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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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ein
Grasbüschel, und mit in der Luft rudernden Armen setzte er sich hin. Er knurrte
über das Ärger erregende Hindernis und nahm, nachdem er es vor weiteren
Versuchen gewarnt hatte, ihn zu Fall zu bringen, Mikes Hand.

„Bist du okay?"
    „Klar." Er rannte
ein Stück vor und kam dann zurück, nur um zu zeigen, daß er in Ordnung war.
„Ich bin schon tiefer gefallen."
    Mike schlug nach einer
Mücke. „Ist der Teich weit?" Er zog das zermatschte Insekt aus den Haaren
auf seinem Arm und wischte die Sauerei an seinen Jeans ab.
    „Nein." Drei
Sprünge bewiesen, daß ein überhängender Ast immer noch zu hoch für ihn war, und
er ging weiter.
    „Gehört er zum
Hof?"
    „Ja. Opa hat ihn vor
einer Zillion Jahren gegraben. Als Mommy noch klein war", fügte er hinzu,
nur für den Fall, daß Mike keine Vorstellung hatte, was eine Zillion Jahre
waren.
    „Geht Henry manchmal
auch mit dir schwimmen?"
    „Nein. Ich darf nachts
nicht schwimmen, wenn nicht alle dabei sind."
    „Ist Henry je bei Tag
hier?"
    Daniel seufzte und
starrte Mike an, als sei er eine Art Idiot. „Klar. Es ist doch Tag."
    „Aber Henry
schläft."
    „Ja." Ein
Schmetterling lenkte ihn ab, und er sprang ihm nach, bis er in eine der Pappeln
flog, die den Weg säumten, und dort blieb.
    „Warum geht er nie bei
Tag mit dir schwimmen?"
    „Weil er dann
schläft."
    „Immer, wenn du
schwimmen gehen willst?"
    Daniel rümpfte die
Nase und sah von dem Käfer auf, den er beobachtete. „Nein."
    Der Wachmann in Henrys
Haus hatte Mike bereits erzählt, daß Fitzroy sein Leben bei Nacht zu leben
schien. Bei Nacht zu arbeiten und am Tag zu schlafen war nicht ungewöhnlich,
aber zusammen mit all den anderen Stückchen und Teilchen - oder dem Fehlen von
Stückchen und Teilchen - half es mit Sicherheit nicht, den Argwohn zu
beschwichtigen. „Bringt Henry je jemanden mit?"
    „Klar. Er hat Vicki
mitgebracht."
    „Sonst jemanden?"
    „Nein."
    „Weißt du, was Henry
tut, wenn er zuhause ist?"

Daniel wußte, daß er
nicht erzählen sollte, daß Henry ein Vampir war, genausowenig wie er erzählen
sollte, daß sie Werwölfe waren. Es war eine der ersten Lektionen, die er
gelernt hatte. Aber der Polizist wußte von Fellgestalten, und er war ein Freund
Vickis, und sie wußte über Henry Bescheid. Also wußte Mike es vielleicht auch.
Daniel beschloß, auf Nummer Sicher zu gehen. „Das darf ich nicht sagen."
    Das klang
vielversprechend. „Was denn?"
    Daniel blickte finster
drein. Dieser Erwachsene war langweilig. Er wollte nur reden, und das hieß:
keine Fellgestalt. Vicki war viel lustiger gewesen; sie hatte Stöckchen
geworfen, die er holen konnte. „Sind Sie sauer auf Henry, weil er mit Ihrer
Gefährtin zusammen ist?"
    „Sie ist nicht meine
Gefährtin", fuhr Celluci ihn an, ehe ihm einfiel, daß es klüger gewesen
wäre, die Frage nicht zu beantworten.
    „Sie riechen aber
so." Er runzelte die Stirn. „Vicki aber nicht."
    Celluci mußte einfach
fragen. „Wie riecht sie denn?"
    „Wie sie selbst."
    Das ist nicht die Art von
Unterhaltung die man mit einem Sechsjährigen führen sollte, ermahnte sich
Mike, als der Weg sich auf eine kleine Wiese öffnete, an deren anderem Ende in
einer Senke der Teich blaugrün schimmerte.
    „Mann! Enten!"
Daniel zerrte seine kurze Hose herunter und raste schrill kläffend über das
Feld, sein Schwanz wedelte wild hin und her. Das halbe Dutzend Enten wartete,
bis er fast am Teich war, ehe es davonflog. Er stürzte ihnen spritzend und
bellend nach, bis sie hinter den Bäumen außer Sicht waren, dann setzte er sich
im seichten Wasser hin, trank kurz und blickte dann hechelnd zurück, um zu
sehen, ob sein Begleiter beobachtet hatte, wie er den Feind vertrieben hatte.
    Celluci lachte und hob
die kurze Hose auf. „Gut gemacht!" rief er. Er hatte ein abergläubisches
Prickeln im Rücken verspürt, als der junge sich das erste Mal verwandelt hatte,
aber es hatte sich nicht behaupten können. Während er über die Wiese ging,
beschloß er, Henry für den Nachmittag zu vergessen und sich einfach zu
amüsieren.
    „Ist es tief?"
fragte er, als er zum Teich kam.
    „Ungefähr so tief wie
Sie in der Mitte", erklärte ihm Daniel nach kurzer Musterung.
    Über ein Meter achtzig
war ganz schön tief für einen so kleinen Kerl. „Kannst du denn schwimmen?"

Daniel leckte sich
einen Wassertropfen von der Nase. „Klar", erklärte er entrüstet. „Ich kann
Hundepaddeln."
    „Glaubst du, wir
werden bis zum Abendessen fertig?" fragte Rose und wischte sich

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