Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6

Titel: Hugo in Gefahr - Ein Fall für die Schwarze Pfote ; 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tulipan Verlag
Vom Netzwerk:
niemandem mehr genutzt worden. Zwar war es hier immer ein wenig feucht und muffig. Aber das war eindeutig etwas anderes.
    »Puh«, Charlotte verzog das Gesicht. »Was stinkt denn hier so grässlich?«
    Gerade hatte Fips ein großes Stück von seinem Riegel abgebissen. Er verzog das Gesicht und spuckte die Schokolade in den Mülleimer neben der Werkbank.
    »Da vergeht sogar mir der Appetit.« Angewidert hielt er sich die Nase zu. »Wo kommt das denn her?«
    »Keine Ahnung«, sagte Merlin. »Ich denke, von da irgendwo.«
    Er stand vor dem langen Werkzeugregal und deutete nach oben. Neben ihm hüpfte Hugo aufgeregt auf den Hinterbeinen und bellte das Regal an.
    »Fips«, befahl Merlin seinem Freund. »Komm, hilf mir.« Er griff mit beiden Händen an das Regalbrett vor seinem Gesicht und streckte Fips das linke Bein entgegen.
    »Aber dann kann ich mir die Nase nicht mehr zuhalten«, nölte Fips und machte widerwillig eine Räuberleiter. Merlin setzte seinen Fuß in Fips’ Hände und zog sich nach oben. Das Regal fing verdächtig an zu wackeln.
    »Passt bloß auf«, sagte Charlotte.
    So weit er konnte, streckte sich Merlin. Bis er es schaffte, in das oberste Fach des Regals zu gucken.
    »Ich hab’s!« Merlin griff nach etwas und hielt es nach unten, Fips direkt vor die Nase. Als der erkannte, was da vor ihm baumelte, schrie er panisch auf und ergriff die Flucht. Leider ohne daran zu denken, dass Merlin jetzt keinen Halt mehr hatte. Charlotte und Hugo konnten gerade noch zur Seite springen. Das Regal kippte und krachte mit lautem Getöse auf den Boden. Hunderte Schrauben und Nägel verteilten sich in der Werkstatt. Zum Glück fiel das Regal so auf Merlin, dass er nun genau zwischen zwei Fächern hockte. Seine stinkende Beute hatte er retten können. Zwischen seinen Fingerspitzen baumelte eine regungslose Maus. Charlotte reichte Merlin die Hand und zog ihn aus dem Regal. Dabei beäugte sie neugierig das kleine, graue Tier.
    »Ist die tot?«, fragte sie.
    »Mausetot«, bestätigte Merlin ihren Verdacht. »Bestimmt schon lange. Sonst würde die nicht so stinken.«
    Hugo war Charlotte auf den Arm gesprungen. Jetzt streckte er seine Schnauze nach vorne und schnupperte interessiert. Fips hatte sich hinter das alte Sofa gerettet. Vorsichtig lugte er hinter der Lehne hervor.
    »Und was machen wir jetzt?«, wollte Charlotte wissen.
    Merlin zog das Foto von Tante Friede und Elvis aus seiner Hosentasche. Er reichte es seiner Freundin.
    »Was willst du denn mit ’ner Katze?« Charlotte guckte Merlin an, als wäre er verrückt geworden. »Die Maus ist doch schon tot.«
    »Wir müssen verhindern, dass Elvis auch irgendwann so gefunden wird!« Zur Verstärkung seiner Aussage hielt er die Maus ein wenig höher. »Und ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren.«

Spurlos verschwunden

    Das umgestürzte Regal mitsamt seinem Inhalt lag noch auf dem Boden. Der Maus hatte Merlin ein standesgemäßes Begräbnis in der Mülltonne im Hof bereitet. Um den üblen Geruch loszuwerden, hatten sie das kleine Fenster neben der alten Feuerstelle geöffnet.
    »Was soll ich denn für einen Text dazu schreiben?«, fragte Charlotte. Sie saß auf dem quietschenden Drehstuhl an der alten Werkbank und starrte auf den flimmernden Bildschirm.
    Merlin hatte seinen Freunden von Elvis’ Verschwinden berichtet. Gemeinsam beschlossen sie, Vermisstenanzeigen in der Stadt aufzuhängen.
    Nach ihrem letzten Fall hatte die Schwarze Pfote ihr Hauptquartier ein wenig auf Vordermann gebracht. Unter anderem hatte Charlotte ihren alten Laptop und einen ausrangierten Farbdrucker aus dem Büro ihres Vaters mitgebracht.
    »Hier oben fände ich ›Spurlos verschwunden‹ gut«, sagte Fips. Er beugte sich über Charlottes Schulter und deutete mit seinem Finger auf die Stelle, die er meinte. In der Hand hielt er den Rest seines Schokoriegels. Hugo, der auf Charlottes Schoß saß, nutzte die Chance und biss ein Stück davon ab. »Hey!« Schnell zog Fips die Hand zurück und stopfte sich alles auf einmal in den Mund.
    »Und unter das Bild?«
    Charlotte hatte das Foto von Tante Friede und Elvis mit ihrem Handy fotografiert und an ihren Computer gesendet. Nachdem sie es ein wenig bearbeitet und die Größe verändert hatte, war ein überdimensionales Passfoto von Elvis übrig geblieben. Dem Rassekater hing seitlich die rosarote Zunge ein wenig aus dem Maul. Das ließ ihn etwas dümmlich aussehen. In fetten, roten Buchstaben konnte man darüber nun lesen:
    SPURLOS VERSCHWUNDEN
    »Na

Weitere Kostenlose Bücher