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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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konnte ignoriert werden.
    Nummer neun wandte sich wieder dem Riegel zu und
versuchte, seine Finger darum zu legen.

Das Schlimmste war nicht die
totenbleiche Haut, auch nicht die grün lich
schwarzen Lippen und Fingerspitzen, noch nicht einmal die Heftklammernaht auf
der Stirn. Selbst die deutlichen Anzeichen dafür, daß hier die Verwesung gesiegt hatte, waren es nicht. Das Schlimmste war
die Tatsache, daß jemand darin
gefangen war; daß in dieser Ruine nicht nur ein Intellekt existierte, sondern auch eine Persönlichkeit.
    Heftig
zitternd - Grauen, Abscheu und Mitleid hielten sich hier etwa die Waage -
stützte Celluci mit der linken Hand seine Rechte, die die Waffe hielt, flüsterte hastig und mit trockenen
Lippen ein Ave Maria und schoß. Der erste Schuß verfehlte sein Ziel. Die zweite
Kugel streifte die Kreatur an der Rückseite des Schädels mit solcher
Wucht, daß sie her umgewirbelt und über die
Wölbung aus rostfreiem Stahl, den Deckel der Isolierbox, geschleudert wurde. Gelegenheit für einen dritten Schuß er hielt
Celluci nicht mehr.
    Der
Schlag traf ihn knapp unterhalb der Schulter und schleuderte ihn gegen das Trio von Sauerstofflaschen unter dem
Fenster. Er verlor die Pi stole, bekam vage mit, wie diese über den
Fußboden rutschte, und sah dann Vicki um
das Fußende der Isolierbox herumstürmen, die Taschenlampe wie eine Keule hoch
über dem Kopf erhoben.
    Vicki hatte seltsam teilnahmslos zugesehen, wie Celluci
sich der Krea tur näherte. Es kam ihr so vor, als wäre
beim Erscheinen der Kreatur in der Tür, als sie erkannte, was sie war,
erkannte, was sie nicht war, ein Uberlastungsschutzschalter
in ihr umgelegt worden, so daß sie nicht mehr reagieren,
sondern nur noch abwarten konnte. Ihr Mund hatte zwar Ant worten
auf Cellucis Kommentare gegeben, aber es schien, als sei ihr Ver stand
vom Körper losgelöst. Nach dem inneren Aufruhr der letzten Tage, den
Anschuldigungen und Gegenanschuldigungen und der allgemeinen Hysterie,
waren die Ruhe und der Frieden irgendwie ganz angenehm. Vick i
hielt den Strahl ihrer Taschenlampe auf die Kreatur gerichtet, die dort immer weiter voran schlurfte,
und lehnte es ab darüber nachzudenken, worauf
sie eigentlich wartete.
    Vicki glaubte verstanden zu haben, warum Celluci ein
Offnen der Iso lierbox verhindern wollte, aber es schien
ihr nicht möglich, es nachzu fühlen. Sie hörte ihn etwas sagen, aber die Worte
verhedderten sich in einander und ergaben
keinen Sinn. Als ihr Freund die Pistole zog, ver spürte Vicki nichts als leise Verwunderung.
    Als der erste Schuß fiel, verkrampften sich
Vickis Muskeln, und in ih rem Schädel wurde ihr Hirn von einer
Seite zur anderen geschleudert. Der Lärm des zweiten
Schusses zerrte Vicki gewaltsam aus dem Mause loch, in das sie
sich verkrochen hatte, und rüttelte sie wach.
    Sie sah
den Arm der Kreatur hochgehen, sah, wie Celluci zurückge schleudert wurde, und setzte sich in Bewegung,
noch ehe der Freund auf dem Boden
aufgeschlagen war. Sie leuchtete sich den Weg aus, bis sie nahe genug herangekommen war, um blind agieren zu
können. Dann hob sie die schwere
Taschenlampe wie eine Keule und ließ sie mit aller Macht herabsausen. Der Aufprall der Lampe fühlte sich
eigenartig gedämpft an.
    Vicki
war der Kreatur so nah gekommen, daß deren leicht süßlicher Gestank nach verwesendem Fleisch sie einhüllte -
aber wirklich sehen konnte sie sie
nicht. Danken wir Gott für kleine Wohltaten. Schon von wei tem hatte die Kreatur grauenhaft genug ausgesehen.
Leider sah sie so aber auch den Schlag nicht kommen.
    Da sie, den Verlust der Taschenlampe und damit ihres
Sehvermögens mehr fürchtend als den Fall, nur einen Arm zum Halten ihres
Gleichge wichts
hatte, stürzte sie hin. Sie schlug hart auf, rollte sich ab und stieß sich ihr
verletztes Handgelenk am Fußboden.
    Celluci hörte Vickis Schmerzensschrei, als er sich gerade
selbst erneut auf die Kreatur werfen wollte. Was soll
das? kreischte der Teil seines Kop fes, der noch rational denken konnte. Keine
ganz unberechtigte Frage, wie Celluci
zugeben mußte, aber er konnte ihr wirklich nicht mehr richtig Beachtung
schenken. Dafür war die Nacht zu lang gewesen.
    Mit einem dumpfen Klatschen rammte Celluci der Kreatur
seine Schulter
in die Rippen und trieb sie so zurück in Richtung der Tür. In einander verschlungen gingen die beiden zu Boden
und rollten ein Stück. Celluci verlor
jedes Gefühl dafür, wie die Zeit verging, jedes Gefühl dafür, wo er war, jedes
Gefühl dafür, wer

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