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Huff, Tanya

Huff, Tanya

Titel: Huff, Tanya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blood Ties 03 - Blutlinien
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fest um die Sprechmuschel gelegt hielt Wachtmeister Takahashi seiner Vorgesetzten einen Hörer hin. „Trem bleys Mann!"
    Die in die Farbe des Spielzeug-Polizeiautos geritzten Hieroglyphen waren nun völlig unkenntlich, und von dem kleinen Stück Papier, das er dreimal in Herzrichtung gefaltet und dann unter den Vor dersitz geschoben hatte, war nichts als Asche geblieben. Er schob eine
Zeitschrift unter die immer noch leicht qualmenden Überreste und hob diese mit zitternder Hand aus der
Badewanne. Unendlich lang war es her, seit er diesen Zauber zuletzt angewandt
hatte, und
    er hatte ihn sorgfältig aufbauen müssen, um jegliche ungeplante Auswirkung unter Kontrolle bringen zu können, da es nicht in seiner Absicht lag, das Hotel niederzubrennen. Diese Umsicht hatte sich als
vorausschauend erwiesen: Er hatte vergessen, daß der Treibstoff, von denen diese Autos abhängig waren, sich so rasch entzündete. So wie die Dinge standen, schien nur der Duschvorhang leicht angesengt und würde
ersetzt werden müssen.
    Er warf den kaum noch erkennbaren Metallklumpen in einen Kristallaschenbecher im Wohnzimmer der Hotelsuite und sank dann erschöpft auf einen Stuhl. Es gab einfachere, weniger anstrengen de Verfahren, die denselben Zweck erfüllt hätten, aber die Arbeit dieses Vormittags hatte nicht nur die beiden letzten Gedächtnisse ausgelöscht,
in denen er noch in Mumiengestalt existiert hatte, sondern zudem gezeigt, daß
er nichts verlernt hatte. Um den offiziellen schriftlichen
Bericht hatte er sich in der Nacht zuvor gekümmert, mit einem kleinen Spaziergang zum Polizeirevier und
einem kurzen Plausch mit dem
diensthabenden jungen Mann dort.
    Früher hätte
er nicht gewagt, seine Kräfte so zu strapazieren, wie er es an diesem Morgen getan hatte. Aber die Götter der alten Zeit pflegten die Seelen praktisch schon von deren
Geburt an um sich zu scharen - er
hatte sich damals nie so problemlos nähren können wie jetzt. Später,
vielleicht am Mittag, würde er einen kleinen Spa ziergang unternehmen. Dr. Rax' Ka hatte er entnommen, daß sich ganz
in der Nähe des Hotels eine Art Schule für sehr kleine Kinder befand.
    „Du kommst spät."
    „Ich war auf dem 52. Revier, als die Unfallmeldung kam." Celluci
ließ das Jackett von den Schultern gleiten und sank auf seinen Stuhl. Der Unfall
war an der Ecke College und University Street passiert, nur drei Blocks vom Polizeihauptquartier entfernt. Jeder hier im Haus
hatte inzwischen gehört, was passiert war, und die Hälfte der gerade
eintreffenden Tagschicht war selbst am Unfallort gewesen.
    „War es so schlimm, wie alle sagen?"
    „Schlimmer."
      „Oh Gott! Was ist deiner Meinung
nach passiert?" Celluci starrte seinen Partner über dessen
Schreibtisch hinweg an. „Die Steifenwagenbesatzung, die bei dem
Unfall ums Leben kam - das waren die uniformierten
Beamten, die Montag Morgen den Vorfall im Museum aufgenommen haben."
    „Mein Gott, Mike!" Dave beugte sich vor und senkte die Stimme. „Wir sind
hier nicht in einem schlechten Film! Es hat nie eine Mu mie gegeben, und auch wenn es eine gegeben hätte, dann wäre die nicht
auferstanden, um Leute umzubringen und würde ganz gewiß auch keine Unfälle verursachen, das ist so klar wie nur irgendwas! Ich
weiß ja nicht, woher du den ganzen Scheiß hast, aber ich würde mich freuen,
wenn du das alles jetzt mal vergißt, damit wir hier mit unserer Arbeit vorankommen!"
    „Hör mal, du weißt nicht..."
    „Was weiß ich
nicht? Daß hier in dieser Stadt viele merkwürdige Dinge geschehen? Klar weiß ich das, einige der Schuldigen habe ich selbst verhaftet! Aber es gibt da draußen genug
normalen mensch lichen Abschaum; du
brauchst nicht hinzugehen und noch extra nach Ärger zu suchen." Er sah Celluci prüfend an und schüttelte den Kopf. „Zum einen Ohr rein, zum anderen raus ...
du hast mir kein Stück
zugehört!"
    „Ich habe dir sehr wohl zugehört", grummelte Celluci. Es war ihm klar, daß kein Argument seinen Partner von der Existenz einer zweiten Welt, außerhalb - oder, noch beängstigender: innerhalb der Grenzen, in denen er sich Zeit seines Lebens bewegt hatte, überzeugen würde.
    „Hallo ihr beiden! Ihr sollt zu Cantree ins Büro kommen."
    „Warum?"
fuhr Celluci die Botin an, während Dave bereits aufstand.
    Die Kollegin zuckte die Schultern. „Woher soll ich das wissen? Er ist
Inspektor, ich bin nur Detective." Sie hüpfte zur Seite, um Mike nicht in die Quere zu kommen. „Vielleicht will er euren letzten

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