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Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
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nuschelte er. Ohne dass seine Mutter es merkte, steckte er eines der Fotos ein, die mit unterschiedlichen witzigen Magneten an der Kühlschranktür befestigt waren. Es war das Bild von Tante Friede, auf dem sie ihren Kater Elvis im Arm hatte. Im Flur schnappte Merlin sich seinen Schulrucksack und lief nach draußen. Hugo verschlang die Portion Trockenfutter in seinem Hundenapf in Rekordschnelle und folgte seinem Herrchen.
    »Hugo darf aber nicht wieder mit in die Schule«, rief Doris Feldmann ihrem Sohn hinterher.
    ›Solange ich nicht weiß, was mit Elvis passiert ist, werde ich Hugo auf gar keinen Fall aus den Augen lassen‹, dachte Merlin und schwang sich auf sein BMX-Rad. Mit Anlauf sprang Hugo auf das kleine Brett am Rahmen des Fahrrades. In gewohnter Position legte er seine Pfoten zwischen Merlins Hände auf den Lenker. Schon trat sein Herrchen in die Pedale.
    In der Nacht hatte es ein wenig geregnet. Die Straße war noch nass und auf den Blättern funkelte das Licht der tief stehenden Sonne in Tausenden kleinen Wassertropfen. Geschickt wich Merlin ein paar Pfützen aus. Die Luft war angenehm kühl. Hugo streckte genussvoll seine Schnauze in den Fahrtwind. Vor dem Hommelsdorfer Gymnasium wurden sie von Charlotte und Fips erwartet.
    »Bin ich froh«, sagte Merlin lachend, als er Charlotte sah. »Endlich erkenne ich dich wieder.«
    Seine Freundin trug ein hellgraues T-Shirt, schwarze Jeans und dunkelgraue Turnschuhe. Keine Spur von Rosa oder Pink. Ihre Locken hatte sie zu einem Zopf zusammengebunden.
    Kurz durfte Hugo die beiden anderen Mitglieder der Schwarzen Pfote begrüßen. Dann hieß es ab in Merlins Rucksack.
    »Jetzt erzähl schon, wie es gestern war«, forderte Fips seine Freundin ungeduldig auf.
    »Totaler Wahnsinn!« Charlotte verdrehte die Augen. »Als ihr weg wart, hat es noch zwei Stunden gedauert, bis wir losgelegt haben. Und dieser Schwensen war erst zufrieden, nachdem ich zweiundvierzig Mal den ollen Schampolino-Satz aufgesagt hatte. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, wie froh ich war, als ich endlich das rosa Zeug loswerden konnte.«
    »Dafür bist du jetzt ein Werbestar«, jubelte Fips. Er grinste so breit, dass wegen seiner dicken Pausbacken von den Augen nur noch schmale Schlitze zu sehen waren.
    Auf der großen Eingangstreppe zur Schule wurden sie von ihrem Klassenkameraden Stefan Breim überholt. »Los, beeilt euch«, rief ihnen ›The Brain‹, wie Stefan von allen genannt wurde, zu. »Heute kommt doch der Neue.«
    Verwirrt guckte Merlin ihm hinterher. »Welcher Neue?«

Noah

    Die Schulglocke gab ihren blechernen Gong von sich.
    »Ich versteh nicht, warum die keine cooleren Klingeltöne für Schulen haben«, nölte Fips. Seufzend ließ er sich auf seinen Platz neben Merlin plumpsen. »Für Handys gibt’s doch auch alles Mögliche.«
    Merlin zuckte nur mit den Achseln. Er musste an Tante Friede und den verschwundenen Elvis denken. Behutsam stellte er den Rucksack zwischen seine Beine.
    »Stell dir vor, jede Stunde würde mit dem neuesten Song von Justin Bieber anfangen!« Fips philosophierte immer noch über den altmodischen Schulgong. »Oder mit den Sounds von meiner Furz-App. Wie abgefahren wär das denn?«
    Mit lautem Gepolter wurde die Klassenzimmertür aufgerissen.
    »Schlag das doch mal der da vor«, flüsterte Merlin und machte eine leichte Kopfbewegung Richtung Lehrerpult.
    »Still gesessen!«, kam von vorne der strenge Befehl. Gerda Schimmsel verwechselte ihren Beruf manchmal mit dem eines Feldwebels. Wie immer hatte die Direktorin des Hommelsdorfer Gymnasiums ihre Haare zu einem strengen Dutt gebunden. Das graugelbe Blümchenmuster ihres Kleides erinnerte Merlin an den alten Topflappen, den seine Mutter neulich entsorgt hatte.
    »Ich möchte euch euren neuen Mitschüler vorstellen«, krächzte Frau Schimmsel. Erst jetzt bemerkte Merlin den Jungen, der mit hängenden Schultern hinter ihr stand. Er trug braune Sandalen, eine ausgewaschene Jeans und ein langärmeliges, braunes T-Shirt. Seine Augenfarbe war so dunkel, wie Merlin es noch nie gesehen hatte. Das Auffälligste an ihm waren seine pechschwarzen, langen Haare.
    »Schulklasse, das ist Norbert«, sagte Frau Schimmsel.
    »Noah«, wurde sie von dem schüchternen Jungen neben ihr kleinlaut verbessert.
    »Äh, ja«, korrigierte sich die Direktorin. »Noah, das ist für die nächsten zwei Wochen deine Klasse.«
    »Komischer Name für ein Mädchen«, ertönte es von weiter hinten. Für einen derartigen Kommentar kam nur einer

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