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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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winkte zurück. „Waffenmagazine
sind alles, was sie je lesen. Ich sage ihnen ständig, sie brauchen eine
Bibliothek. Wahrscheinlich werde ich ihnen meine hinterlassen, wenn ich sterbe,
und sie wird dann zehn oder zwanzig Jahre herumstehen und veraltet werden, und
dann werden sie sie rauswerfen. Fahren Sie?"
    „Nein... "
    „Nein? Ich dachte,
jede Privatdetektivin hat ein sexy rotes Kabrio. Egal. Wir nehmen mein Auto.
Ich wohne in der Nähe." Ein plötzlicher Hagel von Schüssen erregte ihre
Aufmerksamkeit, und sie ging zum Fenster. „Ha! Ich habe ihm gesagt, er soll
sich keine Winchester kaufen, wenn er im Herbst am Wettbewerb teilnehmen will.
Er wird Monate

brauchen, um sich an
das aufgesetzte Zielfernrohr zu gewöhnen. Der Narr hätte auf mich hören sollen.
Robert!"
    Der Mann am Tisch sah
noch verblüffter aus, daß er direkt angesprochen wurde. „Ja?"
    „Wenn Gary kommt,
sagen Sie ihm, ich hätte gesagt, ich hätte's ihm gleich gesagt."
    „Klar, Bertie."
    „Seine Frau ist im
Pistolenschießstand", vertraute Bertie Vicki an, als sie zur Tür gingen.
„Sie kommen meist abends nach der Arbeit vorbei. Er haßt Waffen, aber er liebt
sie, also haben sie einen Kompromiß geschlossen; sie schießt nur auf Scheiben,
er sieht nicht zu."
    Berties Auto war ein
großer alter Country-Squire-Kombi, weiß mit holzfarbenen Armaturen. Die acht
Zylinder heulten auf, als sie auf die Bundesstraße abbogen, und beruhigten sich
zu einem beständigen Fünfundsiebzig-Stundenkilometer-Schnurren.
    Vicki versuchte, nicht
wegen der Geschwindigkeit - oder des Mangels derselben - herumzuzappeln, aber
die Zeit, die verstrich, nagte an ihr. Donalds Wunde würde wohl die Werwölfe
daran erinnern, warum sie nach Einbruch der Dunkelheit nahe beim Haus bleiben
sollten, aber sie verließ sich nicht darauf. Solange die Werwölfe auf ihrem
Recht bestanden, sich frei zu bewegen, brachte jeder Sonnenuntergang, jeder
Tag, den sie zur Lösung des Falles brauchte, einen weiteren von ihnen in
Gefahr. Wenn sie sie nicht davon überzeugen konnte, in Sicherheit zu bleiben,
und bisher hatte sie bemerkenswert wenig Glück dabei gehabt, dann mußte sie
diesen Kerl so schnell wie möglich finden.
    Ein Wagen fuhr vorbei,
laut hupend.
    „Ich wollte mir einen
Aufkleber für die Stoßstange besorgen, auf dem stand: ,Hupe meinetwegen und ich
schieße dir die Reifen weg', aber ein Freund hat es mir ausgeredet."
Bertie seufzte. „Eine Verschwendung natürlicher Ressourcen, mit einer solchen
Geschwindigkeit zu fahren." Sie fuhr nochmals 5 km/h langsamer, als sie
das sagte, nur um ihren Standpunkt klarzumachen.
    Vicki seufzte
ebenfalls, aber ihre Gründe waren andere.
     
    Vierzehn
    Bertie lebte in einem
kleinen Bungalow ungefähr zehn Fahrminuten vom Schießstand entfernt.
    Zehn Minuten, wenn jeder
andere gefahren wäre, seufzte Vicki im Stillen, als sie aus dem Wagen stieg
und der älteren Frau ins Haus folgte. „Dürfte ich Ihr Telefon benutzen, ich
rufe besser - oh, wie nenne ich Celluci? - meinen Fahrer an, um ihm zu
sagen, wo ich bin."
    „Das Telefon steht
gleich da." Sie wies ins Wohnzimmer. „Ich setzte nur einen Kessel für Tee
auf, falls Sie nicht lieber Kaffee möchten."
    „Das wäre mir
lieber."
    „Ist nur
Pulverkaffee."
    „Das ist prima.
Danke." Vicki war kein großer Kaffeesnob, und alles war besser als Tee.
    Das weiße
Tastentelefon, stand auf einem Stapel Zeitungen neben einem dick gepolsterten
Lehnsessel mit Blümchenmuster und passendem Fußschemel. Eine Stehlampe mit drei
beweglichen Lampen erhob sich hinter dem Sessel, und eine Fernbedienung für den
Fernseher lag auf einer breiten Armlehne, teilweise unter einer aufgeschlagenen
Fernsehzeitung begraben.
    Offenbar die
Kommandozentrale. Vicki tippte die Nummer der Heerkens ein und sah sich im
Wohnzimmer um, während sie wartete, daß jemand abnahm. Das Zimmer quoll über
von Büchern, auf Regalen, auf dem Boden, auf anderen Möbeln. Klassiker,
Liebesromane - sie entdeckte zwei von Elizabeth Fitzroy, Henrys Pseudonym -,
Krimis, Sachbücher. Vicki hatte schon Buchhandlungen mit weniger reichhaltigen
Sammlungen gesehen.
    „Hallo?"
    „Rose? Hier ist Vicki.
Ist Celluci noch da?"
    „Mhm, Tante Nadine hat
ihn zum Abendessen eingeladen. Ich hole ihn."
    Zum Abendessen. Vicki
schüttelte den Kopf. Das dürfte interessant werden, ein bißchen Alphamännchen-Gehabe
bei Hot dogs. Sie hörte Stimmen im Hintergrund, dann nahm jemand den Hörer.
    „Tolles Timing, wir
haben uns gerade zum Essen

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