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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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ich morgen mit dem Mechaniker reden." Sie stützte
die Ellbogen auf den Tisch und sah ihn an. „Du bist sehr verständnisvoll. Wenn
jemand meinen BMW zu Schrott gefahren hätte, würde ich toben."
    „450 Jahre verleihen
eine andere Einstellung zu Besitz", erklärte er. „Man lernt, sein Herz
nicht zu sehr an Dinge zu hängen."
    „Oder an
Menschen?" fragte Vicki leise.
    Sein Lächeln verzerrte
sich. „Es ist mir nie gelungen, das zu lernen. Obwohl ich es immer wieder
versuche."
    Vicki konnte sich
nicht vorstellen zuzusehen, wie jeder, an dem ihr etwas lag, alt wurde und
starb, während sie ohne sie weiterlebte, und fragte sich, woher er die Kraft
dazu nahm. Was sie auf die Frage brachte...
    „Wie geht es dir heute
abend?" Sie zupfte sanft an der Schlinge um seinen Arm.
    „Blaue Flecken am
Oberschenkel und am Kopf, die Schulter heilt." Es war eher frustrierend
als schmerzhaft. Besonders, wenn ihr Blut so nah war.
    „Du hast wieder diesen
Gesichtsausdruck."
    „Was denn für
einen?"
    „Als lauschtest du auf
etwas."
    Auf ihren Herzschlag.
Auf das Geräusch ihres Blutes, das direkt unter ihrer Haut pulsierte. „Ich gehe
jetzt besser."
    Sie stand mit auf.
    „Nein."
    Gerade rechtzeitig
dachte sie daran, nicht die Augenbrauen hochzuziehen. „Nein? Henry, du mußt
trinken, ich muß mich entspannen. Ich bin eine erwachsene Frau, und wenn ich
glaube, für dich noch ein paar Mundvoll meiner kostbaren Körpersäfte erübrigen
zu können, dann hast du nicht darüber zu streiten."
    Er öffnete den Mund,
schloß ihn wieder und gab nach. Die Heilung hatte alle Kraftreserven
aufgebraucht, die er gehabt hatte, und der Hunger war zu stark, um dagegen
anzukämpfen. Zumindest redete er sich das ein, als sie nach oben gingen.
    „Wie konntest du!
Verdammt, wie konntest du nur!" Barry Wu konnte sich nicht erinnern, je so
wütend gewesen zu sein. „Du gottverdammter, beschissener Mistkerl hast
tatsächlich geglaubt, daß ich so etwas tun würde!"
    Colin versuchte
verzweifelt, selbst die Beherrschung zu wahren, aber er fühlte, wie er auf
Barrys Zorn reagierte. Er war heute nacht für einen Sondereinsatz aus dem Wagen
abgezogen worden, und dies war die erste Gelegenheit, die sie zum Reden hatten.
„Wenn du doch nur zuhören würdest - ich sagte, ich habe nicht geglaubt, daß du
es getan hast!"
    Barry knallte die
flache Hand auf die Motorhaube von Colins Pick-up. „Aber du hast nicht
geglaubt, ich hätte es nicht getan. Es war eine Privatdetektivin aus Toronto
nötig, um dich davon zu überzeugen!"
    „Du mußt zugeben, daß
die Beweise... "
    „Einen Scheiß muß
ich!" Er stapfte ein halbes Dutzend Schritte weg, fuhr herum und kam
zurück. „Noch was - was hast du dir dabei gedacht, meine Wohnung zu
durchsuchen?"
    „Was? Sollte ich auf
meinem Arsch sitzen und darauf warten, daß der Typ wieder zuschlägt?"
    „Du hättest es mir
sagen können!"
    „Ich konnte es
dir nicht sagen!"
    „He!"
    Keiner von beiden
hatte das Auto kommen hören. Sie wirbelten herum, Schulter an Schulter,
duckten sich in Verteidigungsstellung und griffen nach den Waffen.
    Die keiner von ihnen
trug. Mike zog sardonisch eine Augenbraue hoch. Welch ein Glück für uns
alle. „Sie sollten sich einen anderen Platz für Ihren Streit suchen.
Polizisten, die einander auf dem Parkplatz der Wache anbrüllen, machen einen
schlechten Eindruck auf Zivilisten." Wenn er sich richtig erinnerte, hatte
ein Sergeant einmal dasselbe zu ihm und Vicki gesagt.

Weder Barry noch Colin
verschwendeten einen Augenblick darauf, sich zu fragen, woher der Fremde wußte,
daß sie Polizisten waren, sogar ohne Uniform. Sie waren jung. Sie waren noch
nicht lange bei der Polizei. Sie waren nicht dumm.
    „Nein, Sir!"
antworteten sie unisono und nahmen fast Haltung an.
    Mike unterdrückte ein
Lächeln. „Ich suche jemanden. Eine Frau. Sie heißt Victoria Nelson. Sie ist
Privatdetektivin aus Toronto. Sie arbeitet für irgendwelche Leute, denen eine
Schafzucht nördlich der Stadt gehört. Ich vermute, daß sie inzwischen Kontakt
zur Polizei aufgenommen hat, um Informationen zu bekommen. Können Sie mir
helfen?"
    Colin trat ans Auto
und versuchte, seine Besorgnis hinter einem neutralen Gesichtsausdruck zu
verstecken. „Entschuldigen Sie - warum suchen Sie sie? Steckt sie in
Schwierigkeiten?"
    Gleich beim ersten Mal
ein Volltreffer. Wahrscheinlich hat sie den armen Kerl für sich ins
Polizeiarchiv einbrechen lassen. „Ich bin ein Freund. Ich habe Informationen
über den Mann, mit dem sie

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