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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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im Vorteil
sein müssen!"
    „Ich bin immer
noch erstaunt darüber, daß er überhaupt laufen lernte!"
    „Au!" Donald griff sich theatralisch
ans Herz. „Ins Mark!" Als Cathy ihm weiter ungerührt den Rücken zukehrte,
verdrehte er die Augen und schlug zwei weitere Computertasten
an. „Wie es schmerzt, wenn man ins Mark getroffen durchs Leben gehen muß! Senk
das rechte Bein."
    Das rechte Bein in der Box gab der
Schwerkraft nach und fiel.
    „Linkes Bein hoch. Ich habe das Gefühl, Nummer zehn ist es!
Sie ist unser Baby. Sie wird uns reich und berühmt machen."
    Catherine runzelte die Stirn und ging durch den Raum, um
nach Num mer neun zu schauen. Nach ihrem Geschmack war in letzter
Zeit zu oft die Rede von Ruhm und Geld. Wissenszuwachs
sollte Lohn an sich sein, wer auf materiellen Gewinn aus war,
der verwässerte nur die Forschung. Cathy war bereit zuzugeben, daß Nummer zehn,
was experimentelle Da ten betraf, einen riesigen Fortschritt
bedeutete - aber doch bei weitem nicht das Beste, was sie erreichen konnten!
    Es gab
etwas, das sie unbedingt tun mußte.
    Die
Notwendigkeit war so zwingend, daß die Frage, worum es eigent lich
ging, erst einmal in den Hintergrund trat.
    „Ich
bin erstaunt, daß Ihre Mutter Ihnen nichts von all dem gesagt hat!"
Dr. Friedman blickte auf Marjorys Krankenakte und rückte ihre Brille
zurecht. „Wir hatten die Diagnose schon vor sieben Monaten!"
    Vickis
Miene veränderte sich nicht; nur in ihrem Unterkiefer zuckte ein Muskel. „Wußte sie, wie es ihr ging?" Sie
- das konnte sich auf irgend eine
Mutter beziehen, auch wenn die damit geschaffene Distanz eine Il lusion war und nicht wirklich half. „Daß ihr Herz
sie jederzeit im Stich lassen konnte?"
    „Ja. Wir hatten uns sogar entschieden, den Fehler
operativ korrigieren zu lassen, aber ..." Die Ärztin zuckte die
Achseln. „Sie wissen ja, wie diese Din ge immer wieder
aufgeschoben werden, weil in den Krankenhäusern an al len Ecken und Enden
gespart werden muß."
    „Wollen Sie damit sagen, daß die Einsparungsmaßnahmen sie
getötet haben?" Die Worte klangen wie geschliffenes Glas.
    Dr. Friedman schüttelte den Kopf und versuchte, weiter
so ruhig wie möglich zu sprechen. „Nein. Herzversagen hat ihre Mutter
umgebracht. Sie hatte schon ihr Leben lang eine Herzschwäche, und dann hat
irgend wann
einmal ein alternder Muskel das nicht mehr ausgleichen können."
    „Ist das
normal?"
    „Normal war es
nicht..."
    Vicki unterbrach die andere Frau mit einer abrupten
Geste. „War die Krankheit so ungewöhnlich, daß jemand Anlaß
gehabt haben könnte, die Leiche zu stehlen, um das Herz untersuchen zu können?"
    „Nein. Tut mir
leid."
    „Ich würde gern die Unterlagen
sehen."
    Mit hochgezogenen Brauen starrte Dr. Friedman auf den
braunen Schnellhefter, ohne ihn wirklich wahrzunehmen. Eigentlich
war die Akte vertraulich, aber Marjory war tot, und es konnte ihr egal sein.
Ihre Toch ter
dagegen lebte noch, und wenn es half, diese Tochter zu heilen, die krampfhaft den Tod der Mutter leugnete, dann war
die Ärztin gerne bereit, auf Vertraulichkeit zu pfeifen. Nicht, daß die Akte
etwas enthalten hätte, was sie nicht schon ausgeplaudert hatte! Dr. Friedman
waren alle Einzelheiten mit einer
furchterregenden und zugleich chirurgischen Präzision förmlich aus dem Hirn
geklaubt worden. Die Ärztin kam zu einem

Entschluß, nickte, schob die
Akte über den Tisch und fragte: „Kann ich noch etwas für Sie tun?"
    „Danke" Vicki schob den Ordner in ihre Tasche und
stand auf. „Wenn ja, melde ich mich."
    Das war nicht das, was die Ärztin im Sinn gehabt hatte,
und so versuchte sie es noch einmal. „Haben Sie mit jemandem
über Ihren Verlust geredet?"
    „Meinen Verlust?" Vicki lächelte. „Ich rede über
nichts anderes!" Mit einem Nicken, mit dem sie die ältere
Frau eher zu entlassen als sich von ihr zu verabschieden schien, ging Vicki aus
dem Büro.
    Als sich die Tür hinter Marjory Nelsons Tochter schloß,
befand Dr. Fried man betrübt, .Verlust" sei wohl
wirklich nicht das passende Wort gewesen.
    Fast! Fast hielt sie die Erinnerung in Händen. Da war
etwas, das sie unbedingt tun mußte. Unbedingt.
    „Cathy? Sie hat ein Geräusch gemacht."  
    „Was für eins? Hat sich Gewebe gedehnt? Haben die Gelenke
geknackt? Was für ein Geräusch?"
    „Wie von einer
Stimme."
    Catherine seufzte. „Donald ..."
    „Nein, wirklich!" Donald trat ein paar Schritte
zurück, in den Händen noch das T-Shirt, das er über elektronisch gehobene Arme

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