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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 01 - Blutzoll
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Pentagramm gepinkelt
habe."
    Norman starrte Coreen einen langen Augenblick an,
seine Hände strichen am dunklen Ledereinband des Zauberbuchs auf und ab. „Das
würdest du nicht tun", sagte er schließlich.
    „Wart's ab."
    Es mochte das Lächeln gewesen sein, es mochte der
Ton ihrer Stimme gewesen sein, aber Norman beschloß jedenfalls, kein Risiko
einzugehen.
    Vicki verlor während des Losbindens erneut das
Bewußtsein und kam erst wieder zu sich, als Coreen, wieder an ihren Stuhl
gefesselt, sagte: „Was ist mit ihr?"
    Norman veränderte seinen Griff am Gewehr leicht.
„Es spielt keine Rolle, sie wird sowieso bald tot sein."
    Vicki begann allmählich wirklich zu befürchten, daß
er recht hatte. Sie hatte einfach keine Reserven mehr, auf die sie
zurückgreifen konnte und jedes Mal, wenn sie sich aus der Dunkelheit
herausgekämpft hatte, schien die Welt ein wenig weiter weg zu sein. Okay, wenn
ich. auf jeden Fall tot bin, und ich schreie und er erschießt mich, dann werden
die Nachbarn die Polizei rufen - auf dem Ding ist kein Schalldämpfer
aufgeschraubt. Natürlich könnte er mich auch einfach noch einmal auf den Kopf
schlagen. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Wenn ich Coreen dazu bringen
könnte, auch zu schreien, könnte ihn das. soweit durchdrehen lassen, daß er
eine von uns erschießt.
    Coreen, so sehr das Mädchen auch an Vampire und Dämonen
und wer weiß was sonst noch glauben mochte, verstand nicht wirklich, was bald
geschehen würde. Aber schließlich ist das nicht ihre Schuld. Ich habe es ihr
nicht erzählt.
    Sie wog Coreens Leben gegen das Leben der Stadt ab.
Es war keine Entscheidung, die zu treffen sie das Recht hatte. Sie traf sie
trotzdem. Tut mir leid, Coreen.
    Sie befeuchtete ihre Lippen und holte so tief Luft,
wie sie konnte. „Cor..." Der Gewehrkolben traf den Boden nur Zentimeter
von ihrer Nase entfernt, die Metallplatte knallte gegen die Fliesen. Das
Geräusch und die Vibration trieben den Rest ihres sorgfältig aufgesparten Atems
in einem fast lautlosen Schmerzensschrei heraus. Gott sei Dank, war das Ding
gesichert...
    „Klappe", erklärte Norman ihr freundlich.
    Sie hatte keine andere Wahl, als ihm zu gehorchen,
da die Dunkelheit sie wieder überrollte.
    Norman blickte sich in seinem Appartement um,
außerordentlich zufrieden mit sich selbst. Bald würden all die Leute, die ihn
für einen Niemand, ein Nichts hielten, bezahlen. Er streckte eine Hand aus und
streichelte das Buch. Das Buch hatte das gesagt.
    22:43. Zeit, um damit zu beginnen, das Pentagramm
zu malen. Es war wesentlich komplizierter als die Form, die er gewöhnlich
benutzte und er wollte sichergehen, daß er es richtig machte.
    Dies würde die großartigste Nacht seines Lebens
werden.
     
    Fünfzehn
    Sie wußte es besser, als sich fremden Männern in
Autos zu nähern. Sie war mit Horrorgeschichten über Entführung und
Vergewaltigung und jungen Frauen, die man Wochen später verwesend in Bewässerungsgräben
fand, großgezogen worden. Sie reagierte trotzdem auf das Rufen, da die
Warnungen ihrer Mutter in diesem Augenblick ihre Macht über sie verloren
hatten, als sie in die Augen des Fremden blickte.
    „Die Büros der Verwaltung, wo sind sie?"
    Sie wußte, wo die Verwaltungsbüros waren, zumindest
glaubte sie das - tatsächlich war sie sich nicht mehr sicher, was sie überhaupt
dachte. Sie befeuchtete ihre Lippen und schlug vor: „Das Ross Building?"
Sie hatte ein Büro im Ross gesehen, vielleicht mehr als einmal.
    „Und das ist wo?"
    Sie drehte sich halb um und zeigte in die Richtung.
Einen Augenblick später fragte sie sich, warum sie mitten auf dem St. Lawrence
Boulevard stand und auf ein Paar Rücklichter starrte, die auf den Campus fuhren
-und warum sie ein vages Gefühl der Enttäuschung empfand.
    Henry studierte die Hinweistafel und runzelte die
Stirn. Nur eines der hier aufgeführten Büros könnte das haben, was er brauchte:
Das Büro für Studienpläne, S302. Er spürte eine Reihe von Leben im Gebäude verstreut,
aber er würde sich um sie kümmern, wenn er mußte.
    22:32. Die Zeit lief ihm davon.
    Die dämmrige Beleuchtung war ein Segen, und wenn
irgend jemand hingesehen hätte, hätte er nur einen dunkleren Schatten gesehen,
der den schattigen Korridor entlanghuschte.
    Die erste Treppe, die er fand, brachte ihn nur in
den zweiten Stock. Er fand eine weitere, fand den dritten Stock und begann den
Zahlen zu folgen, die auf die Türen gemalt waren. 322, 313, 316... 340? Er
drehte sich um und starrte auf die

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