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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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Armaturenbrett festhielt, ergriff mit der anderen das Funkgerät. „Hier Wagen 5239! Unser Wagen ... Trembley!"
    „Ich seh' sie ja, ich seh' sie!"
    Sie riß das
Steuer nach links. Reifen quietschten auf Asphalt. Sie entgingen der
Straßenbahn auf der College Street um Haaresbreite.
    „Rückwärtsgang!"
    „Das macht den Motor kaputt!"
    „Na und?"
    Die Welt drehte sich plötzlich langsamer, als Wachtmeisterin Trem bley feststellen mußte, daß der Wagen ihr nicht mehr gehorchte. Die
Reifen hatten sich gedreht, aber der Wagen fuhr immer noch auf das
Betonstandbild an der Ecke des Toronto General Hospital zu, wobei er auf dem
Asphalt schwarze Gummispuren hinterließ.
    Die Welt
erlangte ihre normale Geschwindigkeit zurück, kurz be vor sie auf Beton trafen. Als letztes spürte Wachtmeisterin Trembley Erleichterung: Sie hätte es nicht ertragen, im
Zeitlupentempo zu sterben.
    Mike stand windwärts zu den Wolken aus fettem, schwarzem Rauch und
starrte auf das Wrack des Streifenwagens. Die Hitze der Flammen brandete gegen sein Gesicht. Selbst wenn einer der beiden
    Beamten wie durch ein Wunder den Aufprall auf das Mahnmal überlebt
hätte: Die Explosion, die entstand, als sich der Motor entzündete, hätte ihnen
auf jeden Fall den Rest gegeben. Die Flammen waren so heiß, daß die Feuerwehr
sie nicht löschen konnte, sondern das Feuer
herunterbrennen ließ und sich darauf beschränkte, es unter Kontrolle zu halten.
    Trotz der frühen Morgenstunde hatte sich am Unfallort bereits eine kleine
Menschenansammlung gebildet, und die Blumenverkäuferin, die an eben dieser Ecke kurz vor dem Unfall gerade hatte ihren Stand aufbauen wollen, versuchte, unter der liebevollen
Aufsicht zweier Sanitäter einen schweren hysterischen Anfall zu überwinden.
    „Das war schon merkwürdig", krächzte eine rauhe Stimme an Mikes Schulter.
    Er drehte sich um und funkelte die dreckstarrende Gestalt an, die leicht schwankend neben ihm stand. Der Gestank, der von dem Mann ausging,
übertraf selbst den des brennenden Wagens.
    „Ich habe es
nämlich gesehen", fuhr der Mann fort. „Habe es den Bullen erzählt. Die glauben mir nicht."
    „Was haben
Sie ihnen erzählt?" fragte Celluci ungehalten.
    „Ich bin nämlich gar nicht betrunken!" Der Mann schwankte stärker
und klammerte sich an Mikes Jacke. „Aber wenn Sie ein bißchen Kleingeld übrig hätten..."
    „Was haben Sie ihnen gesagt?" wiederholte Celluci mit einer Stim me, die die Übung vieler Jahre so gestählt hatte, daß sie selbst in ein alkoholumnebeltes
Bewußtsein drang.
    „Was ich
gesehen habe." Der Mann klammerte sich weiterhin an Cellucis Jacke, drehte
sich um und wies mit einem dreckstarrenden Finger
auf den Wagen. „Die Räder zeigten in eine Richtung, der Wagen fuhr in
die andere."
    „Es ist noch
nicht hell, wie haben Sie das vorhin sehen können?"
    „Ich lag im
Park. Sah das ganze aus Räderperspektive."
    Viel Park war
es nicht, eher ein Garten, den man auf dem Mittel streifen angelegt hatte, aber die schwarze Gummispur, die sich in den Asphalt gefressen hatte, führte direkt an diesem
Stückchen Garten vorbei. Celluci
folgte der Spur mit den Augen bis zum Autowrack und folgte dann dem Rauch, bis
der sich von den Wolken am Him mel
nicht mehr unterscheiden ließ um sich sodann über die ganze Stadt zu verteilen.
    Die Räder
zeigten in die eine Richtung.
    Und der Wagen fuhr in die andere.
    Celluci wurde eiskalt ums Herz, und er lief so schnell er konnte zu
seinem Wagen. Ihm lag mit einem Mal ungeheuer viel daran, Trembleys offiziellen
Bericht über den Vorfall vom Montag zu lesen.
    „Also wirklich, Mike!" zischte Sergeant Bruton. Sie hatte sich einen Telefonhörer zwischen Schulter und Kinn geklemmt, während drei verschiedene Leute ungeduldig darauf warteten, daß sie ihnen ihre
Aufmerksamkeit widmete. „Dies ist wirklich nicht der rechte Augenblick, um mich wegen irgend so eines verdammten, verschol lenen Berichts zu belabern! Was?" rief sie dann ins Telefon, „nein,
er soll mich nicht zurückrufen, Sie sollen ihn mir holen! Nein, ich
will auch nicht in die Warteschleife ...
verdammte Scheiße!" Sie kritzelte ihre
Unterschrift auf ein Formular, das ihr jemand unter die Nase hielt, musterte das Chaos um sich herum und schrie:
"Takahashi! Geh ans andere Telefon! Nun zu Ihnen!" Wütend deutete sie
auf Celluci. „Wenn Sie den Bericht für einen Fall brauchen, müssen Sie eben später noch einmal vorbeikommen. Haben Sie
mich verstan den? Später!"
    „Sergeant?" Die Hand

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