Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6
oh.«
Er hielt inne. Die Kutsche war kurz vor der Kosmetikgalaxy. Zwinkernd gab Kleine Feder den Indianern das verabredete Zeichen. Daraufhin scheuchten sie die gewaltigen Bisons durch das Tor auf den Hof von Schwensens Fabrik. Dann brach das totale Chaos los.
»Oje, die Bisons reißen aus«, schallte es durch das Megafon. »Wir müssen hinterher!«
Mit einem heftigen Ruck lenkte der Häuptling die Postkutsche nach links und nahm die Verfolgung auf. Die zwei Wachmänner am Tor konnten sich gerade noch mit einem Sprung zur Seite retten.
»Aus der Bahn«, rief Noah. »Wir müssen sie einfangen.«
Durch das Fenster sahen Charlotte, Merlin und Fips, wie Jim und Joe nach vorne galoppierten. Über ihren Köpfen schwangen sie ihre Lassos.
Die Kutsche schaukelte wild hin und her. Fips fiel über Charlotte. Merlin konnte sich gerade noch mit einer Hand festhalten.
»Was hat Noah denn vor?«, rief er verwirrt.
Die Bisons sind los
Die Postkutsche jagte über den Hof. Die drei Indianer trieben die Bisons auf das graue Bürohaus zu. Es war das Gebäude, das am weitesten von der Halle mit der Abfüllanlage entfernt war.
»Hilfe, helfen Sie uns«, rief Noah den Wachmännern zu. »Wir müssen die Bisons in die Ecke drängen!«
Dann sprang er vom Pferd, lief zur Kutsche und riss die Tür auf.
»Schnell, kommt raus.«
Es war gar nicht so leicht, aus der fahrenden Kutsche zu hüpfen. Fips stolperte und fiel zu Boden. Sofort half Giftiger Kessel ihm auf.
»Weiter, Bleichgesicht«, drängte er.
Noah lief zu der Tür, durch die sie vorhin in die Halle gelangt waren. Charlotte, Merlin, Fips und der Medizinmann folgten ihm geduckt.
Das gesamte Wachpersonal von Schwensens Fabrik war mittlerweile auf der anderen Seite des Hofes mit dem Einkesseln der Huftiere beschäftigt. Die Indianer und die beiden Cowboys gaben dabei ihr Bestes, um immer wieder Verwirrung aufkommen zu lassen. Genau in dem Moment, als Noah die Tür zur Halle öffnete, drehte sich einer der Wachleute um. Es war der bullige Typ, der sie an diesem Tag schon einmal erwischt hatte.
»He«, brüllte er. »Was macht ihr da?«
Mit großen Schritten rannte er auf sie zu. Noah steckte zwei Finger in den Mund und pfiff.
»Joe«, rief er. »Schnell!«
Der Cowboy erkannte die Situation sofort. Er riss am Zügel seines Pferdes und jagte hinter dem Mann her. Mit einem geschickten Wurf schleuderte er das Lasso genau über seinen Kopf und zog zu.
»Was soll das?«, schrie der Mann entsetzt.
»Oh, tut mir leid«, gab Joe vor, sich zu entschuldigen. »Hab Sie wohl mit ’nem Bison verwechselt.«
»Wir müssen uns beeilen«, drängte Noah.
Sie schlüpften in die Halle und rannten zu der Tür, zu der die Spuren geführt hatten. Fips ging langsam die Puste aus. Laut hechelnd kam er hinter den anderen her. Noah drückte die Klinke. Sie war verschlossen.
»Das hab ich mir gedacht«, sagte Noah. »Onkelchen, jetzt bist du gefragt.«
Spöttisch guckte Charlotte ihn an. »Ihr wollt die Tür mit ein paar magischen Sprüchen aufkriegen?«
»Quatsch«, grummelte Giftiger Kessel. »Hiermit!« Er zog einen kleinen Akkubohrer aus der Tasche und setzte ihn am Schloss an. »Ich bin doch nicht von gestern.«
Mit einem lauten Surren erfüllte der Bohrer seinen Zweck. Die Tür sprang auf und sie stürzten hinein.
Schwensen stand an einem bis oben mit Schaum gefüllten Bottich. Der Raum sah aus wie das Bio-Labor in der Schule. Weiß gekachelte Wände, blinkende Geräte und kleine Fläschchen mit bunten Flüssigkeiten.
»Ich werd verrückt«, sagte Fips. »Noah hatte recht.«
Auf einem langen Labortisch waren vier Käfige aneinandergereiht. Darin saßen fünf Katzen, vier Kaninchen und ein Mops. Zum Glück waren alle wohlauf und guckten neugierig mit großen Augen durch die Gitterstäbe.
Aufgeregt deutete Fips auf einen der Käfige. »Das muss Moppel sein.«
Charlotte öffnete eines der Türchen. Vorsichtig hob sie einen grauen, langhaarigen Kater heraus. »Elvis!«, rief sie erleichtert.
»Da«, schrie Merlin panisch. »Da ist Hugo drin!«
In einem Netz baumelte etwas Zappelndes in der Luft. Der schmächtige Herr Salzmann stand auf einer Leiter und hielt es mit einer langen Stange genau über den Bottich.
Schwensen wollte fliehen. Doch Giftiger Kessel war schneller. Er schnappte ihn und fesselte seine Hände.
Erschrocken ließ der Assistent des Shampoo-Herstellers das Netz los. Mit einem Hechtsprung schaffte es Merlin gerade noch, nach dem Ende der Stange zu greifen. Bevor
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