsjährigen, schlurfte um die
Ecke und ließ sich auf die Stufe fallen. „Ich will zum Teich, aber es ist
niemand da, um mich hinzubringen. Paps hat den Kopf in einem Traktor stecken
und sagt, Peter und Rose müßten diesen Zaun an der Straße flicken, und Onkel
Donald ist krank, und Colin ist zur Arbeit, und Jennifer und Marie kümmern
sich um Onkel Donald... " Er ließ seine Stimme allmählich verstummen und
seufzte tief. „Ich dachte... ?"
    „Nicht jetzt,
Süßer." Sie streckte die Hand aus und strich ihm das Haar aus den Augen.
„Vielleicht später."
    Daniels
ebenholzschwarze Brauen zogen sich zusammen. „Aber ich will jetzt gehen. Mir
ist heiß."
    „Ich kann ihn
hinbringen." Celluci breitete die Hände aus, als Nadine sich umdrehte, um
ihn anzusehen. „Ich habe nichts zu tun." Was insoweit die Wahrheit war.
Außerdem war ihm in den Sinn gekommen, daß Kinder, egal welcher Rasse, oft mehr
wußten, als Erwachsene ahnten. Wenn Henry ein alter Freund der Familie war,
dann konnte Daniel vielleicht einige dieser ärgerlichen Lücken füllen.
    „Können Sie
schwimmen?" fragte Nadine.
    „Wie ein Fisch."
    „Bitte, Mom."

Sie wog des
Wohlergehen ihres Kindes gegen dessen Sicherheit bei einem praktisch Fremden
ab. Man konnte ihm letzte Nacht eigentlich nicht vorwerfen. Männchen waren
nicht für ihre Taten verantwortlich, wenn ihr Blut kochte.
    „Mommy!"
    Und die
Herausforderung hatte ihm gewissermaßen eine Stellung im Rudel verschafft. „Na
gut."
    Daniel schlang die
Arme mit etwas, das einem Freudengebell sehr nah kam, um ihre Beine und hüpfte
davon, wobei er Celluci über die Schulter ein aufgeregtes „Komm schon!"
zurief, der in gemesseneren Schritten folgte. He'"
    „He!
    Er drehte sich um und
schaffte es kaum noch, das Handtuch zu schnappen, ehe es ihn ins Gesicht traf.
    Nadine grinste, ihre
Zunge ragte ein wenig zwischen ihren sehr weißen Zähnen hervor. „Das werden Sie
brauchen. Lassen Sie ihn keine Frösche fressen. Er verdirbt sich nur den
Appetit fürs Abendessen."
    „Weiß nicht. Er kommt
schon mein ganzes Leben lang."
    Also drei oder vier
Jahre. „Kommt er oft?"
    „Ja. Sehr oft."
    „Magst du Henry?"
    Daniel drehte sich um
und ging rückwärts den Weg entlang, während er durch einen wilden Schopf
mattschwarzen Haars zu Mike aufsah. „Klar. Er bringt mir Zeug mit."
    „Was denn?"
    „Action-Figuren.
Superhelden und so." Er runzelte die Stirn. „Sie sind aber trotzdem
furchtbar leicht zu zerkauen." Eine nackte Ferse stieß heftig in

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