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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 04 - Blutpakt
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als
sie dem Anschein nach hätte sein dürfen.
    Plötzlich wurde Vicki klar, daß Mike ihr gerade eine
Frage gestellt hat te, von der sie kein Wort verstanden hatte.
„Entschuldige!" sagte sie und schob die Brille so
heftig auf dem Nasenrücken zurecht, daß sich die Pla stikränder
in ihre Haut bohrten.
    Mike wechselte einen Blick mit Henry. Vicki bekam zwar
den Inhalt dieses Blickes nicht recht mit, aber die Möglichkeiten, die er barg,
miß fielen ihr. Einzeln konnte sie mit den beiden fertig
werden, aber eine Einheitsfront der beiden Freunde, ganz gleich in welcher
Frage, war im Mo ment einfach zuviel.
    „Ich habe", wiederholte Celluci unbewegt, „nach Dr.
Burkes Doktoran den gefragt. Du sagtest, sie hätte ein paar.
Ist es irgendwie drin, daß die die eigentliche Arbeit machen und sie sie nur
beaufsichtigt?"
    „Das kann ich mir nicht vorstellen. Als ich noch einmal
bei Mrs. Shaw vorbeiging, um mir die Liste mit den
vereinbarten Terminen geben zu lassen, hat sie mir gesagt, was diese Studenten
machen. Eine beschäftigt sich mit Bakterien, zwei haben irgend
etwas mit Computern zu tun und einer - und hier zitiere ich
fast wörtlich - ist ein Typ, der so recht nichts gebacken kriegt und sich nicht
entscheiden kann, was er eigentlich will. Ich ...", Celluci öffnete den Mund, aber Vicki war schneller
und korrigierte sich selbst, ehe er etwas sagen konnte, „wir prüfen das morgen
genauer."
    Mit einer Miene, die Vicki als seine Jagdmiene kannte,
beugte Henry sich vor. „Du hegst einen Verdacht gegen Dr.
Burke?"
    „Ich weiß nicht, was ich von Dr. Burke halten soll."
Wenn Vicki an das Gespräch zurückdachte, konnte sie sich an
nichts anderes erinnern als an die Stimme der Wissenschaftlerin,
die leise sagte: „Es ist ganz erstaun lich, wie ähnlich
Sie Ihrer Mutter sind!" Eine zu jeder Zeit und
nun erst recht völlig unerhebliche Feststellung: Vickis Mutter war
tot. „Die nötige Arroganz hat sie, das kann man wohl sagen, die Intelligenz
auch und die Ausbildung - aber alle loben sie immer als brillante
Verwaltungsfach frau." Vicki zuckte die Achseln und
wünschte, sie hätte das nicht getan; auf ihren Schultern
schienen Bleigewichte zu lasten. „Sie bleibt auf der

Liste der Verdächtigen, bis wir wissen, daß sie es nicht getan hat. Aber Dr. Devlin können wir meiner Meinung nach streichen."
    „Warum?"
    „Weil der die Arbeit nicht hätte
geheimhalten können. Wenn er so etwas" - in Vickis Mund hörte es
sich an wie ein Fluch - „täte, dann könn te er einfach nicht
anders, er müßte es der ganzen Welt mitteilen. Außer dem
ist er, soweit ich das verstanden habe, gläubiger irischer Katholik, und die
hatten ja bis vor kurzem sogar mit Autopsien noch so ihre Probleme."
    „Er ist aber auch Wissenschaftler", gab
Mike zu bedenken. „Außerdem könnte er dir etwas vorgespielt haben."
    „Die ganze Welt ist eine Bühne", ergänzte Henry,
„und wir nur Schau spieler."
    Mike verdrehte die
Augen. „Was soll das denn heißen?"
    „Das heißt, daß die Verantwortlichen für diese Arbeit
natürlich lügen werden, wenn ihr mit ihnen redet."
    „Genau aus dem Grunde trägt man Indizien zusammen: um
die Lügner zu überführen. Heute nacht wissen wir bereits mehr, als
wir letzte Nacht wußten, morgen werden wir mehr wissen als
heute, und am Ende kommt die Wahrheit ans Licht. Nichts bleibt verborgen."
    Wir haben nicht unendlich viel Zeit, hätte
Henry gern eingewandt. Jeder Augenblick, der vergeht,
zehrt an ihr. Wie lange noch und es ist nichts mehr von
ihr übrig als eine Mission? „Wir brauchen eine
Pistole, die noch raucht", sagte er statt dessen.
    Mike schnaubte ungläubig. Aus Henrys Mund klang der Satz
völlig lä cherlich. „Sie haben sich ja wirklich mit der einschlägigen
Literatur befaßt!"
    Henry
ignorierte ihn. „Ich werde den anderen aufspüren; den Mann, der den Teenager ermordet hat. Vergangene Nacht
hielt sich dort zuviel Polizei auf,
da war es mir unmöglich. Wenn ich ihn finde, finde ich auch die Leiche deiner Mutter."
    „Was machen wir
dann?"
    „Dann übergeben wir sie an Fergusson. Bringen ihn zum
Labor. Er soll sich mit den ..."
    „Moment mal!" unterbrach Celluci. „Sie schlagen
wirklich vor, die Sache dann der Polizei zu überlassen?"
    ,Warum denn nicht?" meinte Henry. „Wir
müssen in diesem Fall niemanden beschützen, außer mich. Diesmal gibt es keine
uralten ägyptischen Göt ter und keine Dämonen aus der Hölle. Mit ein
paar durchgeknallten Wis senschaftlern sollten die Hüter

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