Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
Vom Netzwerk:
ha ben. Aber sie waren ein Anfang, und so zog
Vicki Papier und Kugelschrei ber aus den Tiefen ihrer
Umhängetasche. „Diese Tests hatten mit dem Herzfehler meiner Mutter zu tun?"
    „Ja. Ich praktiziere zwar schon lange nicht mehr als
Ärztin, bin aber ausgebildete Medizinerin, und ihre Mutter,
die verständlicherweise sehr beunruhigt war, wollte gern eine
zweite Meinung hören."
    „Was haben Sie ihr
gesagt?"
    „Daß
sie ohne eine Operation vielleicht noch sechs Monate zu leben hätte. So
ungefähr hatte ihr das ihre eigene Ärztin auch schon gesagt."
    „Warum hat sie
sich nicht operieren lassen?"
    „So einfach ist das nicht", sagte Dr.
Burke, lehnte sich zurück und fal tete die Hände. „Es gibt
bei diesen komplizierten Operationen immer

Wartelisten, besonders, wenn
wie bei Ihrer Mutter eine Transplantation erforderlich
ist. Bei den momentanen Sparmaßnahmen ..."
    Vickis Kugelschreiber bohrte sich durch das Papier, und
ihre Stimme klang gepreßt. „Das sagte auch Dr.
Friedman." Meine Mutter starb an gott verdammten
Sparmaßnahmen. „Ich möchte die Kopien sehen."
    "Von den Tests? Ich habe keine aufgehoben. Ich gab
Ihrer Mutter Kopi en, die sie, wie ich denke, der behandelnden Ärztin gab, und sah
keine Notwendigkeit, selbst einen Satz zu behalten." Dr. Burke runzelte
die Stirn. „Ich tat für sie, was ich konnte.
Stellen Sie meine Diagnose in Fra ge,
Ms. Nelson?"
    „Nein. Natürlich nicht." Sie waren also für sie
da und ich nicht. Aber dar um geht es jetzt nicht. „Wer
wußte sonst noch von diesen Tests?"
    „Warum?"
    Die Frage kam nicht überraschend, und Vicki wurde klar,
daß sie im wesentlichen als Reaktion auf ihren eigenen, äußerst aggressiven
Tonfall gestellt worden war. Sie selbst hätte genauso reagiert,
wenn ihr jemand mit solcher Wucht eine Frage ins Gesicht
geschleudert hätte. Prima Ver hörtechnik, Nelson! Du
hast wohl alles vergessen, was du je gelernt hast! Viel leicht
hätte sie doch lieber Mike mitnehmen sollen. Vielleicht konnte sie nicht
mehr klar denken? Nein, ich brauche niemanden zum Händchenhal ten.
Ich kann mit Wut umgehen. Sie war eine der Besten gewesen;
Jahr gangserste, das Goldkind der Metropolitan Police. Vicki
holte einmal tief Luft und gab sich Mühe, zumindest nach außen den Anschein von Pro fessionalität zu wahren. „Die Leiche meiner
Mutter ist weg, Dr. Burke. Ich habe
vor, sie wiederzufinden, und alles, was Sie mir sagen können, kann dabei
nur hilfreich sein."
    Dr. Burke beugte sich vor, beide Hände flach auf dem
Schreibtisch. „Sie meinen also, die Leiche sei von jemandem geraubt worden, der
wußte, daß Ihre Mutter sterben würde?"
    Da Celluci immer behauptete, sie könne schlecht lügen,
beschloß Vick i, dies erst gar nicht zu versuchen. Sie sah
Dr. Burke direkt in die Augen und sagte einfach: „Ja. Das meine
ich."
    Kurz erwiderte Dr. Burke Vickis Blick, dann ließ sie sich
wieder zurück sinken. „Außer von mir und Dr. Friedman kann
ich das mit Sicherheit nur von Mrs. Shaw sagen, auch wenn
wahrscheinlich ist, daß Dr. Fried mans Sprechstundenhilfe
es wußte. Ich habe es niemandem gesagt. Viel leicht wußte es
Mrs. Shaw, und dann könnte es ihre Mutter natürlich Freunden gegenüber
erwähnt haben."

„Mir gegenüber hat sie es nie
erwähnt", fauchte Vicki und preßte dann fest die Lippen zusammen, weil sie sich davor fürchtete,
was sie sonst viel leicht noch sagen könnte.
Sie hatte gar nichts sagen wollen!
    „Da wir die Geräte der Universität benutzten", fuhr
Dr. Burke fort und schenkte Vickis Ausbruch gnädig keinerlei Beachtung, „kann ich
nicht garantieren, daß niemand von den Tests wußte. Das verstehen Sie."
    „Ja." Ein Wort, das schien ungefährlich.
Schade nur, daß sie damit nicht auskommen würde! Jede Silbe,
die sie aussprach, war aufgeladener als die vorangegangene,
und es schien, als könne sie so gar nichts dage gen tun. „Ich muß mit den Mitgliedern
Ihrer Fakultät sprechen, mit de nen meine
Mutter häufig zu tun hatte."
    „Das wären alle", sagte Dr. Burke trocken. „Aber Sie
denken doch si cher nicht, daß jemand aus meiner Fakultät
verantwortlich ist?"
    „Das sind die
ersten, die ich überprüfen sollte, finden Sie nicht auch?"
    Eine Gegenfrage als Antwort auf eine Frage! Nicht schlecht, Ms. Nelson, aber ich habe nicht vor, die Oberhand zu
verlieren. „Mich interessiert, war um Sie das so sehen."
    Da sie sich lediglich auf einen mitternächtlichen Besuch
berufen konnte, der auf jeden Fall unerwähnt bleiben

Weitere Kostenlose Bücher