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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Feuerschutztür, durch die er gerade gekommen
war. Es muß doch irgendein Muster geben. Niemand, noch nicht einmal im
zwanzigsten Jahrhundert, würde ein Haus völlig zufällig durchnumerieren.
    Eine Kreuzung im Korridor führte die Zahlen in zwei
verschiedenen Richtungen weiter. Henry blieb stehen. Da waren Stimmen und sie
sauten Dinge, die er nicht ignorieren konnte.
    „Nun, was erwartest du denn, wenn du den Namen
eines Dämonenfürsten im Tempel seiner Gemahlin ausrufst?"
    Tempel? Gemahlin? Gab es jetzt auch noch andere
Gruppen, die in Dämonenbeschwörungen verwickelt waren, oder war seine Annahme,
daß nur eine Person daran beteiligt war, von Anfang an falsch gewesen? Er hatte
nicht die Zeit, um das zu überprüfen. Er konnte es sich nicht leisten, es nicht
zu tun.
    Den Seitenkorridor entlang, um eine Ecke herum und
hinter der Tür am Ende des Ganges war ein Lichtschein. Dort schienen mehrere
Leute gleichzeitig zu reden.
    „Ich vermute, das heißt, daß der Dämon Elias
hat?"
    „Gut geraten. Was werdet ihr jetzt machen?"
    „Was können wir machen? Wir warten."
    „Du kannst ja warten", erhob sich eine dritte
Stimme aus dem Tumult, „aber Lexi versetzt der Statue einen Tritt und brüllt,
so laut sie kann: ,Ashwarn, Asharn, Ashwarn, gib ihn zurück!'"
    Henry blieb stehen, die Hand am Türgriff. Es waren
sechs Leben im Raum und keine dämonische Präsenz zu spüren. Was ging da vor?
    „Nichts geschieht."
    „Was meinst du damit: nichts?"
    „Genau das, was ich sagte: nichts." Die junge
Frau, die am Kopfende des Tisches saß, bemerkte, wie Henry dort stand,
blinzelnd auf der Türschwelle, und lächelte. „Hi. Sie sehen aus, als ob Sie
sich verirrt hätten."
    Sie spielten ein Spiel. Soviel konnte er aus dem
Haufen leuchtend bunter Würfel schließen. Aber ein Spiel, bei dem Dämonen
beschworen wurden? „Ich suche die Studentenakten..."
    „Mensch, da sind Sie hier total verkehrt." Ein
großer junger Mann kratzte seine dunklen Stoppeln. „Sie brauchen das WOB."
Angesichts von Henrys verständnisloser Miene grinste er und fuhr fort: „Das
West Office Building, WOB, dort ist der ganze Kram."
    „Ja, aber das WOB macht um fünf zu." Einer der
anderen Spieler stellte vorsichtig die kleine Zinnfigur, die sie in der Hand
hielt, auf den Tisch und sah auf ihre Uhr. „Es ist acht Minuten nach elf. Da
wird keiner mehr sein."
    Acht nach elf. Noch mehr Zeit mit einer fruchtlosen
Suche verschwendet.
    „He, schauen Sie nicht so verstört, Mann.
Vielleicht können wir Ihnen helfen."
    „Vielleicht können wir weiterspielen?"
murmelte einer der anderen. Der Rest ignorierte ihn.
    Warum nicht? Schließlich suchte er nach einem Mann,
der Dämonen beschwor. Die Verbindung war da, wenn auch nur dürftig. „Ich suche
nach Norman Birdwell."
    Die junge Frau am Kopfende des Tisches verzog den
Mund. „Warum?" fragte sie. „Schuldet er Ihnen Geld?"
    „Sie kennen ihn?"
    „Leider." Die Gruppe sprach das Wort unisono
gedehnt aus.
    Sie hätten gelacht, aber Henry war an dem Tisch,
bevor der erste Laut herauskam. Sie blickten einander statt dessen in nervösem
Schweigen an, und Henry konnte sehen, wie die Erinnerung an neun Leichen, denen
man die Kehle herausgerissen hatte, in ihrem Gesichtsausdruck aufstieg. Er
konnte eine Gruppe dieser Größe nicht zwingen, er konnte nur hoffen, daß sie
noch jung genug waren, um auf Autorität zu reagieren.
    „Ich brauche seine Adresse."
    „Wir, äh, haben einmal bei ihm zu Hause gespielt.
Grace, hast du sie dir nicht aufgeschrieben?"
    Sie sahen alle zu, während Grace, die junge Frau am
Kopfende des Tisches, ihre Papiere durchsuchte. Sie schien alles aufgeschrieben
zu haben. Henry bezwang den Drang, ihr beim Suchen zu helfen.
    „Steckt Norman in Schwierigkeiten?"
    Henry hielt den Blick weiter auf die Papiere
gerichtet und versuchte, das, was er brauchte, durch Willenkraft zu zwingen,
sich finden zu lassen. „Ja."
    Die Spieler, die ihm am nächsten waren, rückten von
ihm ab, da sie den Jäger erkannten. Eine Sekunde später entschieden sie mit der
Arroganz der Jugend, daß sie unmöglich die Beute sein könnten, und rückten
wieder zurück.
    „Wir, äh, haben aufgehört, mit ihm zu spielen, weil
er die ganze Sache zu ernst nahm."
    „Ja, er hat angefangen, sich zu benehmen, als ob
dieses ganze Zeug wahr wäre. Als ob er an jeder Straßenecke auf Zauberer und
Krieger und langbeinige Monster stoßen würde."
    „Er ist so ein Blödmann."
    „Es ist nur ein Spiel."
    „Es ist ein Spiel, das

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