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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 02 - Blutspur
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kam
herein und setzte sich neben den weißen. Er wirkte alles andere als glücklich,
ihn zu sehen. Er sah auch größer aus, obwohl Mike das kaum glauben konnte. Er
rutschte ein wenig auf dem Stuhl hin und her. „Was für eine Hunderasse ist das
denn?"
    „Sie stammen von einer
obskuren europäischen Rasse von Jagdhunden ab. Wahrscheinlich haben Sie nie
davon gehört."
    „So etwas wie
Wolfshunde?"
    „Ungefähr, ja."
Sie zog einen Stuhl heran und setzte sich, wobei sie ihn unter einem merkwürdig
intensiven Blick festhielt. „Mein Name ist Nadine Heerkens-Wells, mein Mann
und ich leiten diesen Hof. Vicki arbeitet für uns. Gibt es etwas, das ich
wissen sollte, Detective?"
    „Nein. Es hat nichts
mit Ihnen zu tun." Genaugenommen hatte Celluci Schwierigkeiten, mit einer
Freundschaft zwischen dem Mann, für den er Henry Fitzroy hielt, und dieser Frau
umzugehen. Obwohl sie körperlich umwerfend war, mit dem in der Stirnmitte
spitz zulaufenden Haaransatz und den scharfen, beinahe exotischen
Gesichtszügen, verriet die Qualität ihrer Umgebung sie doch als armes weißes
Gesindel. Ihr zerknittertes ärmelloses Kleid sah aus, hatte wäre es gerade vom
Boden aufgehoben und übergeworfen worden. Hier liegt genügend Kram
verstreut, um ein halbes Dutzend Leute zu bekleiden, vorausgesetzt sie sind
nicht zu penibel in Bezug auf den Zustand ihrer Kleider. Keines der
Möbelstücke konnte weniger als zehn Jahre alt sein, Haarbüschel türmten sich in
jeder Ecke, und die gesamte Küche hatte das schäbige Aussehen, das andeutete,
daß Geld knapp war.
    Natürlich geben sie
vielleicht alles Geld, das sie übrig haben, für Hundefutter aus.
    Er hörte Schritte,
stand auf und wandte sich der Tür in den Flur zu.
    „In Ordnung, Celluci,
was ist los?" Vicki blieb kaum eine Handbreit vor seiner Brust stehen und
blickte in sein Gesicht. „Jemand sollte besser im Sterben liegen... " Und
ihr Tonfall ergänzte: oder jemand wird es tun.
    „Was ist mit deinem Kopf
los?"
    „Meinem was? Oh, das.
Ich hatte heute einen Autounfall. Ich vermute, ich bin auf das Armaturenbrett
aufgeschlagen." Die Finger ihrer rechten Hand hingen in der Luft genau
über der purpurnen und grünen Schwellung. „Das Krankenhaus sagt, es ist nur
eine Beule. Sieht übel aus, aber kein wirklicher Schaden." Sie kniff die
Augen zusammen, bei der Bewegung rutschte ihre Brille herunter. „Du bist
dran."
    Henry, der vor der
Küche stand, unterdrückte ein Lächeln. Offensichtlich glaubte Vicki, Mike
hätte das Recht, von dem Unfall zu erfahren. Während sie es ihm erzählte,
verschwand die Drohung aus ihrer Stimme und Gestik. Kaum war sie fertig, war
sie wieder da.
    Mike holte tief Luft
und stieß sie langsam wieder aus. „Können wir irgendwo ungestört miteinander
reden?"
    „Ungestört?"
    Celluci warf einen
Blick auf Henry. „Ja. Ungestört. Wie in: Ich möchte allein mit dir reden."
    Sie runzelte die
Stirn. Diesen Blick hatte sie schon gesehen. Höflich gesprochen hieß das, er
war bereit, eine Verhaftung vorzunehmen. Warum sollte er das mit Henry
vorhaben? „Wir werden nach draußen gehen."
    „Ich dachte, du siehst
im Dunkeln nichts?"
    „Ich weiß, wie du
aussiehst." Sie packte seinen Arm direkt oberhalb des Ellbogens und schob
ihn zur Tür, wobei sie im Gehen ein: „Ich bleib' nicht lange" in den Raum
warf.
    Als sie draußen waren,
reckte sich Peter und sagte: „Ich frage mich, warum sie nicht das Wohnzimmer
benutzen wollte?"
    Henry grinste. „Wo du
jedes Wort hättest hören können?"
    „Also... "
    „Vicki hat eine
ziemlich gute Vorstellung davon, wie gut die Werwölfe hören können." Er
trat zum Fenster und starrte über den dunklen Rasen auf Mikes Wagen. „Und sie weiß, wie gut ich höre."
    „Nun?"
    Er trommelte mit den
Fingern aufs Lenkrad. Wo sollte er anfangen? „Es geht um deinen Freund
Fitzroy."

Vicki schnaubte. „Ach
was."
    „Ich habe ein bißchen
seinen Hintergrund überprüft... "
    „Du hast was?"
    Er ignorierte die
Unterbrechung und fuhr fort: „... und da gibt es eine Reihe von Diskrepanzen,
von denen ich glaube, daß du davon wissen solltest."
    „Und ich vermute, du
hattest einen guten Grund dafür, deine Polizeibefugnisse so zu
mißbrauchen?" Die Anspannung in ihrem Kiefer zog an ihrer Schläfe,
verstärkte den Schmerz und breitete ihn über ihren ganzen Schädel aus, aber
Vicki wagte nicht, die zusammengebissenen Zähne zu lösen. Wenn Celluci Henrys
Geheimnis herausgefunden hatte, dann mußte sie davon wissen und konnte

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